Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 376

Julia Extra Band 376

Titel: Julia Extra Band 376 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Celmer , Kate Hardy , Raye Morgan
Vom Netzwerk:
dass Raul seine Leidenschaft nur gespielt haben könnte, war unendlich demütigend.
    Warum sollte er das tun? Die Antwort war einfach … damit sie alles für ihn tat.
    Luisa sank matt gegen die Reling. Es hatte funktioniert. Als er sie küsste, waren all ihre Zweifel, all ihr Zorn wie weggefegt, und sie war wie Wachs in seinen Händen gewesen. Noch nie hatte sie etwas ähnlich Wundervolles empfunden. Wie es aussah, war ihre sowieso schon unmögliche Lage noch komplizierter geworden.
    Raul verdrängte die aufkeimenden Gewissensbisse, als Luisa aus ihrer Suite kam. Natürlich tat es ihm leid, dass er sie zwingen musste. Ihre Verletzlichkeit und ihr unbändiger Stolz rührten ihn. Ganz zu schweigen von ihrer Leidenschaft.
    Nein! Die gestrige Episode war vergessen. Eine vorübergehende Schwäche. Jetzt hatte er sich unter Kontrolle. Auf keinen Fall hegte er irgendwelche besonderen Gefühle für die Frau dort oben auf dem Treppenabsatz.
    Allerdings war Luisa wirklich ein toller Anblick. Der feine Stoff des honigfarbenen Hosenanzugs und die schwarze Seidenbluse umschmeichelten die aufregenden Rundungen ihres Körpers. Nach einer schlaflosen Nacht wurde ihm allein bei der Erinnerung daran schon wieder heiß.
    Beunruhigende Gefühle … er versuchte sie zu ignorieren, während er zusah, wie sie etwas unsicher auf den ungewohnt hochhackigen Pumps die Treppe herunterkam. Raul hatte schon vermutet, dass sie bei ihrer Ankunft in Monteregio in wenigen Stunden seine Hilfe brauchen würde. Denn natürlich sollte sie nicht die Gangway aus dem Flugzeug hinunterstürzen und sich den Hals brechen.
    Von dieser Unsicherheit abgesehen, besaß sie überraschenderweise eine natürlich Anmut, die ihn erneut gefangen nahm. Wie wundervoll hatte sie sich in seinen Armen angefühlt, wie verführerisch lockten ihre Lippen, wie reizvoll war das Aufblitzen ihrer schönen Augen, wenn sie gegen ihn aufbegehrte!
    Als sich in diesem Moment ihre Blicke begegneten, setzte sein Herz für einen Schlag aus.
    Was war nur mit ihm los? Es war eine Sache, eine Frau zu begehren, die sich am Abend verlangend an ihn schmiegte, aber eine ganz andere Sache, am hellen Tag von dieser Begierde überrascht zu werden, wenn sein Butler bereitstand, sie zur Tür zu begleiten, damit sie sich auf den Weg zum Flughafen machten.
    Als sie die unterste Stufe erreicht hatte, ging er auf sie zu. „Luisa, ich hoffe, du hast gut geschlafen?“
    Sie stolperte leicht. Sofort fasste er unter ihren Arm, um sie zu stützen, aber sie riss sich los und ging mit eiligen Schritten an ihm vorbei. Ihre hohen Absätze klackten auf dem Marmorboden.
    Raul atmete tief ein. Nachdem er sein halbes Leben damit zugebracht hatte, aufdringliche Frauen abzuwehren, gefiel ihm das Gegenteil genauso wenig. Wenn er daran dachte, wie verlangend sie sich gestern Abend an ihn geschmiegt hatte, konnte er sicher sein, dass ihre Ablehnung nur gespielt war. Frauen waren schwer zu durchschauen. Kein Wunder, dass er seine Beziehungen auf Sex beschränkte.
    Was für eine Beziehung würde er mit seiner Ehefrau haben?
    „Ja, danke. Ich habe bestens geschlafen“, sagte Luisa im Vorbeigehen.
    Kleine Lügnerin. Trotz des gekonnten Make-ups, das ihre rauchblauen Augen betonte, sah er Spuren von Müdigkeit in ihrem Gesicht.
    „Und du?“
    Sie sah ihn überraschend durchdringend an, als ahnte sie, dass auch ihm die kleine Episode auf dem Boot den Schlaf geraubt hatte. Er war sich nicht sicher, was er von ihr halten sollte. Selbst in ihrer leidenschaftlichen Reaktion gestern Abend hatte er eine gewisse Unschuld und Unerfahrenheit zu spüren geglaubt. Andererseits war gespielte Unschuld eine unglaublich wirkungsvolle Waffe … wie er zu seinem Leidwesen erfahren hatte. Er hasste es, daran zu denken.
    „In Paris schlafe ich immer gut.“ Mit einem Blick, der keinen Widerspruch duldete, bot er ihr erneut den Arm und legte besitzergreifend seine Hand auf ihre, als sie sich fügte. „Wenn du jetzt bereit bist, dann wartet das Flugzeug auf uns.“
    Er sah etwas wie Angst in ihren ausdrucksvollen Augen aufleuchten. Natürlich gab es keinen Grund dafür. Die meisten Frauen hätten vermutlich ihre Seele verkauft, um einen der begehrenswertesten Junggesellen der Welt zu heiraten und die zukünftige Fürstin von Monteregio zu werden. Doch inzwischen wurde ihm immer mehr klar, dass Luisa nicht wie andere Frauen war. Zu seinem eigenen Erstaunen hörte er sich sagen: „Keine Sorge, Luisa, ich passe auf dich auf.“
    Schon auf der

Weitere Kostenlose Bücher