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Julia Festival Band 05

Julia Festival Band 05

Titel: Julia Festival Band 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan , Gina Wilkins , Carole Mortimer , Marie Ferrarella
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sind.“
    „Er schnarcht aber fast so laut wie Bobby Ray.“
    Joan lachte und schaute dann in die Speisekammer. „Der arme Banner hat bald keine Vorräte mehr. Wir müssen alle für Lebensmittel zusammenlegen, bevor wir wieder abfahren.“
    „Unbedingt“, stimmte Lucy zu, aber sie bezweifelte, dass er Geld annehmen würde. Dazu wirkte er zu stolz und zu unabhängig. „Wir könnten Sandwichs auftischen. Ich habe draußen in der Kühltasche Corned Beef gesehen.“
    Sie trat hinaus auf die Veranda und blickte zur Werkstatt hinüber. Die Tür war verschlossen. Aus einem kleinen Schornstein kräuselte sich eine dünne Rauchfahne empor, die von einem brennenden Holzofen stammen musste. Sie fragte sich, ob Banner wirklich so lange brauchte, um einen Baumständer zu zimmern, oder ob er sich dort die Zeit vertrieb, um seine Gäste nicht unterhalten zu müssen. Sie vermutete Letzteres.
    Wahrscheinlich war es für sie besser, dass er sich abkapselte, denn er faszinierte sie viel zu sehr. Bei ihrem Hang, sich ins Unglück zu stürzen, beging sie womöglich noch eine Dummheit, wenn sie mehr Zeit in seiner Nähe verbrachte. Ein so reservierter Mann wie er, der ihr bisher nicht mal seinen vollen Namen anvertraut hatte, konnte ihr nur Kummer einbringen.
    Sie trug das Corned Beef ins Haus und schloss die Hintertür. „Ihre Kinder sind sehr gut erzogen“, bemerkte sie. „Unter den gegebenen Umständen haben sie sich heute sehr tapfer gehalten.“
    Joans Augen leuchteten auf. „Danke. Ich weiß sehr zu schätzen, was Sie alles getan haben, um sie zu beschäftigen.“
    „Es hat uns allen die Zeit vertrieben. Sind Sie eigentlich alleinerziehende Mutter?“, fragte Lucy ganz direkt.
    Joan zögerte. „Ja. Ich bin geschieden. Die Kinder haben ihren Vater seit einigen Jahren nicht mehr gesehen.“
    Es kann nicht leicht sein, ganz allein zwei Kinder aufzuziehen, sinnierte Lucy. Daher stand Verantwortungsbewusstsein als Vater ganz oben auf ihrer Liste der Eigenschaften, die ein potenzieller Ehemann mitbringen sollte.
    „Waren Sie schon mal verheiratet?“, fragte Joan.
    „Nein, aber ich bin auf der Suche.“
    „Ist es Ihnen wirklich ernst?“
    Lucy nickte. „Ich habe mich zuerst auf meinen Beruf konzentriert, aber jetzt bin ich so weit, dass ich eine Familie gründen möchte. In ein paar Monaten werde ich achtundzwanzig.“
    „Ich habe mit dreiundzwanzig geheiratet“, vertraute Joan ihr an, während sie Senf auf Weißbrotscheiben strich. „Drei Jahre später standen wir vor der Trennung, als sich herausstellte, dass ich ein Kind erwartete. Daraufhin haben wir es noch zwei Jahre versucht, aber Roger hat mich verlassen, als ich dann mit Tricia schwanger war. Er hat gesagt, er könnte den Druck nicht aushalten, für eine Frau und zwei Kinder sorgen zu müssen.“
    So ein Schuft, dachte Lucy, aber sie behielt das besser für sich. „Das tut mir leid.“
    „Es war wohl für alle das Beste. Die Kids kommen gut ohne ihn klar.“
    Dennoch wuchs Lucys Mitgefühl und somit auch ihr Entschluss, den Kindern ein schönes Weihnachtsfest zu bescheren. „Sie haben doch bestimmt die Geschenke dabei, oder?“
    „Ja, im Kofferraum versteckt. Warum?“
    „Na ja, wir haben jetzt einen Weihnachtsbaum und können Ihnen alle bei der Bescherung helfen.“
    „Eigentlich wollte ich damit warten, bis wir bei meiner Mutter sind, aber …“
    „Die Kinder freuen sich bestimmt, wenn sie morgen früh feststellen, dass der Weihnachtsmann sie doch gefunden hat.“
    Joan lächelte. „Sie wären begeistert.“
    Nach dem Mittag stellten Banner und Bobby Ray, dem es schon wesentlich besser ging, den fast zwei Meter hohen Baum in einer Ecke des Wohnzimmers auf.
    „Wie haben gar keine Lichterketten“, bemerkte Tricia traurig, als sie die nackten Zweige betrachtete.
    Tyler seufzte ungehalten. „Wir haben doch keinen Strom, du Doofkopp. Wenn wir Lichterketten hätten, würden sie gar nicht brennen.“
    „Ich bin kein Doofkopp!“, protestierte Tricia schmollend.
    „Bist du doch!“
    „Bin ich nicht!“
    „Kinder, es ist Heiligabend“, ging Joan dazwischen. „Vergesst nicht, wer euch zuhören könnte.“
    Sofort verstummten die beiden Kinder.
    „Wisst ihr was?“, meldete sich Lucy zu Wort, um die bedrückte Stimmung der Kinder zu heben. „Wir brauchen gar keine Lichterketten. Banner hat ganz viele Kerzen, und wir basteln einfach Halter aus Pappe und Alufolie.“
    Mit Feuereifer machten sich alle ans Werk. Als die Kerzenhalter fertig waren, half

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