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Julia Extra Band 376

Julia Extra Band 376

Titel: Julia Extra Band 376 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Celmer , Kate Hardy , Raye Morgan
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sagte Mary am anderen Ende, um sie dann mit Fragen zu ihrer Reise zu bestürmen. Als Luisa schließlich voller Sehnsucht nach zu Hause fragte, erfuhr sie, dass alles bestens lief. Der neue Verwalter schien ein sehr fähiger Mann zu sein, der viele der geplanten Veränderungen übernehmen wollte. Und alle, Sam eingeschlossen, waren voller Enthusiasmus und wie befreit, weil ihnen die Schuldenlast genommen war.
    Nach dem Gespräch hatte Luisa nur eines begriffen: Sie konnte nicht mehr zurück. Das Leben, das sie so sehr geliebt hatte, war ihr für immer versperrt. Zum einen würde Raul alles tun, um sich die Krone zu sichern. Zum anderen hatte für ihre Lieben und Freunde in Australien bereits die Zukunft begonnen … ohne Schulden und ohne sie. Obwohl Luisa volles Verständnis dafür hatte, tat die Erkenntnis doch weh.
    Mit anderen Worten: Sie hatte keine Wahl. Entschlossen blickte sie sich in dem elegant und geschmackvoll eingerichteten Zimmer um. Wie geschaffen für eine Prinzessin. Was nun vor ihr lag, machte ihr Angst. Aber das Beispiel ihrer tapferen Eltern hatte sie gelehrt, dass man sein Leben annehmen und das Beste daraus machen musste. Es war Zeit, dass auch sie sich ihrer Zukunft stellte.
    „Raul?“
    Er blickte von den Berichten über neuerliche Unruhen auf, die er gerade mit Lukas durchsprach. Luisa stand in der Tür zu seinem Arbeitszimmer.
    Irgendetwas war anders. Sie schien ihre Unsicherheit und Besorgnis abgestreift und zu ihrem Selbstbewusstsein zurückgefunden zu haben. Das war die Frau, der er in Australien zuerst begegnet war: selbstsicher und beherrscht. Nur dass ihr Äußeres in nichts mehr an die Farmerin erinnerte.
    Sie sah hinreißend aus.
    Raul stand auf. „Wir machen später weiter, Lukas.“ Er wartete, bis sein Assistent die Unterlagen zusammengepackt und sich mit einer höflichen Verbeugung zurückgezogen hatte. Dann wandte er sich Luisa zu. „Nimm doch bitte Platz.“
    Sie zog es vor, stehen zu bleiben. „Danke, aber es wird nicht lange dauern.“
    Ein wenig verwundert kam er um den Schreibtisch herum. „Was kann ich für dich tun?“
    „Ich bin nur gekommen, um dir zu sagen, dass ich es tun werde. Ich werde dich heiraten.“
    Raul atmete erleichtert auf. So sehr er sie auch in die Ecke gedrängt hatte – bis zu diesem Moment war er sich nicht sicher gewesen, ob er Erfolg haben würde. Ob sie sich zu dieser Heirat zwingen ließe. „Was hat dich veranlasst, deine Meinung zu ändern?“
    „Ist das so wichtig?“
    Das Ja lag ihm auf der Zunge. Denn ein Teil von ihm wollte Luisa besser kennenlernen, wollte wissen, was sie dachte, was sie fühlte. Es war der Teil, der ihn vor vielen Jahren so angreifbar gemacht hatte, der Teil, den er ausgemerzt zu haben glaubte.
    „Nein.“ Er schüttelte den Kopf. Wichtig war nur, dass sie einwilligte.
    „Das dachte ich mir.“ Ihre schönen Augen blitzten kurz auf.
    Sie wehrte sich aber nicht, als Raul ihre Hand nahm.
    „Ich verspreche dir, dass ich alles in meiner Macht Stehende tun werde, damit du es niemals bereust.“ Er drückte ihre Hand, überwältigt bei der Vorstellung, wie viel diese Entscheidung bedeutete … für ihn und für sein Volk. Galant hob er Luisas Hand an die Lippen. „Meine Dankbarkeit und meine Loyalität sind dir auf immer gewiss.“ Ihr frischer, betörender Duft weckte allerdings etwas ganz anderes als bloße Dankbarkeit in ihm …
    „Du schuldest mir mehr als nur das.“
    Argwöhnisch blickte er auf. Fast hätte sie ihn überzeugt, dass Reichtum und Glanz ihr nichts bedeuteten. Er hätte es besser wissen müssen. Hatte ihn die Erfahrung mit Ana denn nichts gelehrt? Welchen Preis würde Luisa fordern?
    „Ich will nicht wie ein Püppchen ohne Verstand behandelt werden“, antwortete sie stolz. „Ich will, soweit möglich, selbst entscheiden. Erwarte nicht, dass ich mir alles von dir diktieren lasse.“
    Sein Respekt vor dieser bemerkenswerten Frau wuchs. Bewundernd sah er sie an. „Nichts anderes hätte ich erwartet“, erwiderte er erfreut.
    Raul beobachtete, wie Luisa an den Mitgliedern des fürstlichen Rates vorbei durch die riesige Empfangshalle geführt wurde. Die zukünftige Prinzessin von Ardissia war in elegantes Karamell und Creme gekleidet und hielt sich beachtlich unter so vielen kritischen Blicken. Nur Raul, der sie inzwischen ganz gut kannte, bemerkte, wie blass und angespannt sie war.
    Gewissensbisse regten sich in ihm. Hatte er das Recht gehabt, so rasch auf einen Abschluss zu drängen? Gedanken,

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