Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Festival Band 86

Julia Festival Band 86

Titel: Julia Festival Band 86 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
Vom Netzwerk:
benimmt sich so. Wenn … wir uns lieben.“
    „Joe, ich denke, du solltest noch einmal ausführlich mit Lucy reden. Vielleicht hast du dir ein falsches Bild von ihr gemacht.“ Der Gesichtsausdruck seines Bruders brach Matt fast das Herz.
    „Denkst du das?“
    „Ja“, antwortete Matt und räusperte sich. „Das denke ich. Und ich denke, du musst auch ehrlich zu dir selbst sein und herausfinden, was du für sie empfindest. Verstehst du, was ich meine?“
    Joe nickte. „Vielleicht hat sie mir die Wahrheit erzählt“, räumte er leise ein und atmete tief durch. „Selbst wenn alles, was ich glaube, wahr ist … Die Menschen ändern sich. Stimmt’s, Matt?“
    Sein Bruder war das beste Beispiel. „Ja, das tun sie, Joe.“
    Es hat gutgetan, mit Matt zu sprechen, dachte Joe auf dem Rückweg. Ausnahmsweise fuhr er etwas langsamer als sonst, denn es gab vieles, worüber er nachdenken musste.
    Sein Bruder war nicht der Einzige, der bestürzt darüber war, dass er, Joe, eine Frau gebeten hatte, mit ihm zusammenzuleben. Er war es auch, und er hatte das Ganze sogar noch initiiert.
    Natürlich würde es nur vorübergehend sein, bis entweder er oder Lucinda beschloss, dass es Zeit für eine Veränderung sei. Irgendwann würde einer von ihnen des anderen überdrüssig werden.
    Joe runzelte die Stirn. Er wusste, dass es so kommen würde. Warum zweifelte er daran? Sah er die Dinge nicht mehr aus dem richtigen Blickwinkel?
    Vielleicht. Möglicherweise war es auch der Grund gewesen, weshalb er mit Matt hatte reden wollen, der immer so logisch dachte. Ausgenommen vor einigen Jahren, als er Susannah kennengelernt und kurzzeitig den Verstand verloren hatte.
    Joe machte ein noch finstereres Gesicht. Die Ampel vor ihm wurde grün, und er gab kräftig Gas.
    Als Matt damals verliebt gewesen war, hatte er einige seltsame Dinge getan. Und wenn er, Joe, jetzt merkwürdig reagierte, dann weil er das Zusammenleben mit einer Frau nicht gewohnt war.
    Liebe hatte damit absolut nichts zu tun.
    Lucinda war gut im Bett, und es war überhaupt schön, mit ihr zusammen zu sein. Aber was bewies das?
    „Nichts, rein gar nichts“, sagte er leise und parkte den Wagen in der Auffahrt.
    Hatte sie wirklich das getan, was er glaubte? Wenn ja, war es verrückt, zu meinen, sie hätte noch keine Erfahrungen gemacht. Doch jene erste gemeinsame Nacht war anders gewesen als mit den Frauen, die er vor ihr gekannt hatte.
    Und die Nächte seither auch, dachte er. Das hing mit ihren Reaktionen zusammen, mit ihrer atemlosen Erregung, wenn er sie berührte, mit ihrer berauschenden Zaghaftigkeit, wenn sie seinen Körper mit den Händen erforschte, mit dem Mund. War es möglich, dass sie nicht log?
    War er ihr erster Liebhaber? Ihre erste Liebe?
    Joe sprang aus dem Wagen und lief zum Haus. „Lucy, Schätzchen“, rief er, noch bevor er die Tür richtig aufgemacht hatte. „Wir müssen reden.“
    Er wusste sofort, dass sie nicht da war. Sonst wäre sie jetzt schon bei ihm, würde wie jeden Abend in seinen Armen liegen und ihm ihr bezauberndes Gesicht zum Kuss hinhalten.
    Nun gut, sie war nicht da. Aber er kam normalerweise ja auch wesentlich später zurück. Sein Haus wirkte nur so leer ohne sie.
    „Lucy“, sagte er leise und erlebte eine wahre Flut von Gefühlen, die alle in eine Richtung zielten.
    Er liebte sie.
    Und sie liebte ihn.
    Deshalb war sie an jenem Morgen auf seinem Boot auch so wütend gewesen. Sie hatte schon gewusst, dass sie ihn liebte, doch er war zu dumm und egoistisch gewesen, um es zu erkennen.
    Joe setzte sich auf die Treppe und strich sich durchs Haar. „Romano, du blinder Vollidiot, du hast sie von Anfang an geliebt.“
    Dann kam ihm eine Idee. Lucinda war wahrscheinlich einkaufen. Aber kochen würden sie heute Abend nicht, auch wenn es, wie alles mit ihr, viel Spaß machte.
    Doch wenn ein Mann einer Frau seine Liebe erklären und sie fragen wollte, ob sie ihm je verzeihen könne, dass er sich wie ein Mistkerl benommen hatte – dann verlangte es nach dem besten Restaurant der Stadt.
    Joe ging zum Telefon, tippte die Nummer ein und wurde dann von einer samtweichen Stimme gebeten, sich einen Moment zu gedulden. Er hielt den Hörer ans linke Ohr und zog sich den Notizblock heran, um etwas aufzuschreiben.
    Offenbar hatte sich Lucinda etwas notiert. Sein Lächeln verschwand. „Fünf Uhr“, las er leise. „Privatfeier. Durch die Schwingtüren ins Hinterzimmer. Blue Mountain Café. Charles Street.“
    Er wusste von dem kleinen, sehr intimen

Weitere Kostenlose Bücher