Julia Extra Band 376
Namen riefen. Mit einem Diadem aus Gold und funkelnden Diamanten auf dem Kopf saß sie auf dem Thron, den juwelenverzierten Reichsapfel in der Hand. Raul an ihrer Seite hielt das goldene Zepter.
Das alles kam ihr wie ein Traum vor. Doch dann nahm Raul ihre Hand. Sie fühlte seine Wärme, begegnete seinem liebevollen Blick und wusste, dass es wirklich war: die Krönung, die Menschenmenge … und vor allem seine Liebe.
Ungeachtet der vielen Blicke, die auf ihnen ruhten, hob er ihre Hand an seine Lippen und küsste sie. Seine Augen blitzten übermütig, als er fühlte, wie sie erschauerte.
Der Applaus schwoll begeistert an. Strahlend ließ Luisa den Blick über ihr und Rauls Volk schweifen. Kein Zweifel, sie war zu Hause angekommen und hatte ihr Glück gefunden.
– ENDE –
Es war einmal ein Playboy …
1. KAPITEL
„Sie fahren also regelmäßig Trimmrad und schwimmen?“, erkundigte Serena sich interessiert.
„Ja“, bestätigte George.
„Haben Sie dabei Schmerzen?“
„Nein.“ Das war nicht einmal geflunkert. Zumindest nicht sehr. George konnte sein tägliches Trainingsprogramm problemlos absolvieren. Doch in der vergangenen Woche hatte er es etwas übertrieben. Der Gedanke, seinen Genesungsprozess ein bisschen zu beschleunigen, war einfach zu verlockend gewesen. Leider hatte er seinen Körper damit überfordert.
Serena sah ihn tadelnd an. „Seien Sie ehrlich!“
„Das bin ich!“
Sie verschränkte die Arme vor der Brust. „George, ich weiß, dass es Sie wahnsinnig macht, noch nicht wieder so fit zu sein wie vor Ihrem Unfall. Sie möchten Ihr altes Leben lieber heute als morgen zurückhaben, aber es wird noch eine Weile dauern. Ihr Oberschenkel und Ihre Handgelenke haben bei dem Sturz ganz schön was abbekommen. Sie wissen doch, dass ein Oberschenkelknochen ungefähr sechs Monate braucht, um zu verheilen, oder? Und auch Ihr Muskel- und Bindegewebe ist arg in Mitleidenschaft gezogen worden.“
George seufzte. „Nun gut, wenn Sie es genau wissen wollen: Ich habe vor ein paar Tagen versucht, ein bisschen zu joggen. Allerdings im Schwimmbad, in hüfthohem Wasser, um durch den Wasserauftrieb die Belastung gering zu halten.“
Missbilligend runzelte sie die Stirn. „Und?“
„Es ging.“
„Wenn es nach mir ginge, würde es ein Gesetz geben, das es Patienten verbietet, irgendetwas im Internet nachzulesen“, murmelte Serena.
Er hüstelte verlegen. „Woher wissen Sie, dass ich den Tipp aus dem Internet habe?“
„Weil weder ich noch Bruno Ihnen diesen schwachsinnigen Rat gegeben haben. Die letzten Röntgenaufnahmen waren vielversprechend, Ihre Knochen heilen gut, doch Sie müssen mit dem Joggen noch warten, bis Sie richtig laufen können.“
„Das ist mir inzwischen auch klar.“
Serena seufzte. „Was haben Sie noch gemacht, George?“
„Na ja, ich habe es auch außerhalb des Wassers versucht. Aber nur ganz kurz.“
„Weil es zu sehr wehgetan hat.“ Das war keine Frage.
„Ein bisschen“, gab er zu.
„Ihrem Gang nach zu urteilen, verursacht der Oberschenkelmuskel die Schmerzen.“ Sie schüttelte den Kopf. „Was soll ich nur mit Ihnen machen, George?“
„Diesen Satz habe ich schon oft gehört. Zu Hause und vor allem in der Schule.“
„Warum überrascht mich das nicht?“ Sie verdrehte die Augen. „Würde es Sie stören, wenn ich mir das Bein näher ansehe? Ich würde gern sichergehen, dass Sie sich nicht ernsthaft verletzt haben.“
„Klar. Heißt das, ich muss meine Hosen ausziehen?“
„Nun, es ist ziemlich schwierig, einen Muskel durch den Stoff hindurch zu untersuchen.“ Amüsiert sah sie ihn an. „Sagen Sie Bescheid, wenn Sie so weit sind.“
George genierte sich etwas, vor ihr seine Hosen herunterzulassen. Natürlich war das lächerlich, denn Serena James war schließlich Ärztin und überwachte seit mehreren Wochen seine Physiotherapie. Abgesehen davon hatte George schon in unzähligen Schlafzimmern – und nicht nur dort – seine Hosen ausgezogen, ohne auch nur das geringste Problem damit zu haben. Außerdem würde er seine Boxershorts und das T-Shirt anbehalten.
Trotzdem war es angenehm, dass Serena sich diskret umgedreht hatte. Seit seinem Unfall fühlte er sich furchtbar hilflos. Wie lange mochte der Heilungsprozess noch dauern?
George wusste, dass er sein Trainingsprogramm etwas ruhiger angehen lassen musste – auch wenn seine Ungeduld ihn fast umbrachte. Er fand es unerträglich, sein Leben im Schneckentempo führen zu müssen.
„Fertig“,
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