Julia Festival Band 0103
Vorstellungen entsprechend ausdrücken: Also, am Anfang unserer Partnerschaft …“
So also redete er über das, was für sie etwas unvergleichlich Schönes gewesen war: ihre ersten Schritte in die Welt der körperlicher Liebe! Amber bekam eine Gänsehaut. Aber das sollte Finn nicht wissen.
„Du meinst, als du mich entjungfert hast“, unterbrach sie ihn schnippisch.
Finn nickte langsam und ließ sie dabei nicht aus den Augen. „Okay, wenn du es so nennen willst. Obgleich ich dazu nicht viel tun musste. Wenn ich mich recht erinnere, warst du sehr entgegenkommend, Amber, stimmt’s?“
Wenn er das in liebevollere Worte gekleidet hätte, hätte Amber es als Kompliment aufgefasst. So war es wie ein Schlag ins Gesicht.
„Natürlich habe ich dich spüren lassen, dass ich dich wollte, Finn. Was hast du denn erwartet? Dass ich es mit zusammengebissenen Zähnen über mich ergehen lassen würde?“
„Das wohl kaum.“
„Was dann?“
Er schüttelte müde den Kopf. „Es ist egal.“
„Es ist überhaupt nicht egal!“ Empört richtete sie sich auf, wobei der Teller auf den blütenweißen Bettbezug rutschte.
„Na großartig, was du da gemacht hast“, kommentierte Finn bissig.
Amber glaubte, auch eine gewisse Genugtuung aus seiner Stimme zu hören. Sie konnte sich an Zeiten erinnern, in denen er sich überhaupt nicht um den Teller gekümmert, sondern nur Augen für ihre Brüste gehabt hatte, die sich deutlich unter der zarten Spitze ihres Nachthemds abzeichneten.
„Okay, du hast gewonnen! Ich werde nie mehr im Bett frühstücken. Bist du jetzt zufrieden?“ Den Tränen nahe, ließ sich Amber wieder zurück auf ihr Kissen sinken und schloss die Augen. Sie verstand Finn nicht mehr. Warum benahm er sich so? Warum wollte er sie unbedingt zur Weißglut bringen? Sie hielt den Atem an und wartete darauf, dass er ihre Schultern streicheln würde, wie er es sonst immer tat, wenn sie eine Meinungsverschiedenheit gehabt hatten.
Doch nichts geschah. Obwohl Finn neben ihr lag, hätte die Distanz zwischen ihnen nicht größer sein können. Amber rollte sich zur Seite, holte ein Papiertaschentuch aus der Schublade ihres Nachttischs und putzte sich die Nase. Dann sah sie Finn an.
„Erinnerst du dich noch an Weihnachten?“, fragte sie ihn.
Unwillig erwiderte er ihren Blick. „Natürlich, das ist doch erst drei Tage her. Noch leide ich nicht an Gedächtnisschwund.“ Er runzelte die Stirn. „Worauf genau möchtest du hinaus?“
Amber zwang sich, ruhig zu bleiben, denn alles andere würde die Atmosphäre noch mehr vergiften. „Weißt du noch, dass du davon gesprochen hast, wie reizbar du in den letzten Wochen gewesen seist, und wie schwierig es gewesen sei, mit dir auszukommen?“
Er musterte sie kühl. „Das soll ich gesagt haben?“
Das war zu viel für Amber, und ihr guter Vorsatz, nicht die Beherrschung zu verlieren, war vergessen. „Du weißt genau, was du gesagt hast!“, fuhr sie ihn an und fuchtelte unwirsch mit der Hand in der Luft herum. „Warum stellst du dich dann dumm?“
Durch ihre temperamentvolle Armbewegung pressten sich ihre Brüste eng an den transparenten Stoff ihres Nachthemds, und die Knospen waren deutlich zu erkennen. Amber hörte, dass Finn plötzlich schwer atmete, und sah, wie seine Augen dunkel wurden. Sie wartete nur darauf, dass er sie in die Arme ziehen, ihr das Nachthemd abstreifen und sie zärtlich lieben würde.
Aber er tat es nicht.
Amber verschränkte nervös die Hände auf der Decke und senkte den Blick. Ihr Verlobungsring funkelte im Licht und schien sie zu verspotten. Warum hatte Finn sie überhaupt gebeten, seine Frau zu werden, und ihr diesen Ring an den Finger gesteckt? Warum hatte er anschließend nie wieder von Heirat und Ehe gesprochen?
Natürlich, die letzten Wochen waren schwierig gewesen: Finn hatte wegen eines tragischen Unfalls nach Australien fliegen müssen, dort einen schweren Grippeanfall bekommen und, kaum wieder zu Hause, statt die Nacht durchzuschlafen, Birgitta in ihrer überschwemmten Wohnung helfen müssen. Davon hatte sie, Amber, sich niederdrücken lassen und jene unbeschwerte Fröhlichkeit verloren, die, wie sie wusste, Finn so an ihr liebte. Anstatt sich selbstbewusst den Problemen zu stellen, hatte sie sich in Selbstzweifeln verzehrt – aber anstatt ihr zu helfen, hatte Finn ihre Zweifel noch verstärkt.
„Finn …“
„Ja?“
„Irgendetwas ist passiert, das fühle ich ganz genau.“
„So?“
„Ich weiß natürlich, dass du unheimlich
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