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Julia Festival Band 86

Julia Festival Band 86

Titel: Julia Festival Band 86 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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wollte dich nie kränken, Chase“, flüsterte sie. „Niemals.“
    Sie hatte ihn geliebt, aus tiefstem Herzen. Und ich liebe ihn noch, gestand sie sich ein. Das ist das Schlimme daran, und es gibt nichts, was ich tun kann, denn er liebt mich nicht, nicht mehr.
    Meine Ehe ist vorbei, Chase ist mit einer anderen verlobt, und ich muss ohne ihn weiterleben. Nur dass es jetzt noch schwerer sein wird. Es ist immer schwerer, wenn man erst einmal die Wahrheit kennt.
    Chase klopfte an die offene Schlafzimmertür.
    „Komm rein“, meinte Annie in höflichem Ton.
    Sie saß in dem Schaukelstuhl, die Hände ordentlich gefaltet. Ihr Gesicht war blass, doch gefasst, und sie lächelte, als sie ihn sah.
    „Hi.“
    „Hi.“
    „Bist du spazieren gewesen?“
    „Ja.“ Er zögerte kurz. „Hör mal, das Ganze, was wir vorhin zueinander gesagt haben … Es tut mir wirklich leid …“
    „Mir auch. Wir sollten nicht über die Vergangenheit streiten.“
    Chase nickte. „Nein, da hast du recht.“
    Sie lächelten einander zu, und dann räusperte sich Annie. „Die Insel ist bestimmt wunderschön.“
    „Ja, unglaublich schön. Ich bin schon mal hier gewesen. Tanaka hat sie von irgend so einem Computer-Multimillionär gekauft. Er hat mich hergeflogen, um sie mir zu zeigen, nachdem er die Papiere unterzeichnet hatte. Er wollte meine Meinung zu seinem Plan hören.“
    „Was für einen Plan?“
    „Er will das Haus abreißen und stattdessen eine Art Zufluchtsort bauen lassen.“
    „Ah.“ Annie senkte den Blick und zupfte einen Fussel von ihren Jeans. „Was Buddhistisches?“
    Chase lächelte. „Superexklusives Hotel trifft es eher. Was er plant, ist eine Art Rückzugsmöglichkeit für seine Führungskräfte. Du weißt schon, elegant, aber rustikal. Einfaches Essen, zubereitet von einem Haute-cuisine-Küchenchef. Schlichte Suiten, mit einem Whirlpool in jedem Badezimmer und einer Bar in jedem Wohnzimmer. Einfache Vergnügungen, vom Golfplatz mit neun Löchern über Tenniscourts bis zum Swimmingpool von olympischen Ausmaßen.“
    „Eine größere, noch exklusivere Ausgabe von diesem hier, meinst du?“
    „Genau.“ Chase grinste. „Nicht zu fassen, oder?“
    „Allerdings. Und, wirst du ihm dieses Schlaraffenland bauen?“
    „Nun ja, nicht ganz so, wie er es sich vorgestellt hat. Nein. Ich habe ihm gesagt, er würde die Atmosphäre von Land und Meer zerstören, wenn er es mit dem Luxus zu weit triebe.“
    „Also keine Bars im Zimmer?“
    Chase grinste zustimmend. „Auch keine Suiten, Golfplätze oder Tenniscourts. Und wieso einen Pool, wenn der Puget-Sund direkt vor der Haustür liegt?“
    „Das ist ja schon fast, als hätte man einen Pool im Badezimmer.“ Annie lächelte. „Das ist sowieso zu groß für eine Person all…“ Ihr Blick traf den von Chase, und sie schaute rasch weg. „Ich … äh … ich nehme an, es war nicht leicht, ihn zu überzeugen.“
    Chase zuckte die Achseln. „Na ja, es hat schon eine Weile gedauert.“
    Schweigen erfüllte den Raum, bis Annie es schließlich brach. „Chase?“
    „Ja?“
    „Ähm …“ Sie holte tief Luft. „Hör zu, ich weiß, es wird dir peinlich sein, Mr. Tanaka gegenüber zuzugeben, dass wir beide nur aus Versehen im selben Flugzeug gelandet sind. Aber es muss sein. Sag ihm, was immer du für richtig hältst. Was dir am leichtesten fällt. Gib mir die Schuld, wenn du willst. Sag ihm, dass mir plötzlich etwas sehr Wichtiges wegen zu Hause eingefallen ist.“
    „Dein Verlobter“, sagte Chase liebenswürdig. „Ich könnte ihm ja sagen, dass du ihn vergessen hättest. Wie klingt das?“
    Annie weigerte sich, auf die Stichelei einzugehen, und ignorierte sie einfach. „Es ist mir egal, was du sagst. Nur … Bitte, sorg dafür, dass ich von dieser Insel wegkomme.“
    Chase nickte. Sie hatte recht. Sie mussten beide von hier fort. „Ich kümmere mich darum.“
    „Du könntest ihm ja das Gleiche sagen“, platzte Annie heraus, als er sich zur Tür wandte. Abwartend blickte Chase sie an. „Du weißt schon“, erklärte sie. „Dass du auch zu deiner Verlobten zurückmusst.“
    Chase ließ den Blick auf seiner Exfrau ruhen. Wie sie da auf dem Rand des Schaukelstuhls saß, die Fußknöchel gekreuzt, die Hände im Schoß, während die Strahlen der Spätnachmittagssonne ihrem Haar einen goldenen Schimmer verliehen, sah sie süß, sanft und unbeschreiblich verletzlich aus. Am liebsten wäre Chase zu ihr hingegangen, hätte sie in die Arme genommen, sie geküsst und ihr gesagt, dass

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