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Julia Festival 94

Julia Festival 94

Titel: Julia Festival 94 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Graham
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ihre Schwäche abzuschütteln und Alexio unzweideutig klarzumachen, dass sie seine Untreue nicht dulden würde.
    Sie bat den Chauffeur, sie zu „Christoulakis Enterprises“ zu fahren und untersagte dort der erstaunten Sekretärin, sie anzumelden. „Ich möchte meinen Mann überraschen“, erklärte sie. „Wo ist sein Büro?“
    Die Sekretärin geriet in Verlegenheit und folgte Ione, wobei sie wiederholt erklärte, Mr. Christoulakis habe in fünf Minuten eine äußerst wichtige Besprechung und dürfe auf keinen Fall gestört werden. Ione achtete nicht darauf. Sie öffnete die Tür zu Alexios Büro, schloss sie wieder und lehnte sich aufatmend dagegen.
    Alexio saß am Schreibtisch und telefonierte. Durch das rückwärtige Fenster fiel helles Sonnenlicht herein und tauchte seine Gestalt in goldenes Licht. Als er sah, wer sein Büro unaufgefordert betreten hatte, sprang er auf und rief: „Ione!“
    Bei Alexios Anblick zerbrach die Wand, die Ione instinktiv zwischen ihrem Verstand und ihrem Gefühl aufgerichtet hatte. Ihr Herz setzte einen Schlag aus, und sie musste mehrmals tief einatmen, um nicht auf der Stelle zusammenzubrechen. Vor allem Alexios Lächeln, dieses provozierend sinnliche Lächeln, drohte ihr zum Verhängnis zu werden. Jeder zufällig Anwesende hätte diesem Lächeln entnommen, wie sehr er sich über den unerwarteten Besuch seiner Frau freute, aber Ione wusste es besser. Alexio war ein Meister der Verstellung und bewies damit nur, wie unzuverlässig er in Wirklichkeit war.
    Iones Zorn loderte hell auf. Wie sie diesen Mann hasste, obwohl sie ihn immer noch liebte und begehrte!
    „Ich bin nur gekommen, um dir zu sagen, dass es aus ist zwischen uns.“
    Alexios Lächeln verschwand, und ein ratloser Ausdruck erschien auf seinem Gesicht. „Wie bitte?“
    „Unsere Anwälte werden alles Notwendige regeln“, fuhr Ione fort. „Ich will dich nicht wiedersehen. Meine Entscheidung ist endgültig.“
    „Glaub mir, agápi mou“, antwortete Alexio mit verhaltenem Ärger, „deine Entscheidung ist so ohne Belang, dass wir tagelang darüber sprechen könnten. Abgesehen davon, interessiert es mich nicht, was in deinem Kopf vorgeht. Unsere Ehe bleibt bestehen!“
    „Ich bin in deiner Wohnung einer gewissen Pascale Fortier begegnet. Sie bezeichnete sich als deine Geliebte.“
    Diese Eröffnung blieb nicht ohne Wirkung auf Alexio. Er richtete sich zu seiner vollen Größe auf und sagte beinahe drohend: „Ich habe keine Geliebte. Pascale ist eine ehemalige Freundin von mir … weiter nichts. Sie hat immer noch einen Schlüssel zu der Wohnung und hat mich angerufen, als sie heute Morgen in Heathrow gelandet ist. Ich sagte ihr, dass sie in der Wohnung übernachten könne, aber nicht mit mir rechnen dürfe.“
    Ione hätte beinahe laut aufgelacht, als sie an das enttäuschte Gesicht dachte, das Pascale bei ihrem Anblick gemacht hatte. „Für wie dumm hältst du mich eigentlich?“, fragte sie mit äußerster Anstrengung.
    „Du bist meine Frau, und ich erwarte, dass du mir vertraust“, stieß Alexio in plötzlichem Zorn hervor. „Ich habe meine Sekretärin gebeten, mir für die Nacht ein Hotelzimmer zu besorgen.“
    „Ich müsste dich in flagranti erwischen, damit du die Wahrheit zugeben würdest“, höhnte Ione. Alexios Lügen steigerten nur ihre Wut. „Aber ich habe genug gesehen, um zu wissen, dass du immer noch der Betrüger bist, für den alle Welt dich gehalten hat. Ich weigere mich, mit einem untreuen Mann zusammenzuleben, und …“
    „Hast du mir nur einen Augenblick zugehört?“, unterbrach Alexio sie heftig. „Nein, offensichtlich nicht. Du hast mich für schuldig erklärt, bevor du in dieses Büro gekommen bist. Ich darf mich ja nicht mal verteidigen!“
    „Ich kenne deinen Ruf, was Frauen betrifft.“ Ione hielt sich so krampfhaft gerade, dass ihr der Rücken zu schmerzen begann. Bisher hatte sie keine Schwäche gezeigt, aber ihre Kräfte waren nahezu aufgebraucht. „Das ist keine Ehe für mich. Ich will nicht mit Lügen und Ausreden leben …“
    „Theos mou!“ Alexio konnte seinen Zorn nicht länger beherrschen und kam mit großen Schritten auf Ione zu. „Du bleibst hier, bis wir alles geklärt haben!“
    „Mich zu bedrohen oder sogar zu schlagen wird dir nichts helfen“, stieß Ione hervor und wich ängstlich zurück.
    „Dich zu schlagen?“ Alexio blieb wie angewurzelt stehen und sah fassungslos in Iones blasses, vor Angst verzerrtes Gesicht. „Glaubst du, das würde ich

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