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Julia Festival Band 0103

Julia Festival Band 0103

Titel: Julia Festival Band 0103 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SHARON KENDRICK
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berührte zärtlich Hollys Wade. Er spürte, wie sie bei diesem ersten körperlichen Kontakt leicht erschauerte. Zärtlich ließ er die Hand aufwärtsgleiten. Sein Puls raste, als er sich vorstellte, wohin der Weg führen würde …
    Holly war wie elektrisiert, sie verspürte ein eigenartiges Ziehen und hielt den Atem an, aus Angst, der Zauber würde sonst zerbrechen.
    Luke kniete sich vor sie, legte die Arme um ihre Hüften und barg den Kopf in dem dünnen Chiffon ihres Kleides, durch den er die Wärme und Weichheit ihres Körpers genau spüren konnte. Als Luke spürte, dass Holly schwankte, zog er sie zu sich herunter, sodass sie sich jetzt gegenüberknieten.
    Holly war wie gelähmt. Gebannt und erwartungsvoll sah sie ihn an.
    Ihre wunderbaren grünen Augen waren ihm noch nie so groß und einladend vorgekommen und ihre leicht geöffneten Lippen noch nie so verführerisch. Langsam senkte Luke den Kopf, streifte spielerisch ihre Lippen, um sie gleich darauf leidenschaftlich zu küssen, wobei er beide Hände in ihre kupferroten Locken schob.
    Luke hatte das Gefühl, die Welt würde versinken, er war wie berauscht.
    Berauscht …
    Dieser Gedankengang wirkte ernüchternd wie ein Eimer kaltes Wasser, und Luke erstarrte. Was er da tat, war Wahnsinn! Diese Frau war wie Champagner, prickelnd und verführerisch, aber genauso gefährlich. Die Katerstimmung war unausweichlich, denn Holly war der Typ, der nur Unheil brachte: Sie war innerlich nicht gefestigt und rastlos – und lebte nur für ihre Kreativität.
    Er hob den Kopf und sah, dass sie blass geworden war. Sie musste das Erkalten seiner Gefühle gespürt haben.
    „Luke, was ist los?“, fragte sie benommen, als er ihr aufhalf und sie zum Sofa führte, wo sie sich kraftlos niedersinken ließ.
    „Was los ist? Ich tue jetzt das, was ich schon vor einer halben Stunde hätte machen sollen. Ich gehe.“
    „Aber warum? Ich verstehe das nicht.“
    „Das brauchst du auch nicht. Vergiss die Angelegenheit einfach. Es war ein Versehen, ich war einfach nur konfus.“
    „Ein Versehen? Was für eine schreckliche Bezeichnung!“
    Ihre Blicke trafen sich, und Holly sah ihn so fassungslos an, dass er sich zu einer Erklärung genötigt sah. „Ich habe es nicht gewollt“, erklärte er mit brutaler Offenheit.
    „Was? Den Kuss etwa?“, fragte sie. Warum setzte er sie ins Unrecht, nur weil sie sich geküsst hatten? Schließlich hatte sie sich doch nicht vor ihm ausgezogen! „Ist das alles?“
    „ Alles? Ein Kuss ist der erste Schritt. Wozu, das brauche ich dir ja wohl nicht zu erklären.“ Seine blauen Augen wirkten eisig. „Oder hattest du mich deshalb eingeladen? Um die Wohnung auf eine für dich sehr vergnügliche Art und Weise einzuweihen?“
    „Wenn du das denkst, nimmst du dich zu wichtig!“
    „So? Bei uns hat es doch schon gefunkt, als wir uns das erste Mal in die Augen blickten. Willst du das etwa abstreiten?“
    Endlich hatte Luke zugegeben, dass er etwas für sie empfand!
    „Nein.“ Sie setzte sich gerade hin und zog ihren Rock zurecht. „Aber das ist doch kein Verbrechen, oder?“
    „Ein Verbrechen ist es nicht, nein. Aber zu bedeuten hat es auch nichts, es ist ein rein triebhaftes Verhalten.“
    „Triebhaftes Verhalten! Willst du mich beleidigen?“
    Er machte eine ungeduldige Handbewegung. „Dann nenn es eben anders. Chemie oder Anziehungskraft, was du willst. Man ist nahezu machtlos dagegen, das gebe ich zu. Aber das Ganze ist eine Illusion, die, gibt man ihr nach, sich nur allzu schnell auflöst und nichts als Verzweiflung und Zerstörung hinterlässt.“
    „Wirst du jetzt nicht etwas zu theatralisch?“
    Er schüttelte den Kopf. „Nein, Holly, ich spreche aus Erfahrung. Zwei Wochen habe ich Höllenqualen gelitten. Ständig hatte ich dich vor Augen, musste daran denken, dass du dich in einem Zimmer entkleidest, von dem mich nur ein schmaler Flur trennt. Ich musste zusehen, wie du meinen Bademantel getragen hast – unter dem du nackt warst. Ständig musste ich mich unter Kontrolle haben. Das war hart.“
    Unglückliche Wortwahl, dachte er, denn wenn etwas hart gewesen ist, dann etwas anderes. „Aber jetzt hast du deine eigene Wohnung, und wir werden uns nur noch gelegentlich begegnen. Das ist auch gut so.“
    Für wen?, fragte sie sich und lächelte bitter, weil sie die Antwort wusste. Dennoch nahm sie all ihren Mut zusammen und fragte: „Warum sollen wir unseren Gefühlen nicht nachgeben, Luke, wenn wir es doch beide wollen?“
    Er verschloss sich.

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