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Julia Extra Band 375

Julia Extra Band 375

Titel: Julia Extra Band 375 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Barbara Wallace , Maggie Cox , Lynne Graham
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Ton.
    Er wollte eben in sein Hemd schlüpfen und hielt jetzt inne, während er sie in einer kruden Mischung aus Abscheu und Begehren musterte. „Ich werde morgen in New York erwartet. Ich glaube, ich sagte es bereits.“
    „Ja, natürlich.“ Damit er bloß nicht auf die Idee kam, es könnte ihr etwas ausmachen, dass er schon gehen wollte, streckte sie die Hand nach ihrem seidenen Morgenmantel aus, der ordentlich zusammengefaltet auf dem Sessel neben dem Bett lag. „Wenn du willst, lasse ich dir noch einen Kaffee kommen. Es ist eine lange Fahrt bis nach London.“
    Ein dunkler Speer der Eifersucht durchbohrte sein Herz. Wie routiniert sie klang! Er beobachtete, wie sie die fließende Seide um ihren weichen Körper wickelte, und wandte eilig den Blick ab. Wahrscheinlich klang sie nicht nur so, sondern war es auch.
    „Nein, danke.“
    Justina begann, sich die Haarnadeln aus dem zerzausten Haar zu ziehen, und schüttelte den Kopf, bis ihr die langen schwarzen Strähnen über die Schultern fielen. „Hast du einen wichtigen Termin in New York?“
    Er rollte seine Krawatte fein säuberlich zusammen und steckte sie in die Jackentasche. „Eine große Party, die ich nicht versäumen will.“
    „Oh. Irgendwas Besonderes?“, fragte sie beiläufig.
    Dante schaute sie an. Sie hatte begonnen, sich ihr schwarzes Haar zu bürsten. Es war nicht mehr ganz so lang wie früher, aber immer noch voll und rabenschwarz. Ein schwarzer Engel, schoss es ihm durch den Kopf, und sofort wollte er sie wieder küssen – und mehr. Er wollte sie aufs Bett werfen und alles noch mal von vorn machen. Aber er verbot es sich. Weil einmal schon zu viel gewesen war. Ein zweites Mal wäre Wahnsinn. Sie sollten die Finger voneinander lassen. Sie waren einfach zu verschieden. Und das war nie anders gewesen.
    Er zuckte die Schultern. „Nur eine ganz normale Party.“
    „Ach ja?“ Obwohl ihr Instinkt sie warnte, bohrte Justina weiter. „Bei wem?“
    „Bei einer Bekannten.“
    Justina spürte, wie sie erstarrte, als sich ein böser Verdacht in ihr Herz schlängelte. Hatte Dante mit ihr geschlafen, obwohl er gerade eine Beziehung hatte? Ihr wurde ganz kalt, aber irgendwie schaffte sie es, sich ein schwaches Lächeln abzuringen.
    „Na dann, gute Fahrt. Und guten Flug morgen.“
    Dante spürte, wie sich sein Mund verzog. Was für ein gönnerhafter Ton. Als ob ihr das alles eben gar nichts bedeutet hatte. Was ja wahrscheinlich auch so war. Sie hatte sich schließlich immer nur für sich selbst interessiert, das wussten sie beide.
    Allerdings war seine Abneigung nicht groß genug, um ihn daran zu hindern, sie wieder an sich zu ziehen und seine Lippen auf einen Mund zu pressen, der jetzt fest geschlossen und widerstrebend war. Aber nach kaum zwei Sekunden gab sie ihren Widerstand auf, ihr Mund wurde weich, öffnete sich. Und dann erwiderte sie seinen Kuss auch schon und wühlte ihre Finger in sein Haar, so wie sie es schon immer getan hatte, wenn sie erregt war. Mit etwas Nachdruck hätte er sie bestimmt noch einmal nehmen können, gleich hier, auf dem Fußboden. Angenommen, er streichelte sie so im Stehen zwischen den Beinen, würde sie wahrscheinlich sofort kommen, wie früher auch. Und war er nicht schon dabei, genau das zu tun?
    Aber Justina schlug ihm mit den Fäusten gegen die Brust und riss sich von ihm los. Nachdem sie einen Schritt zurückgewichen war, sah er, dass ihre Augen vor Wut ganz dunkel geworden waren. Sie atmete so schnell, dass sie fast keuchte.
    „Du hast bekommen, was du wolltest, und jetzt verschwinde“, fuhr sie ihn an, wobei sie plötzlich das Gefühl hatte, noch nie im Leben so benutzt worden zu sein. „Schwirr endlich nach New York ab und lass mich zufrieden.“
    Einen Moment lang starrten sie sich gegenseitig an, während die Atmosphäre um sie herum vor Aggression und Begierde brodelte und zischte. Dann griff sich Dante sein Sakko und warf es sich über die Schulter.
    „Mach’s gut, Justina“, sagte er, während um seine Mundwinkel ein bitteres Lächeln zuckte. „Und danke für die Erinnerung.“

4. KAPITEL
    Es war der reinste Albtraum.
    Als der Himmel abrupt seine Schleusen öffnete, versuchte Justina auf der belebten Straße in Singapur so schnell wie möglich in einem der Geschäfte Unterschlupf zu finden, was allerdings nicht ganz einfach war. Weil sie mit ihrem dicken Bauch inzwischen doch schon ziemlich unbeweglich war, besonders bei dieser Schwüle, die für diese Stadt so typisch war. Nach kaum einer Minute

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