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Julia Extra Band 376

Julia Extra Band 376

Titel: Julia Extra Band 376 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Celmer , Kate Hardy , Raye Morgan
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bis zu ihrem Tod gepflegt.“
    „Tut mir leid. Das muss sehr schwer für dich gewesen sein.“
    Sie nickte. „Aber wenigstens war ich bei ihr. Die Sache ist, nicht lange vorher waren Fremde auf die Farm gekommen, um mit mir zu sprechen. Mein Großvater hatte sie geschickt.“ Auch nach all den Jahren fiel es ihr schwer, den alten Tyrannen so zu nennen.
    „Nicht, um deine Mutter zu sprechen?“
    „Nein, sein Angebot galt allein mir. Er lud mich ein, bei ihm zu leben und zu lernen, eine richtige Prinzessin zu werden. Anfangs war ich natürlich begeistert. Es war wie ein Märchen, auch wenn mein Großvater mich mit allem möglichen Unterricht eindeckte. Um mich auf meine Rolle an seiner Seite vorzubereiten, wie er sagte.“
    „Du warst also schon einmal in Monteregio? Das wusste ich gar nicht.“
    „Keiner wusste es, weil ich nach seinen Vorstellungen offensichtlich nicht vorzeigbar war. Ich war jung und naiv, deshalb hat es eine Weile gedauert, bis ich verstand, dass ich nur eine Marionette in seinem Machtspiel war. Aber als die Nachricht von der Krankheit meiner Mutter kam, habe ich endgültig begriffen, was für ein schäbiger Mensch er war. Er verlangte von mir, mich zwischen meinem Leben in Monteregio und meinen Eltern zu entscheiden und jeglichen Kontakt zu ihnen abzubrechen. Er hatte meiner Mutter nie verziehen, dass sie sich gegen seine Pläne aufgelehnt und nicht mit einem seiner Günstlinge hatte verheiraten lassen. Als ich ihn bat, doch die bestmögliche Behandlung für sie zu bezahlen, lehnte er rundheraus ab und wurde total wütend. Seine Tochter hatte für ihn aufgehört zu existieren, als sie sein Haus verließ.“ Luisa schauderte bei der Erinnerung an die Grausamkeit des alten Mannes. „Durch ihre Heirat mit einem Bürgerlichen hatte sie zudem ihr aristokratisches Blut besudelt. Ich solle ihm dankbar sein, sagte er, dass er so großzügig sei, über meine fragwürdige Herkunft hinwegzusehen.“
    Raul fluchte ausgiebig auf Monteregianisch. „Ich wusste ja, dass er in seinen Ansichten von vorgestern war“, sagte er dann. „Aber das ist einfach boshaft.“
    Sein ehrlicher Zorn und sein Mitgefühl taten unendlich gut. Luisa blinzelte gegen Tränen an. „Ja, ich bin natürlich zu meinen Eltern zurück, weil meine Mutter mich brauchte. Und später mein Vater, denn er hat ihren Tod nie verwunden. Aber ich bekam damals den Eindruck, in Monteregio würden nur die schrecklichsten Menschen leben.“
    „Dann hat dich nicht nur dein Großvater enttäuscht?“
    Sie zögerte. Noch nie hatte sie irgendjemandem davon erzählt, aber Rauls aufrichtiges Interesse war entwaffnend. „Im Palast meines Großvaters gab es einen jungen Mann, etwas älter als ich. Ich war, wie gesagt, inkognito da, aber als wir uns im Garten des Palastes trafen, schien es sowieso völlig gleichgültig, wer ich war.“ Wie naiv sie damals gewesen war! „Von da ab trafen wir uns täglich, und ich … verliebte mich in ihn.“ Er hatte sie geküsst, und sie hatte sich eingebildet, es wäre die große Liebe. „Schließlich drängte er darauf, dass wir durchbrennen und heimlich heiraten, aber ich wollte nicht.“ Sie hatte sich eine richtige Hochzeit mit ihren Eltern gewünscht. „Das machte ihn wütend, und er versuchte …“
    Luisa hätte nicht gedacht, dass die Erinnerung immer noch so schmerzlich wäre, doch Rauls Nähe gab ihr Kraft, ihre Geschichte zu Ende zu erzählen. „Er versuchte es mit Gewalt, aber ich wehrte mich, sodass er schließlich mit einem blauen Auge den Rückzug antrat. Aber zuvor erklärte er mir noch, dass er sich mit einem Bauerntrampel wie mir sowieso nur abgegeben hätte, weil er herausfand, dass ich die Enkelin des Prinzen war. Er dachte, er wäre ein gemachter Mann, wenn er eine Prinzessin heiratet.“
    „Es tut mir so leid, Luisa“, sagte Raul hörbar betroffen, „dass du in meinem Land so schlechte Erfahrungen gemacht hast.“
    Er hatte das Kleid jetzt aufgeknöpft. Seine warmen Hände auf ihrem Rücken weckten Sehnsüchte in ihr, die nicht klug waren. Luisa stand rasch vom Bett auf, wobei sie das lose Kleid an sich drückte. Sie fühlte sich verletzlich, denn sie hatte schon viel zu viel offenbart. „Ich komme jetzt allein zurecht, wenn du mir zeigst, wo das Bad ist.“
    „Komm, lass mich dir helfen.“
    Raul stand nun hinter ihr und streifte mit sanftem Nachdruck das Kleid herunter, sodass es ihr raschelnd zu Füßen glitt. Ein BH war unter dem Mieder nicht nötig gewesen, und Luisa fiel zu spät

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