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Julia Festival Band 0105

Julia Festival Band 0105

Titel: Julia Festival Band 0105 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SARA CRAVEN
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hatte ihren Großvater verblüfft angesehen. „Aber sie ist älter als er.“
    „Der Altersunterschied kann nicht so groß sein. Er ist ja auch schon Dreißig. Und sie sieht blendend aus. Außerdem wohnen sie unter einem Dach. Also ich weiß nicht, was ich davon halten soll.“ Ihr Großvater hatte bedeutsam vor sich hin gesehen.
    „Ich auch nicht“, hatte Cally gesagt und war kurz darauf ins Bett gegangen. Dort hatte sie über Adele mit dem hübschen Gesicht, dem schimmernden rot-goldenen Haar und der verführerischen Figur nachgedacht. Ihre Figur wurde durch die Designer-Trauerkleidung womöglich noch betont. Im Dorf ging das Gerücht, dass Adeles unstillbarer Appetit auf Sex zu dem relativ frühen Ende ihres Mannes geführt hätte.
    „Die bleibt nicht lange allein in ihrem Bett.“ Diese Bemerkung hatte Cally im Dorfladen aufgeschnappt.
    Vielleicht ist sie gar nicht mehr allein, hatte Cally gedacht. Die Vorstellung hatte ihr überhaupt nicht gefallen.
    Wenn sie jetzt zurückdachte, wurde ihr bewusst, wie lächerlich ihre Eifersucht auf Adele gewesen war. Die eigentliche Gefahr lauerte ganz woanders.
    Ihre trüben Gedanken wurden unterbrochen, als sie bemerkte, dass Nick wieder von der Autobahn abgefahren war.
    Cally richtete sich auf. „Ist dies die richtige Ausfahrt?“
    „Nein, ich will nur kurz etwas in Clayminster erledigen“, erklärte Nick und parkte in einer Seitenstraße in der Nähe des Doms. „Kommst du mit?“
    „Nein, ich bleibe hier.“
    „Auch gut. Es wird nicht lange dauern“, sagte er und steckte den Zündschlüssel in die Hosentasche. „Bitte mach keine Dummheiten. Ich könnte sonst sehr wütend werden.“
    „Kein Gedanke. Hast du schon mal daran gedacht, mir elektronische Fußfesseln zu verpassen?“, fragte sie ärgerlich.
    Nick lächelte amüsiert. „Gute Idee.“
    Cally wusste, dass es keinen Zweck hatte, wieder fortzulaufen. Nick würde sie schnell aufspüren, und seiner Wut wollte sie sich lieber nicht aussetzen. Also stieg sie aus, um sich die Beine zu vertreten und auf andere Gedanken zu kommen. Die Erinnerungen während der Fahrt waren sehr schmerzvoll gewesen. Ich war gerade mal achtzehn Jahre, dachte sie. Ein Kind, das vergeblich versucht hat, sich nicht in einen Mann zu verlieben.
    Obwohl es ein warmer Tag war, fröstelte sie. Außerdem war sie den Tränen nahe, die sie jedoch unter allen Umständen vor Nick verbergen wollte.
    Als er zehn Minuten später zum Wagen zurückkehrte, hatte sie sich wieder gefangen.
    „Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat“, sagte er, als er sich neben sie setzte.
    „Schon gut, ist nicht so wichtig“, antwortete sie, ohne ihn anzusehen.
    „Doch, es ist wichtig“, widersprach er und zog einen Schmuckkasten aus der Tasche. Cally beobachtete, wie er das Kästchen öffnete, und staunte. Es befanden sich zwei schlichte Goldringe darin.
    „Wieso zwei?“, fragte sie erstaunt. „Falls ich einen wegwerfen sollte?“
    „Nein, der andere ist für mich.“
    „Wieso das denn?“
    „Damit jeder gleich auf den ersten Blick sieht, dass wir wieder zusammen sind. Gib mir deine Hand.“
    „Ich kann mir den Ring selbst überstreifen, wenn ich ihn denn schon unbedingt tragen muss.“
    „Nein, wir machen das auf meine Art.“ Er umfasste ihre linke Hand und sagte leise: „Ich, Nicholas James Tempest, nehme dich, Caroline Maria Maitland, zu meiner Frau.“ Dabei streifte er ihr den schmalen Goldreif über. „Jetzt bist du dran“, fügte er hinzu.
    „Das ist ja lächerlich.“
    „Cally …“ Sein Tonfall war sanft, aber unnachgiebig. „Sag es!“
    Zögernd gehorchte sie und schob dabei den Ring über seinen Finger. „Bist du nun zufrieden?“, fragte sie herausfordernd. „Oder soll ich noch hinzufügen, ‚bis dass der Tod uns scheidet‘?“
    Nick fand das nicht komisch. „Sagen wir lieber, ‚so lange wie nötig‘, einverstanden?“ Er ließ den Motor an. „Und nun, meine Süße, fahren wir in unser trautes Heim.“

5. KAPITEL
    Cally wurde immer unruhiger, je näher sie dem Dorf kamen. Nervös drehte sie ihren neuen Ehering am Finger hin und her.
    Dabei erinnerte sie sich, wie sie ein Jahr zuvor auch mit einem Ehering gespielt hatte, als sie an ihrem Hochzeitstag allein im leeren Haus hin und her gegangen war, bis sie dann entdeckt hatte, warum ihr frischgebackener Ehemann es vorgezogen hatte, sie sich selbst zu überlassen.
    Zunächst hatte sie Adeles gemeinen, niederträchtigen Worten nicht glauben wollen. Deshalb hatte sie sich

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