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Julia Festival Band 86

Julia Festival Band 86

Titel: Julia Festival Band 86 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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seinen Armen …
    Joe ließ sie los und trat einen Schritt zurück. „Hol deine Sachen“, sagte er ausdruckslos. „Ich fahre dich nach Hause.“
    „Es ist nicht mein Zuhause, und es sind nicht meine Sachen. Sie gehören dir, und ich will sie nicht.“
    Lucinda blickte Joe an. Seine Augen waren dunkel geworden, er war unrasiert und hatte einen angespannten Zug um den Mund. Er wirkte bedrohlich und aufregend zugleich. Plötzlich hatte sie das Gefühl, den Hass auf ihn und die Liebe zu ihm kaum noch ertragen zu können. Sie stöhnte auf, hielt sich dann erschrocken die Hand vor den Mund und drängte sich an ihm vorbei.
    „Lucy“, sagte er, aber sie ging von Bord. Er fluchte leise und folgte ihr zum Parkplatz.
    Die Fahrt nach Pacific Heights verlief schweigend. Angespannt saß Lucinda im Wagen, blickte stur geradeaus und hing ihren Gedanken nach.
    Gut, sie hatten miteinander geschlafen – weil sie es beide gewollt hatten. Doch es gehörte jetzt der Vergangenheit an, und ihr lächerlicher Handel ebenfalls. Sobald sie bei ihm zu Hause wären, würde sie, Lucinda, ihre Sachen packen und Joe für immer Lebewohl sagen. Sie würde in die Stadt laufen und sich am Busbahnhof von ihrem restlichen Geld eine Fahrkarte nach irgendwo kaufen, so weit von San Francisco entfernt wie möglich.
    Verstohlen sah sie Joe von der Seite an und blickte gleich wieder weg, als sie merkte, dass ihre Augen feucht wurden. Warum kamen ihr nur die Tränen? Sie war eine erwachsene Frau und hatte sich einem Mann hingegeben. Es war nicht so, dass sie sich hätte „aufsparen“, wollen. Vielleicht, ganz vielleicht hatte sie irgendwo in ihrem Hinterkopf die verrückte Idee gehabt, sich ihm als Erstem zu schenken, wenn sie eines Tages den richtigen Mann gefunden hatte.
    Aber ihrem Exverlobten hatte sie dieses „Geschenk“, nie machen wollen. Und jetzt hatte sie sich einem Mann hingegeben, der sie für ein reiches Mädchen hielt, das sich gegen das angenehme Leben auflehnte, indem es mit so vielen Männern wie möglich schlief.
    Kaum hatte Joe den Wagen in die Garage gefahren, löste Lucinda den Gurt und öffnete die Tür.
    „Lucy.“
    „Ja?“ Sie wandte sich ihm zu.
    „Der Handel gilt …“
    „Nicht mehr.“ Sie lächelte. Hoffentlich. „Ich stimme dir zu. In fünf Minuten habe ich meine Sachen gepackt …“
    „Ich werde niemandem mehr etwas vormachen“, erklärte er rau. „Weder meiner Großmutter noch meinem Bruder und seiner Frau. Es war von Anfang an keine gute Idee.“
    „Das habe ich dir gleich gesagt“, erwiderte sie und wollte aussteigen.
    Joe umfasste ihre Schultern und drehte sie wieder zu sich. „Sie können es akzeptieren oder nicht, dass du meine Geliebte bist. Sie …“
    „Wie bitte?“
    „Ich weiß, ich habe versprochen, dich zu bezahlen. Aber die Situation hat sich geändert. Ich werde dir ein Girokonto eröffnen, auf das ich einen Betrag überweise, und wenn du mehr brauchst, sagst du es einfach. Außerdem werde ich dir Kundenkreditkarten von all den Geschäften besorgen, die dir vorschweben.“
    „Du bist wahnsinnig geworden.“
    „Nein. Mir scheint es eine ausgesprochen praktikable und für uns beide gute Lösung zu sein“, erwiderte er ernst. „Nur weiß ich leider nicht, für wie lange. Mir ist klar, dass du gern einen Zeitrahmen hättest, aber …“
    Ohne auch nur eine Sekunde zu überlegen, ballte Lucinda die Hand zur Faust und versetzte ihm einen Kinnhaken. Du arroganter Mistkerl, dachte sie zornig, während sie beobachtete, wie sein Kopf nach hinten fiel. Eilig stieg sie aus, riss die Verbindungstür zum Haus auf und lief zur Treppe.
    Joe brauchte nur einen Moment, um sich von dem Schlag zu erholen. Er fluchte und rannte hinter ihr her. Kurz bevor sie sich in ihr Zimmer flüchten konnte, hatte er sie erreicht. Lucinda schrie auf, als er ihre Schulter umfasste, sie zu sich herumdrehte und gegen die Flurwand presste.
    „Ist das alles, was du kannst? Die Fäuste fliegen lassen?“ Joe umschloss ihre Handgelenke und beugte sich näher zu ihr. „Du machst mich verrückt, Lucinda. Was willst du noch von mir?“
    Seine Stimme klang gefährlich leise, und er wirkte entsetzlich bedrohlich. Lucinda erschauderte und versuchte, sich aus seinem Griff zu befreien.
    „Ich weiß nicht, was du willst. Und du sagst es mir nicht.“
    „Lass mich einfach los, Romano, und dann bin ich so schnell aus deinem Haus und deinem Leben verschwunden, dass dir schwindlig wird.“
    Er kam noch näher, sodass sich ihre Körper

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