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Julia Extra Band 376

Julia Extra Band 376

Titel: Julia Extra Band 376 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Celmer , Kate Hardy , Raye Morgan
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waren uns einig, nichts zu sagen und einen Schlussstrich zu ziehen. Vanessa wollte das einzig Richtige tun und abreisen. Uns beiden war der Gedanke zuwider, dir wehzutun. Aber ich kann nicht auf sie verzichten. Nicht auf sie und nicht auf Mia.“
    Sein Vater saß ruhig da, mit gesenktem Blick. Marcus warf einen Blick auf Vanessa, die gleichzeitig traurig und erleichtert wirkte. Und auch etwas besorgt. Er verstand sie nur zu gut. Natürlich war es schwer gewesen, seinem Vater die Wahrheit zu sagen. Und dennoch wäre es falsch, mit einer Lüge zu leben.
    „Willst du nichts sagen?“, fragte er seinen Vater. „Bitte!“
    Endlich hob sein Vater den Blick. „Das Ganze scheint mir nicht einer gewissen Ironie zu entbehren.“
    „Ironie?“
    „Ja. Denn auch ich habe euch etwas mitzuteilen.“
    „Den Grund, warum du mich nicht heiraten kannst?“, wollte Vanessa wissen.
    Er nickte. „Ich habe mich mit einer anderen Frau verlobt.“
    Einen Augenblick lang saß Vanessa einfach nur da, wie betäubt. Dann lachte sie.
    „Du findest das lustig?“, fragte Marcus.
    „Ich weiß genau, wovon du sprichst!“, sagte sie. „Du ahnst ja gar nicht, wie erleichtert ich war, als du nicht mehr skypen wolltest. Ich hatte einfach Angst, du würdest mir die Wahrheit sofort ansehen.“
    Gabriel lächelte. „Ich auch.“
    „Entschuldigt“, sagte Marcus und hob die Hand. „Könnte mir mal jemand sagen, in wen du dich verliebt hast, Vater?“
    „In deine Tante Trina“, sagte Vanessa, als sei das selbstverständlich.
    Marcus sah zu seinem Vater. „Du hast dich mit Trina verlobt?“
    „Ja. Ich musste sie erst beinahe verlieren, um zu erkennen, was ich für sie fühle.“
    Marcus wusste, wie gut sich sein Vater und seine Tante schon immer verstanden hatten. Aber er hatte geglaubt, ihre Beziehung wäre rein platonisch.
    „Wir hatten beide überhaupt nicht daran gedacht“, erklärte sein Vater. „Aber als wir so viel Zeit miteinander verbracht haben, da wurde es uns plötzlich klar. Ich habe deine Mutter geliebt. Und ich liebe sie noch immer. Und bis vor Kurzem habe ich mir nie vorstellen können, dass Trina mehr als eine Freundin sein könnte. Eigentlich verstehe ich noch immer nicht, was geschehen ist. Aber es fühlt sich einfach richtig an.“
    Jetzt wandte er sich an Vanessa. „Ich wollte es dir sagen, und ich entschuldige mich zutiefst, weil du mit deiner Tochter um die halbe Erde hierher geflogen bist. Ich bin dir unendlich dankbar, weil ich durch dich meine Trauer überwunden habe. Erst du hast mir wieder ein bisschen Lebensfreude zurückgegeben. Tief in mir habe ich aber wohl schon damals gespürt, dass es auf Dauer nicht gut gehen würde.“
    „Ich wollte die richtige Frau für dich sein, Gabriel.“
    „Die bist du … für Marcus!“
    „Dann bist du also nicht wütend?“, fragte Marcus.
    „Wie könnte ich? Ihr beide liebt euch, und ihr wolltet sogar auf eure Liebe verzichten, nur um mich zu schonen.“
    „Ja, das hatten wir vor“, sagte Vanessa und sah lächelnd zu Marcus.
    „Dabei könnte ich mir wirklich keine andere Frau vorstellen, die ich lieber zur Schwiegertochter hätte. Und in meinem Alter ziehe ich es vor, Mias Großvater zu werden, nicht ihr Vater.“
    Marcus streckte die Hand nach Vanessa aus, und sie streckte ihm ihre Hand entgegen. „Vater, könntest du uns kurz allein lassen?“
    Gabriel stand lächelnd vom Sofa auf. „Lasst euch so viel Zeit, wie ihr wollt.“
    Kaum hatte sich die Tür hinter ihm geschlossen, sank Vanessa in Marcus’ Arme.
    Vanessa vergrub ihr Gesicht an Marcus’ Brust und hielt ihn ganz fest. Sie konnte noch gar nicht glauben, dass alles tatsächlich geschah und all ihre Wünsche wahr wurden. „Warum hast du das gemacht, Marcus? Bei all dem, was für dich auf dem Spiel stand …“
    „Als ich mir vorgestellt habe, du und Mia, ihr würdet abreisen … Es war unerträglich. Und als ich gesehen habe, wie er dich begrüßt hat, da habe ich gespürt, dass etwas nicht stimmt.“
    „Dennoch hätte er böse werden können.“
    „Ich weiß. Aber das musste ich in Kauf nehmen.“
    „Wegen mir?“
    „Natürlich wegen dir.“ Er berührte ihre Wange. „Ich liebe dich, Vanessa. „Selbst die Ewigkeit wäre zu kurz, um dir zu zeigen, wie sehr ich dich liebe und brauche.“
    Sie lächelte. „Dann muss ich dir wohl einfach glauben.“
    „Heißt das, du bleibst hier bei mir und wirst meine Frau?“
    Vanessa hatte an so vielen Orten gelebt, doch nie hatte sie sich wirklich zu Hause

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