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Julia Extra Band 375

Julia Extra Band 375

Titel: Julia Extra Band 375 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Barbara Wallace , Maggie Cox , Lynne Graham
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Verwirrung betrachtete.
    „Sie sind wohl kein Eishockey-Fan?“
    „Schwer zu sagen“, antwortete er „Ich habe mir noch nie ein Spiel angesehen. Welcher der Spieler ist Ihr Sohn?“
    „Nummer Zweiunddreißig. Der Große. Er ist Rechtsaußen in der ersten Reihe.“
    „Erste Reihe?“
    Hm, das interessiert ihn natürlich! „Es gibt drei Offensivreihen. Sie wechseln sich immer ab. Andrew ist in der ersten Reihe. Da kommt er.“ Sie zeigte auf Andrew, der gerade über die Bande aufs Eis sprang.
    „Hey, Lizzie!“ Jemand rief von zwei Reihen weiter unten nach ihr. „Hast du gesehen, dass der Trainer von Trenton hier ist?“
    „Wirklich?“ Sie schaute in die Menge und erkannte den Mann bei der Trainerbank der Gilmore High.
    „Hat er schon etwas wegen Andrew gesagt?“
    „Noch nichts.“ Innerlich zuckte sie bei der Frage zusammen. Sie wollte vor Charles lieber nicht darüber sprechen.
    „Trenton Academy? Sie wollen Ihren Sohn auf diese Schule schicken?“
    Sie konnte sich bildhaft vorstellen, wie sein zahlenfixiertes Hirn gerade ihr Gehalt überschlug.
    „Der Coach hat ihn angeworben, aber es ist noch nichts offiziell.“
    „Interessant“, war alles, was er dazu sagte.
    Unten auf dem Eis bekam Andrew gerade einen Pass zugespielt. Er gab kurz vor dem gegnerischen Tor zum Mittelstürmer ab, der zum Schuss ansetzte. Ein enttäuschtes Murren ging durchs Publikum, als der Torwart den Puck fing.
    „Weiter so, Sean!“, rief ein Mann, der ganz vorn saß.
    Charles runzelte die Stirn. „War das Van Hancock?“
    „Hm, hm. Sein jüngster Sohn Sean ist der Mittelstürmer.“ Sie erschrak, als ein Spieler Andrew gegen die Bande stieß.
    „Wie ich sehe, sind Sie kein Fan dieser Rempeleien“, bemerkte Charles.
    „Ich weiß, dass die Bodychecks dazugehören. Aber das vergisst man schnell, wenn das eigene Kind betroffen ist.“
    „Kommt sein Vater auch zu den Spielen?“
    Bill? „Das ist so wahrscheinlich wie Schnee im Juli.“ Liz bemerkte zu spät, wie bitter sie geklungen hatte, und schaute zu Boden. „Entschuldigen Sie, Andrews Vater ist ein schwieriges Thema.“
    „Er scheint kein besonders aktiver Vater zu sein.“
    Aktiv? Eher inexistent. „Lassen Sie es mich so ausdrücken, er hat keine große Lust, die Vaterrolle zu übernehmen.“
    „Verstehe.“
    Liz glaubte, Anteilnahme in seiner Stimme zu hören. Sie wandte sich ihm zu und hielt den Atem an, als sie noch die letzten Reste eines Schattens auf seinem Profil zu sehen bekam. Diesen Schatten kannte sie. Sie hatte ihn bei Andrew gesehen, wenn er sich unbeobachtet glaubte, und sie kannte ihn von ihrem eigenen Spiegelbild, als sie noch ein Kind gewesen war. Wieder spürte sie eine unerwartete Zuneigung.
    „Haben Sie auf der Highschool auch Sport gemacht?“
    Sie versuchte, sich einen jüngeren und sorgloseren Charles vorzustellen, der auf einem Sportplatz herumrannte. Es gelang ihr nicht.
    „Für so was hatte ich keine Zeit. Ich war zu beschäftigt mit der Schule.“
    „Lassen Sie mich raten, Sie waren der Beste in Ihrer Klasse.“
    „Um genau zu sein, war ich mit siebzehn bereits im ersten Semester an der Cal Tech University in Kalifornien. Ich habe meinen Schulabschluss zeitiger gemacht und ein Stipendium bekommen.“
    „Ich bin beeindruckt.“
    „Ich hatte meine Gründe.“
    Was für Gründe denn? Wollte er sich beweisen? Oder seinen Vater beeindrucken?
    „Schon merkwürdig, wie die Umstände beeinflussen können, mit welcher Entschlossenheit man etwas tut“, sagte sie.
    „Absolut.“
    Stilles Einverständnis umgab die beiden.
    Während der nächsten vierzig Minuten erklärte sie ihm die Vorgänge auf dem Eis. Es überraschte sie nicht, dass er die Begriffe und Regeln schnell verstand.
    Das Spiel war weiterhin torlos geblieben, bis sich Andrew eine Minute vor Schluss freispielen konnte. Wieder brachte er den Puck in die gegnerische Hälfte und spielte zu Hancock ab, dessen langer Schuss an der Bande abprallte. Doch Andrew war da und holte sich die Scheibe zurück.
    Wie alle anderen in der Halle sprang Liz auf. „Komm schon, Junge!“, rief sie. „Du schaffst das!“
    Sie hielt den Atem an, als Andrews Schuss aus dem Handgelenk in die linke obere Ecke zischte. Im letzten Moment schmiss sich der Torwart zur Seite, den Arm nach oben gestreckt. Der Puck sprang von der Spitze seines Handschuhs ins Netz hinein. Die Menge brach in wilde Beifallsstürme aus. Liz hüpfte auf und ab, jubelte und klatschte. Aus dem Augenwinkel sah sie, wie Charles sie

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