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Julia Festival Band 0105

Julia Festival Band 0105

Titel: Julia Festival Band 0105 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SARA CRAVEN
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ungläubig sah sie ihn an. Sie empfand Scham und Wut, als der Zauber so plötzlich verflogen war – buchstäblich in letzter Sekunde, wenn sie ehrlich war.
    Was habe ich getan?, dachte sie entsetzt. Wie konnte ich es ihm nur so leicht machen? Wieso habe ich ihn nicht weggestoßen?
    Die Antwort lag auf der Hand: Cally hatte keinen klaren Gedanken fassen können, als sie erst einmal in Nicks Armen gelegen hatte. Die Sehnsucht nach körperlicher Liebe, die sie so lange unterdrückt hatte, hatte mit Macht die Oberhand gewonnen.
    Als Cally aufsah, bemerkte sie Nicks Blick auf seine Armbanduhr.
    „In zehn Minuten kommt Ted Radstock, einer meiner Pächter“, erklärte Nick. „Du willst doch sicher nicht, dass er hier in etwas hereinplatzt.“
    „Wenn du gewusst hast, dass er kommt, wieso hast du mich dann hier festgehalten?“, fragte Cally, der es schwerfiel, überhaupt etwas zu sagen.
    „Das war keine Absicht, Cally. Aber du weißt ja, wohin Küsse führen können. Mit dir in meinen Armen könnte ich fast alles um mich her vergessen.“
    „Ich hätte dich sowieso daran gehindert weiterzugehen.“
    Nick musterte sie zweifelnd. „Den Eindruck hatte ich aber nicht.“
    „Bildest du dir wirklich ein, du hättest mich weiter erniedrigen können?“ Sie lachte verächtlich. „Du bist wirklich ganz schön eingebildet. Du hast mich schlicht überrumpelt, das ist alles.“
    „Immerhin war es ein Anfang“, sagte er in gefährlich sanftem Tonfall und hinderte Cally daran, das Büro zu verlassen.
    „Was soll das?“, fragte sie empört und versuchte, sich aus seinem harten Griff zu befreien.
    „Offenbar willst du wieder weglaufen.“ Er angelte sich das Telefon vom Schreibtisch und wählte geschickt mit einer Hand. „Und ich verhindere das.“
    „Ich hätte nie aufhören dürfen, vor dir davonzulaufen“, sagte Cally und versuchte, ihre plötzliche Furcht zu überspielen.
    „Vermutlich.“ Nick lauschte in den Telefonhörer. „Guten Tag, Mrs. Radstock, hier ist Nick Tempest.“ Er ließ seinen ganzen Charme spielen. „Ist Ted schon unterwegs, oder könnten wir die Besprechung auf morgen verschieben? Mir ist etwas Wichtiges dazwischengekommen.“ Lächelnd wartete er auf die Antwort. „Wunderbar! Richten Sie Ted bitte aus, ich werde ihn morgen anrufen.“ Damit beendete er den Anruf und legte das Telefon zurück auf den Schreibtisch. Das charmante Lächeln war wie weggeblasen. Der Blick, mit dem er Cally betrachtete, spiegelte wilde Entschlossenheit wider.
    „Lass mich gehen“, bat Cally ängstlich und versuchte, sich zu befreien. „Tu tust mir weh!“
    „Ich werde dich erst gehen lassen, wenn ich bekommen habe, was ich wollte. Und wie weh dir das tut, liegt ganz bei dir, Liebling.“
    Im nächsten Moment hatte er sie hochgehoben und ging zur Tür.
    „Nein!“ Cally wehrte sich nach Kräften – vergeblich. Nick war bereits auf der Treppe. „Bitte, Nick! Du machst mir Angst.“
    Er betrachtete ihren verängstigten Gesichtsausdruck. „Du brauchst keine Angst zu haben. Es passiert sicher nur selten, dass Jungfrauen beim Sex an einem Schock sterben.“
    Inzwischen hatten sie das Bett erreicht. Ohne viele Umschweife ließ Nick sie einfach darauf gleiten. Entsetzt musste Cally zusehen, wie er begann, sich auszuziehen. „Zieh dich aus, Cally. Oder willst du mir das überlassen?“
    Nein, dachte sie. Ich will das so nicht. Sie kniete sich aufs Bett und hielt schützend eine Hand vor die Augen, denn die strahlende Abendsonne schien ins Zimmer.
    Nick hatte es auch bemerkt. „Warte, ich ziehe die Vorhänge zu“, sagte er rau und ging zum Fenster.
    Genau das hatte er ein Jahr zuvor in einem anderen Schlafzimmer getan, und es hatte Cally das Herz gebrochen. Verzweifelt hielt sie sich die Hände vor den Mund, um einen Schrei zu unterdrücken.
    Nick kehrte zurück. Seine Schritte verlangsamten sich, als er bemerkte, in was für einem Zustand Cally sich befand. Dann setzte er sich zu ihr und schüttelte nur den Kopf. „Sieh mich doch nicht so verängstigt an, Cally. Ich hätte dir schon nicht wehgetan. Keine Ahnung, was in mich gefahren ist. Du machst mich einfach verrückt. Das ist mir noch bei keiner Frau passiert.“ Sanft zog er ihr die Hände vom Mund. „Entspann dich, Liebling. Leg dich hin und lass mich dich in die Arme nehmen. Ich verspreche, dir nicht wehzutun. Es wird nichts passieren, was du nicht willst.“
    Begriff er denn nicht, dass er sie bereits verletzt hatte? Sie war so eifersüchtig und

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