Julia Festival Band 0103
Schluck.
„Ich mache den besten Kaffee der Welt“, behauptete er, wurde dann aber bescheidener. „Das habe ich mir zumindest sagen lassen.“
„Wahnsinn! Und dann Ihr Händchen für Wäsche! Haben Sie noch mehr Talente, mit denen Sie mich überraschen können?“
Ja, das habe ich, dachte er und musste sich zusammennehmen, um ihr nicht zu zeigen, was er damit meinte.
„Nehmen Sie sich Toast“, forderte er sie abrupt auf, als er das Tablett auf den Tisch stellte.
Holly konnte sich gar nicht daran erinnern, wann sie das letzte Mal so ausgiebig gefrühstückt hatte. Sprachlos betrachtete sie die Platte mit Rührei, gebratenem Speck, Pilzen, gegrillten Tomaten und Bohnen, während Luke sich ihr gegenüber hinsetzte.
„Dieses Frühstück kommt doch weder aus der Tiefkühltruhe noch aus der Dose“, bemerkte sie schließlich.
„Nein, alles frisch. Während Sie noch schliefen, war ich schon einkaufen.“
„Sie hätten mich wecken sollen“, wandte sie ein.
„Wozu? Sie sahen aus, als ob Sie den Schlaf bitter nötig hätten.“
„Das stimmt.“ Holly blickte sich in der Küche um. Gestern, in der Dunkelheit, war ihr gar nicht aufgefallen, wie schön sie gelegen war. Eine große, mit Sprossen versehene Glastür gab den Blick auf die Terrasse und blühende Mandelbäumchen frei. Es ist gemütlich hier, dachte Holly und lehnte sich in ihrem Stuhl zurück.
„Der Himmel mag wissen, wie lange es dauern wird, den Laden und die Wohnung so weit in Ordnung zu bringen, dass ich einziehen und das Geschäft eröffnen kann“, bemerkte sie und seufzte.
„Vierzehn Tage“, versprach Luke. „Sie werden also Ihren Zeitplan einhalten.“
„Aber ich kann doch unmöglich zwei ganze Wochen bei Ihnen wohnen bleiben!“
Luke trank einen Schluck Kaffee und blickte dabei in seine Tasse, sodass Holly seinen Gesichtsausdruck nicht erkennen konnte. „Wo liegt da das Problem?“, fragte er.
„Sie werden sich durch mich gestört fühlen …“
„Nein, ich lasse mich nicht stören. Und sollten Sie zudringlich werden, schließe ich einfach mein Arbeitszimmer ab.“ Er hob den Kopf und sah sie lachend an.
Holly zierte sich immer noch, obwohl sie die Einladung außerordentlich verlockend fand. „Ich habe wirklich Bedenken, Ihre Gastfreundschaft derart zu strapazieren. Aber wenn es Sie glücklich macht …“
„Glücklich gerade nicht“, bemerkte er trocken. „Für die kommenden zwei Wochen hatte ich mir vorgenommen, die Papiere meines Onkels durchzugehen und zu sortieren. Stattdessen werde ich nun den Gastgeber spielen müssen.“
„Oh, das brauchen Sie wirklich nicht“, versicherte ihm Holly. „Denn auch ich werde alle Hände voll zu tun haben. Ich muss die Eröffnung vorbereiten, Anzeigen in der Zeitung aufgeben, noch einige Kleider fertig nähen und mir eine Floristin suchen, mit der ich zusammenarbeiten kann. Ich werde Sie ganz bestimmt nicht belästigen, das verspreche ich Ihnen.“
Holly brannte regelrecht darauf, sich in die Arbeit zu stürzen, um sich von Luke abzulenken. Dieser Mann nahm ihre Fantasie so in Anspruch, dass sie unbedingt etwas dagegen tun musste.
Luke hoffte inständig, dass Holly zu ihrem Wort stehen würde. Es war wirklich keine gute Idee gewesen, ihr seinen Bademantel zu leihen. Allein der Gedanke an den Bademantel und das, was er verhüllt hatte, machte ihn verrückt. „Ich habe heute Morgen noch einmal mit Doug telefoniert“, berichtete er. „Er hat mir hoch und heilig versprochen, dass die dringendsten Reparaturen innerhalb von zwei Tagen erledigt sein werden.“ Er blickte auf die Uhr. „Die Dachdecker werden schon angefangen haben.“
„Ich weiß gar nicht, wie ich Ihnen dafür danken soll!“
„Indem Sie mir sagen, welche Farben Sie sich für den Innenanstrich wünschen. Dann kann ich nämlich auch den Maler beauftragen.“
„Aber ich muss doch renovieren!“ Holly legte Messer und Gabel auf dem Teller ab und sah Luke erstaunt an.
„Das stimmt. Doch das Gebäude ist in einem derart schlechten Zustand, dass es um mehr als reine Renovierungsarbeiten geht. Und da die Wände und Decken wegen der Stockflecken sowieso neu verputzt werden müssen, können sie auch gleich nach Ihren Wünschen fertiggestellt werden.“ Luke redete sich ein, er hätte sich jedem anderen Mieter gegenüber ebenso verhalten. „Wie wäre es, alles weiß zu streichen?“
Holly schluckte. „Es wäre, ehrlich gesagt, eine schlechte Idee.“
„So?“ Er kniff die Augen zusammen.
Holly schob den
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