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JULIA FESTIVAL Band 76

JULIA FESTIVAL Band 76

Titel: JULIA FESTIVAL Band 76 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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wenn du mich gebeten hättest, hätte ich nicht zu dir kommen können. Es war zu spät für uns.“
    Er ging ans Fenster. Hier oben wurde nie saubergemacht, und die Scheibe war mit einer Staubschicht bedeckt. „Du hast unsere Träume vergessen. Warum bist du nicht weggegangen, als Randi mit dem College fertig war?“
    „Ich muss an meine Familie denken.“
    Schweigend arbeiteten sie weiter. Einige Kinderbücher wanderten auf den Stapel neben der Tür.
    „Wer war Elizabeth Jackson?“, fragte Jenny.
    „Meine Urgroßmutter. Warum?“
    „Auf diesem Koffer steht ihr Name. Der Inhalt könnte für einen Sammler oder ein Museum sehr interessant sein. Kann ich ihn öffnen?“
    „Natürlich.“
    Jenny entriegelte den Deckel und klappte ihn hoch. Sie schob das blaue Seidenpapier zur Seite und seufzte. „Sieh mal.“
    Es war ein hochgeschlossenes, mit Spitze und Perlen besetztes Kleid. Die einst weiße Seide war jetzt elfenbeinfarben. Jenny nahm es heraus und hielt es hoch.
    „Ein Hochzeitskleid“, sagte sie bewundernd. „Es muss über hundert Jahre alt sein. Alles ist von Hand genäht. Es ist wunderschön.“
    Chase beugte sich über den Koffer. „Hier ist noch mehr. Schuhe und ein Hut.“
    Sie nahm den Hut heraus. Er passte zum Kleid. Fast andächtig setzte sie ihn auf. „Wie sehe ich aus?“
    Er lächelte. „Unglaublich. Aber sieh selbst. Im Zimmer gegenüber ist ein Spiegel.“
    Jenny legte sich das Kleid über den Arm und ging hinüber. Sie stellte sich vor den altmodischen Standspiegel und hielt sich das Kleid an. Die Perlen glänzten im Sonnenlicht. Die Spitze und Seide leuchteten wie Kerzenschein.
    „Wow“, hauchte sie. „Ich habe noch nie ein so schönes Kleid gesehen.“
    Er trat hinter sie. Wie in der Bibliothek. Aber jetzt lag in seinem Blick kein Zorn, sondern nur Bewunderung.
    Jenny sah plötzlich ein weißes Zelt im Garten vor sich. Einen Geistlichen, der sie fragte, ob sie den Mann neben ihr lieben und ehren wollte. Sie blinzelte, und aus dem Zelt wurden wieder vier staubige Wände. Der Mann stand noch da, aber er war so fern und unerreichbar wie eine Traumgestalt.
    „Du siehst aus wie eine Prinzessin“, sagte er und rückte den Hut gerade. Seine Hand verfing sich in weißem Tüll. „Was ist das?“
    „Der Schleier.“
    Sie zog ihn vors Gesicht. Er ließ ihr Gesicht weicher erschienen. „Was denkst du?“
    Er legte die Hände auf ihre Schultern. Ihre Blicke trafen sich im Spiegel. Hatte auch er sich die Hochzeit ausgemalt?
    „Ich möchte, dass du das Kleid behältst.“
    Sie verbarg die Enttäuschung so gut sie konnte und drehte sich um. „Das geht nicht. Chase, es ist ein Erbstück. Bewahr es für deine Tochter auf.“ Sie schluckte. „Oder für deine Frau.“
    Er strich über die zarte Stickerei am Ärmelsaum. „Nein. Es gehört dir. Bitte, nimm es. Oder hast du schon ein Hochzeitskleid?“
    Sie nahm den Hut ab und legte ihn auf das Bett. „Warum sollte ich?“
    „Du warst mit Alec verlobt.“
    „Vom Heiraten war noch nicht die Rede.“ Sie sah wieder in den Spiegel. „Bist du ganz sicher?“
    „Das bin ich.“
    „Danke, Chase.“
    Sie wollte ihn auf die Wange küssen, doch er war bereits hinausgegangen. Sie nahm den Hut, legte ihn in den Koffer Truhe und schloss den Deckel.
    „Danke, für deine Hilfe“, sagte Chase. „Ich glaube, den Rest schaffe ich allein.“
    „Bestimmt?“
    „Ja. Nimm dir heute frei.“
    „Im Büro wartet Arbeit auf mich.“
    „Wie du meinst. Ich werde am Montag im Werk sein, um die Bücher durchzugehen. Könntest du alles vorbereiten?“
    „Natürlich.“ Sie rieb sich die Arme. Es war kalt geworden. „Heißt das, du hast dich entschieden, was du mit dem Werk tun wirst?“
    „Nein.“
    „Dann fahre ich jetzt.“
    Er nahm den Koffer in die Hand. „Vergiss das Kleid nicht.“
    „Danke.“ Als sie ihm folgte, stieß ihr Fuß gegen etwas. Es war der Zinnsoldat. Sie sammelte ihn auf und nahm ihn mit nach unten.
    Chase legte den Koffer auf den Beifahrersitz ihres Wagens. „Ich komme entweder am Wochenende oder am Montag zu dir, um die Reparatur deines Dachs abzuschließen.“
    „Das brauchst du nicht.“
    „Ich möchte es.“
    Sie sah ihn an. Sein Gesicht war absolut ausdruckslos. Wortlos stieg sie ein fuhr davon.

10. KAPITEL
    „Morgen, Mr. Jackson.“
    Chase erstarrte.
    „Morgen“, antwortete er, als der Arbeiter an ihm vorbei in das Verwaltungsgebäude ging.
    Mr. Jackson? Was zum Teufel sollte das? Mr. Jackson war sein Vater. Er selbst war

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