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Julia Festival Band 0103

Julia Festival Band 0103

Titel: Julia Festival Band 0103 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SHARON KENDRICK
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als Vasenersatz anbot. Der Raum wirkte durch das Blütenmeer wie verwandelt und war von einem betörenden Duft erfüllt. Amber lehnte sich mit dem Rücken an Finn, begutachtete die Wirkung und seufzte zufrieden. „Es sieht aus wie im Boudoir einer Filmdiva.“
    „Fandest du meinen Blumenstrauß übertrieben?“, fragte Finn besorgt.
    „Ja!“ Amber lachte. „Aber schließlich ist Weihnachten, und man gönnt sich ja sonst nichts. Da wir gerade von Weihnachten sprechen …“ Amber blickte auf die Uhr. „Oh nein, das darf doch nicht wahr sein! Gleich kommt Ursula, und ich bin in der Küche noch längst nicht fertig!“
    Finn schüttelte den Kopf und nahm ihre Hand. „Du gehst jetzt nicht in die Küche.“
    „Aber Finn …“
    „Das Essen kann warten.“ Er zog sie zum Sofa.
    „Nein, Finn, bitte nicht, wir haben wirklich keine Zeit. Ursula kommt bald, und ich möchte nicht erst nach meiner Unterwäsche suchen müssen, wenn sie klingelt. Nicht am Weihnachtstag.“
    Sein Lächeln wirkte traurig und zärtlich zugleich. „Glaubst du wirklich, dass ich gleich ins Bett mit dir möchte, nur weil ich dich anfasse?“
    Amber sah ihn lange an und musste dann lächeln. „Nun, ich muss zugeben, dass ich das wirklich tue. Es würde mich irritieren, wenn du es nicht wolltest.“
    „Keine Angst, Sweetheart.“ Er setzte sich und zog sie auf seinen Schoß. „Ich werde dich jetzt nicht lieben.“
    „Nein?“
    „Natürlich nicht! Du hast mir doch gerade gesagt, dass wir keine Zeit dazu hätten.“
    „Du könntest es wenigstens versuchen !“
    „Es macht dir Spaß, mich ins Unrecht zu setzen, stimmt’s?“
    „Hm.“ Sie küsste ihn auf die Nasenspitze und sah ihn verwundert an. „Warum hast du mich dann zum Sofa gebracht, wenn du nichts von mir willst?“
    Finn antwortete nicht gleich. „Ich will ja etwas von dir – ich möchte dich einfach in den Arm nehmen“, erwiderte er so traurig, dass Amber sich plötzlich beklommen fühlte. Verzweifelt schmiegte sie sich an ihn.
    Als Ursula schließlich an der Tür klingelte, saßen Finn und Amber immer noch wie zwei verliebte Teenager eng aneinandergekuschelt auf dem Sofa. Amber stand sofort auf, befahl Finn aber, zu bleiben, wo er war, denn sie wollte, dass er sein Geschenk wirklich erst zur Bescherung sah.
    „Du bleibst jetzt bitte hier sitzen und machst die Augen zu“, ordnete sie an. „Und Ursula und ich holen dein Geschenk.“
    Sie öffnete die Tür und stellte erfreut fest, dass Ursula die Skier schon mit nach oben gebracht hatte.
    Amber legte den Finger auf die Lippen. „Wie hast du das denn ohne fremde Hilfe geschafft?“, flüsterte sie und musste sich ein Lachen verkneifen.
    „Ein äußerst freundlicher Taxifahrer“, erwiderte Ursula ebenso leise. „Er hatte ganz offensichtlich ein Faible für Frauen mit Rubensfigur.“
    Amber betrachtete ihre Schwester, die unter ihrem Kamelhaarmantel ein rotes Strickkleid trug, das ihre Rundungen eher betonte als kaschierte. Die satte Farbe ließ ihr schwarzes Haar bläulich schimmern und unterstrich ihren klaren, zarten Teint. Ursulas blaue Augen blitzten vor Lebensfreude, und nicht zum ersten Mal verfluchte Amber insgeheim Ursulas Boss.
    Wenn Ursula nur endlich aufhören würde, alle Männer mit Ross Sheridan zu vergleichen, dachte sie ärgerlich, würde sie bestimmt sofort einen anderen finden, der ihr bieten kann, was sie braucht: Verständnis und Geborgenheit.
    „Kein Wunder, dass der Fahrer so freundlich zu dir war, Ursula. Du siehst wirklich umwerfend aus“, erklärte Amber überzeugt.
    „Wirklich? Oder sagst du das jetzt nur so?“
    Amber war wütend. Machte denn nie ein Mann ihrer Schwester ein Kompliment? Was war das nur für eine Gesellschaft, in der das allseits propagierte Schönheitsideal nichts mehr mit der natürlichen Schönheit einer Frau zu tun hatte?
    „Es war nicht einfach nur so dahingesagt, Ursula! Meiner Meinung nach bist du eine ausnehmend attraktive Frau. Und jetzt komm endlich rein, sonst schläft Finn wirklich noch ein. Er sitzt nämlich mit geschlossenen Augen auf der Couch und wartet, bis wir ihm sein Geschenk zu Füßen gelegt haben.“
    Gemeinsam zogen die beiden Frauen die sperrigen Skier über den Flur und legten sie quer vors Sofa.
    Finn saß nicht mehr, sondern hatte sich lang ausgestreckt. Wie immer trug er schwarze Jeans, die sein Markenzeichen waren, und dazu einen ebenfalls schwarzen Kaschmirpullover, der so fein war, dass sich die Muskeln darunter abzeichneten. Den Kopf hatte er

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