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Julia Festival Band 0103

Julia Festival Band 0103

Titel: Julia Festival Band 0103 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SHARON KENDRICK
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seiner Stelle wäre ich jedenfalls auch unheimlich enttäuscht und wütend gewesen.“
    Insgeheim musste sie ihm recht geben – um nichts in der Welt hätte sie ihre Schwester allerdings vor einem Außenstehenden kritisiert! „Amber hat schließlich keine Staatsgeheimnisse verraten, oder?“, beharrte sie.
    „Sie hat eine sensationslüsterne Öffentlichkeit darüber aufgeklärt, wie Finn um sie angehalten hat. Und jeder, der eins und eins zusammenzählen kann, weiß jetzt, dass er direkt davor mit ihr verkehrt hatte.“
    „Ross, wie kannst du nur!“
    „Es ist nichts als die Wahrheit, Ursula.“
    Sie runzelte die Stirn. Die Sorge um ihre Schwester ließ sie vergessen, welch heikles Thema sie mit Ross diskutierte. „Ich weiß“, gestand Ursula und seufzte. „Und gerade deshalb möchte ich Weihnachten mit Amber und Finn verbringen. Dann können sie sich wenigstens nicht in die Haare geraten.“
    Ross kniff die Augen zusammen und musterte sie kritisch. „Du siehst abgespannt aus.“
    „Das bin ich auch.“
    „Dann werde ein einziges Mal deinen Prinzipien untreu, und trink ein Glas mit mir, bevor du gehst.“
    So verlockend das Angebot auch war, sie schüttelte den Kopf. „Nein, es geht leider nicht, denn ich muss noch die Geschenke für Finn und Amber einpacken.“
    „Das kann doch nicht so lange dauern! Bitte bleib noch ein Weilchen.“
    Ross holte eine Flasche Rotwein aus dem Schrank und nahm den Korkenzieher zur Hand. „Wir haben uns ewig nicht mehr unterhalten, und du hast mir noch gar nicht erzählt, was es mit deinem spontanen Kurzurlaub auf sich hatte.“ Er schenkte zwei Gläser ein und reichte ihr eins.
    „Willst du mir einen Vorwurf daraus machen, genau wie deine Tochter?“
    „Natürlich nicht, Ursula. Es ist nur … ich … wir haben dich sehr vermisst, das ist alles.“
    Ursula sank aufs Sofa und trank einen Schluck. „Ich habe Katy auch vermisst, Ross“, gestand sie, obwohl es nur die halbe Wahrheit war, denn sie hatte ihn noch weitaus schmerzlicher vermisst.
    Ross setzte sich ihr gegenüber hin. „Was also ist das für eine Geschichte mit diesem Hochzeitskleid?“
    „Hm?“ Widerstrebend öffnete sie die Augen, die sie vor Müdigkeit geschlossen hatte.
    „Katy hat gerade davon gesprochen. Wenn ich es richtig verstanden habe, wolltest du ein Brautkleid finden, oder?“
    „Ach das.“ Sie zog die Nase kraus. „Das ist keine Geschichte für dich als Mann.“
    „Bitte behandle mich nicht wie ein kleines Kind, Ursula!“
    Ihre Blicke trafen sich, und sie senkte schnell die Lider. „Das würde mir selbst im Traum nicht einfallen, Ross!“
    „Also los, dann erzähl schon!“
    Ursula hielt das Kristallglas ins Licht und schwenkte es. „Du weißt doch, dass meine Mutter, als Amber und ich noch klein waren, als Putzfrau in einem großen Modehaus gearbeitet hat?“, fragte sie leise.
    Er nickte.
    „Sie hat es gemacht, weil wir bitterarm waren …“
    Ein Lächeln umspielte seine Lippen. „Ich kann mir denken, dass deine Mutter nicht aus Langeweile putzen gegangen ist, Ursula. Also, raus mit der Geschichte!“
    Ihr Blick wurde traurig. „Meine Mutter war eine unverbesserliche Romantikerin. Sie verliebte sich unsterblich in ein Modellbrautkleid, kratzte ihr letztes Geld zusammen und stand die ganze Nacht Schlange, um im Ausverkauf die Erste zu sein. Es gelang ihr tatsächlich, das Kleid zu erstehen …“ Sie ahnte, was Ross fragen wollte.
    „Oh nein, sie hat das Kleid nicht für sich gewollt, sondern für ihre Töchter. Erst sollte ich das Kleid tragen, danach Amber.“ Ursula lachte traurig. „Natürlich ist es Amber, die zuerst heiratet.“
    Er ignorierte das Selbstmitleid, das aus dieser Bemerkung klang. „Und was geschah mit dem Kleid?“
    „Mein Vater wurde sehr krank und starb.“ Schnell trank sie einen Schluck. „Danach verschlechterten sich unsere finanziellen Verhältnisse derart dramatisch, dass meine Mutter das Kleid verkaufen musste. Weder Amber noch ich haben das Kleid je wiedergesehen …“
    Ross blickte sie gespannt an. „Und dann?“
    „Dann dachte ich, ich hätte es auf einem Foto in der Zeitung wiedererkannt. Aber es war nicht das Original, es war dem Original nur täuschend ähnlich. Die Tochter der ursprünglichen Designerin hatte eine Kopie angefertigt und damit einen Wettbewerb gewonnen. Mit dem Preisgeld hat sie einen Brautsalon aufgemacht und verlost das Kleid zur Eröffnung. Ich habe ein Los mit Ambers Namen in die Trommel geworfen.“
    „Keins mit

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