Julia Extra Band 376
seine Suite betreten hatte, war ihr klar gewesen, dass es ein Spiel mit dem Feuer war.
Raul schwieg und sah sie nur an. Mit Herzklopfen hielt sie seinem glühenden Blick stand, der sie zu verzehren drohte. Konnte er erkennen, wie sehr sie ihn begehrte?
„Ich erinnere mich“, antwortete er schließlich. „Aber ich weiß auch sehr gut, wie wir uns geküsst haben. Erinnerst du dich daran , Luisa? An die Leidenschaft zwischen uns?“
Sie schüttelte den Kopf, hatte Mühe zu atmen. „Ich … bin nicht für ein flüchtiges Vergnügen zu haben.“
„Das würde ich nie erwarten.“ Er nahm ihre Hände. „Du bist meine Braut. Du wirst die Mutter meiner Kinder sein.“
Sein sexy Lächeln war genau das, wovor besorgte Mütter ihre Töchter seit Jahrhunderten warnten. Luisa musste sich sehr zusammenreißen, um noch auf die Stimme der Vernunft zu hören. „Ich habe nie eingewilligt, das Bett mit dir zu teilen.“
„Willst du keine Kinder?“
„Natürlich will ich …“ Sie besann sich. „Eines Tages.“ Wie so ziemlich jede Frau hatte sie von einer Familie geträumt. Aber mit Raul? Ihre Ehe bestand doch nur auf dem Papier. Oder hatte sie sich das bewusst eingeredet? Weil sie sich nicht eingestehen wollte, wie sehr sie ihn wollte? Aber wie sollte sie ihm auch widerstehen? Allein bei seinem Lächeln würden jeder Frau die Knie weich.
Ehe sie sich’s versah, hob er sie auf die Arme, trug sie in ein angrenzendes Zimmer und stieß die Tür mit dem Fuß hinter sich zu. Luisa sah nur ein luxuriöses Bett von beachtlichen Ausmaßen und schluckte. Als er sie behutsam auf die Füße stellte, schloss sie die Augen und wünschte sich, sie fände es nicht so aufregend, ihm nahe zu sein.
„Wovor hast du Angst?“, fragte Raul unvermittelt. „Hat dich jemand verletzt?“
Sie blickte zu ihm auf. „Nein, niemand hat mich verletzt.“ Jedenfalls nicht physisch. Aber Raul hatte natürlich recht, sie hatte Angst … vor diesen neuen, überwältigenden Gefühlen. Außerdem widersprach es ihren Moralvorstellungen, sich einem Mann hinzugeben, den sie nicht liebte. Dennoch sehnte sie sich in diesem Moment so sehr nach ihm, wie sie es nie für möglich gehalten hätte. Sehnte sich nach einer Nähe, die sie nun nie in Liebe erfahren würde.
Raul hatte sie dieser Chance beraubt. Eine Erkenntnis, die sie kalt durchfuhr. Nie würde sie die wahre Liebe erleben, das erfahren dürfen, was ihre Eltern miteinander geteilt hatten. Und gerade nach ihrer schlimmen Enttäuschung in jungen Jahren hatte sie so sehr darauf gehofft.
„Ist es denn falsch, Spaß miteinander zu haben?“, fragte er nun verführerisch. „Du enttäuschst mich, Luisa. Ich hätte gedacht, du bist Frau genug, um zu deinen Gefühlen zu stehen.“
Für ihn war es einfach, es ging nur um Sex und Leidenschaft … keine Liebe, keine Zweifel, keine Ängste. Luisa war hin- und hergerissen. Sollte sie ihn einfach stehen lassen und davonlaufen? Doch sie hatte den Kampf längst verloren.
Impulsiv trat sie vor, umfasste sein Gesicht und küsste ihn leidenschaftlich auf den Mund. Dann drängte sie sich so ungestüm an ihn, dass sie schließlich beide in einem Wust von Seide und Spitze aufs Bett sanken.
8. KAPITEL
Es war, als würde er eine lodernde Fackel in den Armen halten.
Luisa war wie entfesselt und entfachte mit ihrem verzehrenden Feuer im Nu auch seine Leidenschaft. Heißes Verlangen durchzuckte ihn, als sie ihm die Zunge fordernd zwischen die Lippen schob.
Sie pressten sich schwer atmend aneinander und küssten sich wie von Sinnen, als wollte der eine dem anderen die Übermacht seiner Gefühle beweisen. Noch nie hatte Raul etwas ähnlich Aufregendes empfunden. Er kam sich vor wie ein brodelnder Vulkan, dessen aufgestaute Glut nur noch ein Ventil kannte: Er musste Luisa haben. Hier und jetzt.
Stöhnend umfasste er ihre Hüften, presste sie an sich und zog sie mit sich rückwärts aufs Bett. Sie schmiegte sich an ihn, als könnte auch sie ihm nicht nahe genug sein, und öffnete unter all der Seide die Beine, um ihn zu umfangen. Raul drängte sich ihr entgegen. Ja!
Wieder drängte er sich stöhnend an Luisa, die ihm nicht minder heftig entgegenkam. Ungeduldig schob Raul die seidenen Röcke ihres Brautkleides hoch, bis er endlich ihre nackte Haut berührte. Er hätte schwören können, dass zwischen ihnen Funken sprühten. Luisas leises, lustvolles Stöhnen fachte sein Verlangen nur noch weiter an. Im nächsten Moment lag sie unter ihm, eingebettet in einem
Weitere Kostenlose Bücher