Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 376

Julia Extra Band 376

Titel: Julia Extra Band 376 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Celmer , Kate Hardy , Raye Morgan
Vom Netzwerk:
erfahren, wie wichtig in diesem Land die richtige Herkunft war. Sie kämpfte mit den Tränen.
    „Natürlich will ich mit dem Baby und mit dir zusammen sein.“
    Unglücklich schüttelte sie den Kopf. Der Schmerz in ihrem Herzen war kaum noch erträglich. Nein, Raul wollte ganz bestimmt nicht sie, sondern nur ihr noch ungeborenes Kind.
    „Lass mich bitte los. Es hat keinen Sinn.“ Sie wusste selbst nicht, wie sie die Kraft aufbrachte, so ruhig zu reden.
    Raul sah sie lange an. Dann, nach einer kleinen Ewigkeit, ließ er ihre Hand los und wandte sich mit gesenkten Schultern ab.
    Sofort vermisste sie seine Wärme und Kraft. Als sie jedoch zu ihm aufblickte, sah sie, wie er sich durchs Haar strich. Seine Hand zitterte.
    „Raul?“, fragte sie ungläubig. War es möglich? Ihr großer, starker Mann zitterte tatsächlich am ganzen Leib. „Raul? Was ist mit dir?“
    Als er nicht antwortete, berührte sie sacht seine Schulter. „Raul?“, wiederholte sie angstvoll.
    „Ich kann es nicht … ich kann es einfach nicht …“ Er ließ den Kopf sinken.
    Besorgt drehte Luisa ihn zu sich und kniete sich hin. „Was ist denn? Sag es mir doch!“
    Endlich blickte er sie an. Noch nie hatte sie ihn so unglücklich, ja verzweifelt gesehen. „Ich kann es nicht ertragen, dich zu verlieren, Luisa“, flüsterte er rau. „Himmel, ich kann dich nicht gehen lassen. Als du sagtest, dass du fort musst, war mir klar, dass ich dich nicht länger zwingen kann zu bleiben. Aber …“
    „Raul? Ich verstehe nicht … was willst du damit sagen?“ Sie sah ihn fragend und angespannt an. Doch der Mann, der mühelos in vier Sprachen eine Ansprache halten konnte, schien verzweifelt nach Worten zu suchen.
    „Ich will … mich um euch kümmern. Um dich und um unser Baby.“
    Unser Baby. Sie hatte das Gefühl, als würde ihr Herz einen Purzelbaum schlagen. „Wir werden eine Übereinkunft finden“, sagte sie leise.
    „Aber ich will keine Übereinkunft!“ Seine grünen Augen funkelten leidenschaftlich. „Ich will meine Frau und mein Kind.“ Er griff nach einem Dokument, das am Fuß des Bettes lag. „Hier. Das hier wird dir beweisen, wie sehr ich dich bei mir haben will.“
    Verständnislos warf Luisa einen Blick auf das Dokument, das samt der vielen Unterschriften und dem fürstlichen Drachensiegel einen höchst offiziellen Eindruck machte. „Das ist alles auf Monteregianisch …“ In ihrer Aufregung konnte sie sich kaum konzentrieren. „Was ist es denn, Raul?“
    „Eine Erklärung, die vom Augenblick meiner Krönung eine Änderung in der Thronfolge autorisiert. An dem Tag wirst du Fürstin werden.“
    „Aber damit ändert sich doch nichts.“
    Raul schüttelte den Kopf. „Fürstin, nicht Gemahlin des Fürsten. Du wirst mir gleichgestellt, wirst Monteregio mit mir zusammen regieren.“ Sein eindringlicher Blick schien ihre Seele erforschen zu wollen. „Wie soll ich dir sonst beweisen, wie viel du mir bedeutest? Wie sehr ich dich brauche und dir vertraue?“
    Luisa machte große Augen, als ihr die Tragweite bewusst wurde. „Aber … das ist unmöglich! Ich habe doch gar keine Erfahrung … ich wüsste gar nicht, was ich tun muss.“
    „Du wirst es lernen, und ich werde dir helfen.“ Er nahm ihre Hand und küsste sie zärtlich. „Du bist klug, aufrichtig und sensibel. Du wirst eine perfekte Fürstin sein … für mein Land, für unser Kind.“
    „Aber … ich werde sicher alle Regeln des Protokolls brechen …“
    „Manchmal ist das nötig. Im Leben gibt es Wichtigere als das Protokoll.“ Raul lächelte sie so liebevoll an, dass ihr ganz warm wurde. „Du wirst alle stolz machen. Die Monteregianer lieben und achten dich jetzt schon, weil sie spüren, wie ernst du sie nimmst. Du hast ein Auge dafür, wo sie Hilfe brauchen. Du hast mir geholfen. Ja, du hast mein Leben verändert und mir die Hoffnung zurückgebracht.“
    Völlig überwältigt fand Luisa keine Worte.
    „Kannst du mir verzeihen? Genug, um mir eine zweite Chance zu geben?“
    Konnte sie? Sie liebte ihn, ja, aber war das genug, um sich der Zukunft zu stellen? Um sich ein gemeinsames Leben aufzubauen?
    Sie wünschte sich, er hätte sie einfach in die Arme genommen und mit seiner Leidenschaft mitgerissen. Dann wäre es ihr leichtgefallen, Ja zu sagen. Aber das Leben war selten so einfach.
    „Es geht eigentlich gar nicht darum, zu verzeihen, was in der Vergangenheit war. Die Frage ist, welche Zukunft uns erwartet.“ Sie atmete tief ein. „Ich will eine richtige Ehe. Eine

Weitere Kostenlose Bücher