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Julia Extra Band 376

Julia Extra Band 376

Titel: Julia Extra Band 376 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Celmer , Kate Hardy , Raye Morgan
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Freiheiten.
    „Ah“, sagte Max. „Beeindruckend. Das ist schon etwas anderes als dein Job damals in Trialta.“
    „In einem Strandkiosk T-Shirts an Touristen verkaufen.“ Sie lachte. „Ja, da hatte ich wenig Gelegenheit, meine wahren Fähigkeiten und Talente unter Beweis zu stellen.“
    Aber das hatte sie nicht gestört. Damals hatte sie ihre Tage damit verbracht, auf Eddies Rückkehr von seinen Fliegereinsätzen zu warten, und die Abende waren erfüllt gewesen von Wein, Musik und dem Zusammensein mit Freunden. Ein paar Monate lang hatten sie ein sorgloses, aufregendes Leben geführt. Aber man musste für alles bezahlen. Und Kayla hatte einen hohen Preis gezahlt.
    Max sah sie an, als könne er ihre Gedanken lesen. „Und jetzt, knapp zwei Jahre später, bist du die Assistentin der Königin.“
    Sie warf ihm einen entrüsteten Blick zu. „Ich habe eine Universitätsausbildung, stell dir vor.“
    „Das wusste ich nicht“, meinte er überrascht. „Wann hast du die denn absolviert?“
    Lächelnd erwiderte sie: „Lange, bevor wir uns begegnet sind.“
    „Ach.“ Nachdenklich sagte er: „Da hast du mehr als ich. Und ausgerechnet mich wollen sie als Prinzen.“
    Es stimmte. Nach allem, was Kayla über seine Herkunft wusste, könnte Max dies womöglich einige Schwierigkeiten bereiten. Früher hatte er sie oft mit Geschichten aus seiner Kindheit als Straßenkind unterhalten und es immer eher lustig als tragisch dargestellt. Er hatte es schwer gehabt, und die Chancen in seinem Leben musste er sich hart erarbeiten. Ein ganz anderer Hintergrund als der der meisten anderen Mitglieder der königlichen Familie.
    „Nach dem, was ich in der Presse gelesen habe, scheint es so, als wärst du in der Nacht der Rebellion verschwunden“, erklärte sie. „Als die Familie der Granvillis angriff und das Schloss niederbrannte, wurden deine Eltern, das damalige Königspaar, ermordet, und alle DeAngelis-Kinder tauchten unter. Weißt du noch, wie du entkommen bist? Hast du irgendeine Idee, wer dich gerettet hat, indem er dich in dieser Nacht mitnahm?“
    Max hob die Schultern. „Wer immer es gewesen ist, hat sich jedenfalls nicht sonderlich gut um mich gekümmert. Mit sieben oder acht Jahren musste ich mich schon auf der Straße durchschlagen. Davor gab es verschiedene Leute. Einmal auch einen Taschendieb, der versuchte, mir seine Tricks beizubringen. Aber soweit ich mich erinnere, war ich nie lange bei irgendjemandem.“
    Es zerriss Kayla das Herz, wenn sie daran dachte, dass ein Kind derart vernachlässigt wurde. Aus seinen Erzählungen in Trialta wusste sie, dass er eine Zeit lang bei einem Fischer untergekommen war. Doch dieser Mann hatte ihn schlecht behandelt, und irgendwann war Max von ihm weggelaufen. Erst als Jugendlicher hatte er eine Ecke zum Schlafen und einen Job von einem freundlichen Pastor und seiner netten Frau bekommen, bei denen er die Kapelle sauber halten sollte. Dieses Ehepaar sorgte dafür, dass er ordentlich angezogen war und einen sicheren Platz zum Wohnen hatte.
    Der Pastor pflegte ein recht ausgefallenes Hobby: Er flog alte Militärmaschinen. Bald brachte er Max die Grundlagen der Fliegerei bei, und danach wurde das Leben für ihn sehr viel besser. Sobald er alt genug war, trat Max in die Luftwaffe Ambrias ein und wurde ein hervorragender Pilot.
    „Und niemand ahnte, dass du einer der verlorenen Prinzen warst“, meinte Kayla.
    Wieder lachte er. „Da sieht man mal, wie unwahrscheinlich das gewesen ist.“
    „Ja.“ Sie seufzte. „Wie schrecklich, dass du als Kind so schlimme Erfahrungen gemacht hast. Zum Glück müssen die Granvillis jetzt für ihren Verrat bezahlen.“
    „So ist das Leben. Mal gewinnt man, mal verliert man.“
    „Und manchmal wird der Stuhl unter einem weggezogen, wenn man sich gerade auf einem Thron niederlassen will.“
    Max grinste sie an. „Willst du damit sagen, dass ich mich lieber auf nichts verlassen sollte, Kayla?“
    Sie nickte. „Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben.“
    Er neigte den Kopf. „Klug und schön.“
    „Nett, dass es dir auffällt.“ Sie stand auf. „Möchtest du etwas trinken? Eistee? Kaffee?“
    „Ein Bier?“ Er folgte ihr in die kleine Küche.
    „Ich glaube, ich habe noch eins.“ Kayla holte die Dose aus dem Kühlschrank und öffnete sie.
    Max trank einen ausgiebigen Schluck, stieß einen Seufzer der Befriedigung aus und lehnte sich an den Tresen. „Was hast du die ganze Zeit so getrieben? Du bist doch nicht gleich von Trialta

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