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Julia Extra Band 375

Julia Extra Band 375

Titel: Julia Extra Band 375 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Barbara Wallace , Maggie Cox , Lynne Graham
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in der dunkelsten Zeit ihres Lebens entstanden war, mit einer Komödie in Verbindung zu bringen, war ihr unerträglich gewesen. Sie hatte es damals sogar bereut, dass sie den Song für die Single-Auskopplung vor Erscheinen des Albums freigegeben hatte. Er war dann so oft im Radio gespielt worden, dass sie fast wahnsinnig geworden war.
    Entstanden war der Song, nachdem sie Dante mit dieser Blondine im Bett erwischt hatte. Sie hatte ihre ganze Verzweiflung in den Text gepackt, weil sie es einfach nicht über sich gebracht hatte, irgendwem zu erzählen, was passiert war. Als Justina das Lied jetzt wieder hörte, hätte sie am liebsten laut aufgeschrien vor Schmerz. Sie wollte aufspringen und die Musik ausschalten, aber sie fühlte sich wie gelähmt, und mit ihrem dicken Bauch war sie unbeweglich wie ein gestrandeter Wal. Deshalb schloss sie einfach die Augen und wartete darauf, dass die Musik endete.
    Das Wasser war fast kalt, als sie vorsichtig aus der Wanne kletterte, wobei sie hoffte, dass Dante den Wink verstanden und sich verzogen hatte.
    Aber diese Hoffnung war vergebens. Er telefonierte immer noch auf Italienisch und schaute dabei aus dem Fenster. Obwohl sie kein Geräusch verursacht hatte, schien er mitbekommen zu haben, dass sie zurück war, weil er sich nach ihr umdrehte.
    Vielleicht hätte sie statt des seidenen Morgenmantels lieber Jeans und Pullover anziehen sollen. Aber warum sollte sie seinetwegen ihre Gewohnheiten ändern? Da sie vorhatte, ins Bett zu gehen, hatte sie sich bettfertig gemacht … und vielleicht verstand er ja wenigstens jetzt und ließ sie allein.
    Sein Redefluss verlangsamte sich etwas, während er beobachtete, wie sie sich eine dunkle Haarsträhne hinters Ohr strich. Nachdem er das Gespräch beendet hatte, schaltete er das Handy aus und verstaute es wieder in seiner Jackentasche.
    „Du bist ja immer noch da“, fuhr sie ihn gereizt an und ließ sich auf die Couch plumpsen.
    „Wie du siehst. Aber deine Anlage ist beeindruckend, das muss ich neidlos zugeben.“ Auf seinem Gesicht blitzte ein vernichtendes Lächeln auf. „Hast du es dir zur Angewohnheit gemacht, in der Badewanne deine alten Songs anzuhören?“
    „Meine Angewohnheiten gehen dich nichts an. Obwohl ich überrascht bin, dass du es so lange ausgehalten hast. Eigentlich hatte ich gehofft, dass du spätestens nach dem letzten Song die Flucht ergreifst. Mein Pech.“ Sie schaute ihn herausfordernd an, obwohl sie sich alles andere als stark fühlte. „Vielleicht bist du ja sogar stolz darauf, dich in einem Song verewigt zu finden.“
    „ So bestimmt nicht“, gab er zurück. „Im Gegenteil. Ich finde es unmöglich, Intimitäten laut herauszuposaunen.“
    „Selbst schuld, wenn du dich wie der letzte Schuft verhältst.“
    „Wie der letzte Schuft?“ Seine Augen wurden schmal. „Das bin ich also in deinen Augen, Justina?“
    Er kam auf sie zu. Als sie seinen Gesichtsausdruck sah, bekam sie Gänsehaut. Aber das war nicht alles. Sie spürte, wie sich das Kribbeln, das sich ihrem Bauch eingenistet hatte, über ihren ganzen Körper auszubreiten begann. Sie wusste, dass sie aufspringen und sich vor ihm in Sicherheit bringen musste, aber sie konnte nicht. Und in ihrem tiefsten Innern wusste sie auch, dass sie es gar nicht wollte.
    „Ist doch egal, oder nicht“, sagte sie.
    „Findest du?“
    „Ja. Du bedeutest mir nichts mehr, Dante.“
    Für einen Moment verschmolzen ihre Blicke, und Justina hielt den Atem an, während Dante hinter die Couch trat, so dass er für sie unsichtbar war. Umso deutlicher spürte sie die knisternde Spannung, die plötzlich in der Luft lag.
    „Ich finde es überhaupt nicht egal.“ Es blieb still, während er mit einer Fingerspitze eine senkrechte Linie über ihren Nacken zog. „Verabscheust du mich?“
    Sie nickte. „Ja.“
    „Das nennt man brutale Offenheit.“ Er zeichnete die Linie noch einmal nach.
    Sie versuchte ein lustvolles Erschauern zu unterdrücken. „Was soll das denn?“
    Jetzt begann er ihren Nacken zu massieren, wobei er kurz zusammenzuckte, als er ihre weiche Haut wieder unter seinen Fingern spürte. „Ich will dir nur helfen, dich zu entspannen, aber das ist gar nicht so einfach, tesoro “, erklärte er in sanftem Ton.
    Justina schluckte. Sie musste sich zur Wehr setzen. Musste ihm sagen, dass er sofort aufhören sollte. Aber wie sollte sie, wo sich das, was er tat, doch so gut anfühlte? Seine Finger kneteten ihren Nacken, die Schultern, und sie konnte bereits die höchst

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