Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 376

Julia Extra Band 376

Titel: Julia Extra Band 376 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Celmer , Kate Hardy , Raye Morgan
Vom Netzwerk:
wirkte er noch immer wie ein charmanter Gauner und Spitzbube. Sein dichtes, goldbraunes Haar schien immer irgendwie vom Wind zerzaust. Die blauen Augen, in denen der Schalk blitzte, waren von dunklen Wimpern umrahmt, und sein Mund mit den geschwungenen Lippen erschien verlockend sinnlich. Das war Max, genau so, wie sie sich an ihn erinnerte. Sie hatte ihn vermisst.
    „Was tust du hier?“, fragte er erstaunt.
    „Ich bin gekommen, um dich zu verhaften. Sozusagen.“ Ihre Stimme klang bedauernd.
    „Verhaften?“ Jetzt erst bemerkte er die Wachen hinter ihr. Er zog die Brauen zusammen. „Was habe ich denn jetzt schon wieder verbrochen?“
    „Ach, Max.“ Wieder seufzte Kayla. „Warum kannst du nicht einmal tun, was man dir sagt?“
    Er grinste sie an. „Süße, du weißt doch, dass das gegen meine Natur ist.“
    Aber er freute sich wirklich, sie zu sehen. Ihr Anblick versetzte ihn sofort zurück in die Vergangenheit. In die typischen idyllischen Straßencafés entlang der Mittelmeerküste mit ihren roten Sonnenschirmen und den Palmen, die sich in der warmen Sommerbrise wiegten. Dort hatten sie zusammengesessen, Cocktails genippt, miteinander gelacht und der fröhlichen Musik kleiner Combos gelauscht. Er erinnerte sich an all die gemeinsamen Erlebnisse, an die Dinge, die passiert waren, an die Reue.
    Aber Kayla war immer wunderbar gewesen. Max fand es fantastisch, sie wiederzusehen.
    „Das ist Kayla“, sagte er zu der Rothaarigen neben ihm, die ziemlich eingeschüchtert wirkte. Offensichtlich war sie es nicht gewohnt, dass die Palastwachen in ihr Zimmer eindrangen. „Ihr Mann war mein bester Freund. Damals, als wir von Trialta aus zusammen unsere Einsätze geflogen sind.“
    „Sehr erfreut“, meinte die Rothaarige unsicher.
    „Ja.“ Kayla zwang sich zu einem Lächeln.
    Max sah ihren prüfenden Blick, und ihm wurde bewusst, dass sie versuchte, die Situation einzuschätzen, in die sie hereingeplatzt war – ob „etwas“ geschehen war. Aber obwohl die Rothaarige wohl geglaubt hatte, dass das passieren könnte, war Max’ Interesse nicht geweckt worden. Er hatte nur höflich mit ihr geplaudert und einen kleinen Drink mit ihr gehabt.
    Alle Bemühungen seiner Gastgeberin, eine romantische Stimmung zu erzeugen, waren umsonst gewesen. Denn bei dem Anblick der Sterne am dunklen Nachthimmel und den entfernten Klängen der Orchestermusik aus dem Ballsaal war ihm jede Lust auf mehr vergangen.
    Aber ehe er etwas erklären konnte, traten die beiden Wachen vor und legten ihm Handschellen an.
    Verblüfft starrte er darauf. „Was zum Teufel soll das?“
    „Sir“, erwiderte Sergeant Marander in hochtrabendem Tonfall. „Hiermit befinden Sie sich im Gewahrsam der Palastwache.“
    Max war fassungslos. Handschellen? Das sollte wohl ein Scherz sein. Schnell erwog er zwei oder drei Fluchtmöglichkeiten. Doch als er aufschaute, begegnete er Kaylas beunruhigtem Blick. Ihr hübsches Gesicht, die dunklen Augen und das lange, seidig blonde Haar entsprachen genau dem Bild, das ihn seit zwei Jahren verfolgte. Noch ein paar Sekunden lang schoss ihm das Adrenalin durch die Adern, bevor sich die Spannung löste.
    Vor Kayla wollte er nicht weglaufen. Jetzt, da er sie wiedergefunden hatte, musste er unbedingt mit ihr reden.
    „Bitte, Max.“ Sie legte ihm die Hand auf den Arm. „Es ist Königin Pellea wirklich wichtig, dass du auf dem Ball erscheinst.“
    Er lächelte ihr zu. „Nichts wäre mir lieber“, antwortete er. „Jetzt habe ich ja eine Tanzpartnerin.“
    Sofort wich sie zurück. „Oh nein. Nicht mich. Du sollst dort einigen Damen aus den Adelskreisen vorgestellt werden. Dazu gehöre ich nicht.“
    „Arbeitest du für die Königsfamilie, Kayla?“, fragte er verwundert.
    „Ja. Die Königin und ich kennen uns seit unserer Kindheit, und der Mann meiner Schwester ist in der Leibwache. Als Pellea mir eine Stelle anbot, habe ich zugegriffen.“ Dann fügte sie hinzu: „Es gefällt mir hier.“
    Max war nicht sicher, was er davon halten sollte. Früher in Trialta hatte er angenommen, dass sie das Vagabundenleben genauso lieben würde wie er. Und jetzt war sie der königlichen Familie verpflichtet. Na ja, angeblich sollte er ja auch einer der Prinzen sein.
    Trotzdem widerstrebte es ihm entschieden, so behandelt zu werden. „Hey, ich komme freiwillig mit“, erklärte er. „Könnten wir bitte diese Handschellen wieder abnehmen?“
    Zögernd betrachtete sie diese.
    Max lächelte, und Kayla gab nach. „Na schön.“ Sie sah

Weitere Kostenlose Bücher