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Julia Extra Band 375

Julia Extra Band 375

Titel: Julia Extra Band 375 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Barbara Wallace , Maggie Cox , Lynne Graham
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Zukunft.
    „Es sieht so aus, als ob du dich mal wieder durchsetzen würdest“, sagte sie wütend.
    Dante lachte bitter auf. „Halt den Gedanken fest, Justina“, sagte er. „Er könnte dich in Zukunft von sinnloser Rebellion abhalten.“

6. KAPITEL
    „ Hier lebst du?“
    Gegen eine lähmende Müdigkeit ankämpfend, blickte Justina auf Dante, der wie ein schwarzer Rächer mitten in ihrem Apartment stand und sich mit unverhohlenem Missfallen umschaute. Trotz der luxuriösen Ausstattung seines Privatjets war der lange Flug anstrengend gewesen und der Verkehr auf der Heimfahrt vom Flughafen mörderisch. Und jetzt musste sie auch noch Dante in ihrem privaten Rückzugsraum ertragen! Sie wollte, dass er sofort verschwand, aber sie kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass das nicht so schnell passieren würde.
    Einfach, weil zwischen ihnen noch nichts geklärt war.
    Während des Fluges von Singapur nach London war von dem Kind keine Rede gewesen. Dante hatte sich sofort in seine Arbeit vertieft, ohne sich weiter um sie zu kümmern. Anfangs war sie froh gewesen, dass er sie in Ruhe ließ, und hatte versucht, an ihrem neuesten Song zu arbeiten, aber irgendwie hatte sie sich nicht richtig konzentrieren können.
    „Richtig, hier lebe ich“, bestätigte sie, während sie einen Stapel ungeöffneter Post auf dem Tisch ablegte. „Was soll die Frage?“
    Dante ließ immer noch die Blicke schweifen. Der riesige Wohnraum mit der offenen Küche war genau so eingerichtet, wie man das bei einer Single-Karrierefrau erwartete. Alles viel zu kalt und zu modern, mit viel zu viel Glas und gefährlich scharfen Kanten, die Polstermöbel unpraktisch hell, fast weiß bezogen. Dante, der sich einrichtungsmäßig lieber an früheren Jahrhunderten orientierte, dachte an den alten Palazzo seiner Familie in der Toskana und an sein eigenes verblasstes Brownestone-Haus in New York, das bis unters Dach vollgestopft war mit Antiquitäten. Er trat ans Fenster und blickte einen Moment auf die beeindruckende Kuppel der St Paul’s Kathedrale und die glitzernden Wolkenkratzer dahinter, bevor er sich wieder umwandte.
    „Ein Kind, das hier aufwachsen muss, kann einem nur leidtun“, knurrte er.
    Justina war empört. „Erzähl mir jetzt bitte nicht, dass ein Kind nur in einem malerischen, von Efeu und Rosen umrankten Haus auf dem Land aufwachsen kann“, fauchte sie ihn an. „Oder, wie in deinem Fall, in einem jahrhundertealten Palazzo in der Toskana.“
    „Nur eine Frage, Justina. Wie viele Frauen haben in diesem Apartmentblock sonst noch Kinder?“
    „Was soll das denn jetzt?“
    „Aha, dann haben wir es also mit einem Fall von sozialer Isolation zu tun.“
    „Bei einem Neugeborenen ?“
    „Und bei dir!“, ergänzte er schroff. „Junge Mütter brauchen andere Mütter oder Väter in ähnlicher Lage um sich. Sich abzukapseln tut weder dem Kind noch der Mutter gut! Und was ist mit diesem winzigen Aufzug?“
    „Was soll damit sein?“
    „Wie zum Teufel soll denn da ein Kinderwagen reinpassen?“ Er schaute sich wieder suchend um. „Und wo ist der Kinderwagen überhaupt?“
    „Der Kinderwagen ?“
    Ihre Frage hallte einen Moment nach, bevor er sehr sanft, aber mit Nachdruck erwiderte: „Bitte sag mir, dass du irgendetwas angeschafft hast, worin man unser Kind transportieren kann. Und alles, was ein Baby sonst noch so braucht. Du hast doch bestimmt schon alles vorbereitet, Justina?“
    Unser Kind? Ihr war immer noch ganz schwindlig von seiner besitzergreifenden Art, doch als sie seinem Blick begegnete, wurde sie von Schuldgefühlen überschwemmt. „Nein“, gab sie leise, fast flüsternd zurück. „Bis jetzt noch nicht. Ich … ich bin noch nicht dazu gekommen.“
    Es blieb eine ganze Weile still, während Dante ihre Auskunft erst einmal verdauen musste. Was gar nicht so einfach war.
    „Warum nicht?“, fragte er schließlich, wobei er Mühe hatte, ruhig zu bleiben. „Worauf wartest du noch?“
    Seine Worte waren wie Peitschenhiebe, und Justina fühlte sich ihnen schutzlos ausgeliefert. Wie um Himmels willen sollte sie ihm erklären, dass ihr Leben in den vergangenen fünfunddreißig Wochen eine einzige Nonstop-Aktivität gewesen war? Dass sie es nicht gewagt hatte, ihr Arbeitspensum zu reduzieren, seit sie zum ersten Mal ungläubig auf die blaue Linie des Schwangerschafts-Teströhrchens gestarrt hatte? Damit bloß niemand auf die Idee kam, sie könnte womöglich vorhaben, überhaupt nicht mehr zu arbeiten, oder ihre Arbeit wäre ihr

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