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Julia Festival Band 0105

Julia Festival Band 0105

Titel: Julia Festival Band 0105 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SARA CRAVEN
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habe mich noch gar nicht richtig daran gewöhnt.“
    „Ich bin seit zehn Jahren verheiratet. Manchmal sehe ich das Gesicht auf dem Kopfkissen neben mir und denke: ‚Wer ist das?‘“ Steffie war entzückt, als Chessie die Tür zu dem Schlafzimmer öffnete. „Wie hübsch!“
    „Ich habe den Raum immer geliebt.“ Chessie stellte den Koffer aufs Bett.
    „War das früher dein Zimmer? Miles hat mich über die Hintergründe aufgeklärt. Ich hoffe, du hast nichts dagegen.“
    „Natürlich nicht. Ja, es war mein Zimmer.“
    „Ich habe dich doch nicht verdrängt, oder?“
    „Nein. Das Apartment der Haushälterin ist wirklich behaglich.“
    „Das Apartment der Haushälterin?“ Steffie war verblüfft. „Lebt ihr etwa nicht zusammen? Ihr wollt doch heiraten.“
    „Ich lebe mit meiner jüngeren Schwester zusammen.“ Chessies Wangen glühten. „Das macht die Sache … so kompliziert.“
    „Ich dachte, sie wäre erwachsen. Nun, du musst es ja wissen – das hoffe ich zumindest.“ Steffie öffnete den Koffer und holte ein Kleid heraus. „Du hast doch keine Vorbehalte wegen Miles’ Verletzungen, oder?“ Sie blickte Chessie prüfend an. „Diese Erfahrung hat er nämlich hinter sich, und es hat ihm nicht gutgetan.“
    „Ja.“ Chessie schluckte. „Er war diesbezüglich sehr offen.“ Sie schaute sich im Zimmer um. „Du hast hoffentlich alles, was du brauchst. Ich lasse dich jetzt auspacken, während ich mit Miles rede.“
    „Tu das“, erwiderte Steffie fröhlich. „Ich werde laut singen, wenn ich die Treppe hinuntergehe.“
    Chessie atmete tief durch, bevor sie das Arbeitszimmer betrat. Miles stand am Fenster.
    Lächelnd drehte er sich um, als sie hereinkam. „Es ist schön, wieder hier zu sein.“
    „Soll ich den Tee im Wohnzimmer oder im Garten servieren?“ Sie zwang sich, die Stimme so normal wie möglich klingen zu lassen.
    „Entscheide du es.“ Er schien zu überlegen. „Könntest du während Steffies Besuch mehr meine künftige Ehefrau als meine bezahlte Haushälterin spielen?“
    „Es fällt mir nicht leicht zu heucheln.“
    „Habe ich das verlangt?“ Er wurde ernst. „Darf ich dich daran erinnern, dass ich dich gebeten habe, meine Frau zu werden, und nicht, eine Komödie zu inszenieren, wie du es getan hast? Wenigstens trägst du den Ring“, fügte er nach einer Pause hinzu.
    „Ich dachte, es wäre dein Wunsch.“
    „Und ich hoffte, du würdest es gern tun.“ Miles seufzte. „Verdammt, Chessie, so hatte ich es nicht geplant. Können wir noch einmal anfangen?“
    „Warum nicht?“ Sie rang sich ein Lächeln ab. „Deine Schwester ist sehr nett.“
    „Das finde ich auch. Du bist sicher froh, dass ich das einzige Ungeheuer in der Familie bin.“
    Er sieht müde aus, dachte sie. Es gab natürlich einen guten Grund für seine Erschöpfung, und Chessie ballte unwillkürlich die Fäuste, als der Schmerz sie zu überwältigen drohte.
    „Hast du die Zeit in London genossen?“ Atemlos wartete sie auf seine Antwort.
    „Die Treffen mit Vinnie und dem Verleger sind gut gelaufen.“ Seine Stimme klang ausdruckslos, keine Spur von schlechtem Gewissen oder Zögern.
    Warum auch? Miles hatte ihr nie Treue geschworen und demzufolge kein Versprechen gebrochen – nur ihr Herz.
    „Die nächsten drei Jahre sind jedenfalls verplant“, fügte er hinzu.
    „Deine neue Sekretärin dürfte demnach ausgelastet sein“, erwiderte Chessie betont munter.
    „Ich bin sicher, sie schafft es.“ Er kam auf sie zu, und sie wich prompt zurück.
    Sekundenlang herrschte bedrückendes Schweigen zwischen ihnen. Dann ging Miles langsam zum Ledersofa und setzte sich. „Ich möchte, dass du herkommst und mir erzählst, was los ist, denn dich beunruhigt etwas, Francesca.“
    Sie gehorchte zögernd und ließ sich am anderen Ende der Couch nieder, so weit entfernt von Miles wie möglich. „Ich habe Jennys Freund gesehen.“
    „War er hier?“
    „O nein. Er war in der Werkstatt an der Umgehungsstraße, an seinem Arbeitsplatz.“
    „Heißt das, du bist zu Fuß hingegangen, nur um diesen Mann zu sehen?“, rief er ungläubig aus.
    „Nein. Alastair hat mich zufällig in Hurstleigh getroffen und mitgenommen. Ich war einkaufen und bin in den Regen geraten.“
    „Wie nett von ihm. Aber er ist ja auch ein alter Freund.“
    „Er musste tanken“, fuhr sie fort. „Und da habe ich Zak Woods entdeckt.“
    „Und?“
    „Es kam mir vor wie ein Albtraum. Laut Mrs. Chubb steht er immer mit einem Fuß im Gefängnis.“ Sie

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