Julia Extra Band 377
gewarnt, du hättest so eine Art, der kein Mann lange widerstehen kann.“
„Außer Ihnen, Mr Vittorio Vassallo?“ Herausfordernd schaute sie ihm in die gefährlich glitzernden dunkelbraunen Augen.
„Wie viel willst du für eine richtige Affäre mit mir?“, stieß er rau hervor.
Hätte er sie gebeten, den Turm von Pisa mit einem Finger aufzurichten, sie hätte nicht verblüffter sein können. „Was hast du gesagt?“, fragte sie.
Vittorio ließ die Finger durch ihr seidiges blondes Haar gleiten. „Wie viel willst du dafür, meine Geliebte zu werden?“, fragte er rau mit dieser verführerisch tiefen Stimme.
Ally war hin- und hergerissen. Einerseits war sie empört und hätte ihn am liebsten geohrfeigt, andererseits sehnte sie sich danach, sich an ihn zu schmiegen und leidenschaftlich zu küssen. Sie hatte keine Ahnung, was plötzlich in sie gefahren war. Das Begehren in seinem heißen Blick, das er plötzlich nicht mehr zu verbergen versuchte, musste ihr Innerstes berührt haben. Bei der Vorstellung, eins mit diesem unglaublich attraktiven Mann zu werden, wurden ihr die Knie weich. Wildes Verlangen pulsierte in ihrem Schritt. Sie spürte instinktiv, dass er ihr geben konnte, wonach sie sich schon so lange gesehnt hatte.
„Ich bin sehr reich, Ally“, sagte er in die erotisch knisternde Spannung hinein. „Was hättest du gern? Brillanten? Eine Eigentumswohnung? Einen Luxusurlaub?“
Wie würde er reagieren, wenn sie ihm verriete, was sie sich wirklich wünschte? Dass ihre Schwester wieder gesund wurde. Dafür würde Ally alles tun. Für sich selbst wünschte sie sich einen Mann, der sie liebte und auf Händen trug, ihr treu war und sie bis ans Lebensende durch gute und schlechte Zeiten begleiten würde. Sie wollte eine Familie mit ihm gründen und erleben, wie wunderbar der Familienzusammenhalt war. Diese Freude war ihr und Alex ja leider versagt geblieben.
„Ich wünsche mir Sicherheit“, antwortete sie schließlich. „Wie jede Frau. Das liegt uns in den Genen. Wir suchen uns einen Partner, der für uns sorgen kann. Daran ist nichts Verwerfliches.“
Lächelnd gab er ihr Haar wieder frei. „Ist das der wissenschaftliche Verführungsansatz?“
Ally versuchte, ihr Verlangen zu verbergen. „Ich verführe dich doch gar nicht, Vittorio. Ich möchte in dieser ungewöhnlichen Situation nur nicht den Kopf verlieren.“
„Ungewöhnlich ist sie wirklich. Aber du bist jetzt frei, ich bin unverheiratet, was hält uns davon ab auszuprobieren, was möglich ist?“
Verwirrt sah sie ihn an. „Wie meinst du das?“
Er zog sie an sich und betrachtete ihre sinnlichen Lippen. „Muss ich dir das wirklich erklären, Ally?“, flüsterte er rau.
Sie senkte den Blick. „Ich will das nicht“, behauptete sie leise.
Vittorio lachte und ließ sie wieder los. „Früher oder später landen wir beide zusammen im Bett, Ally Sharpe. Du wirst schon sehen. Aber jetzt haben wir dafür keine Zeit. Wir gehen heute Abend mit meiner älteren Schwester Justina und ihrem Mann aus. Ich habe ihnen erzählt, dass die Presse sich mal wieder geirrt hat und du meine Freundin bist, nicht Roccos.“
Seine Arroganz ist durch nichts zu überbieten, dachte Ally und funkelte ihn wütend an. „Okay, wir haben eine Vereinbarung. Aber untersteh dich, mit meinen Gefühlen zu spielen, so wie dein sauberer Schwager es getan hat“, fauchte sie. „Lass dir eins gesagt sein: Wenn wir wirklich eine richtige Beziehung hätten, würde ich mich nicht so einfach von dir abservieren lassen. Ich würde um dich kämpfen.“
Vittorio war mit zwei Schritten wieder bei ihr, umfasste ihr Kinn und schaute Ally wütend an. „Dann hast du deinen Meister gefunden. Ich gewinne jede Kraftprobe. Und diese wird so enden, wie ich es dir gerade prophezeit habe: im Bett.“
Ally riss sich los. „Verschwinde!“, schrie sie zornig. „Hau ab, du Mistk…!“ Blitzschnell hatte Vittorio ihr den Mund zugehalten. „Sei still, cara ! Sonst denkt das Personal noch, wir sind gar nicht ineinander verliebt.“
„Ich hasse dich“, stieß Ally hervor, doch auch diese Worte wurden erstickt. Außer sich vor Wut biss Ally ihn in den Daumen.
Sofort zog Vittorio fluchend die Hand zurück und lutschte einen Bluttropfen vom Daumen. Fasziniert beobachtete Ally ihn. Gleichzeitig schämte sie sich, überreagiert zu haben.
„Ent…schuldige“, stotterte sie verstört. „Tut es sehr weh?“
Wortlos wickelte er ein Taschentuch um den verletzten Daumen. „Es ist nur ein
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