Julia Festival Band 86
schon seit zwei Stunden, und Susannah platzte bald der Kopf. Die Suite war in prachtvollem Rokokostil eingerichtet und von ausgesuchter Eleganz, aber leider auch recht beengt, und Susannah teilte sie mit vier stattlichen Männern, die allesamt überaus attraktiv waren und gleichermaßen entschlossen um Susannahs Gunst buhlten.
Sie hatte die vier zum Kaffee in ihre Suite eingeladen, damit man sich im Hinblick auf die bevorstehende Zusammenarbeit etwas kennenlernen würde. Aber die vier waren nur an Eigenwerbung interessiert. Jeder von ihnen schien zu wissen, dass sein Marktwert beträchtlich steigen würde, wenn er die Chefredakteurin von „CHIC“ überzeugen könnte, ihn zum Mann mit dem meisten Sex-Appeal zu wählen. Also redeten sie unverdrossen und selbstverliebt auf Susannah ein, die sich bemühte, Aufmerksamkeit zu heucheln, während sie sich gleichzeitig überlegte, wie sie sich am besten aus der Affäre ziehen könnte.
Auf dem eleganten, zierlichen Rokokosofa saß sie eingequetscht zwischen Alejandro mit dem sinnlichen Lächeln und Bart mit den unglaublich langen, seidigen Wimpern. Zeke hatte sich zu ihren Füßen drapiert, blickte seelenvoll zu ihr auf und summte einige Takte aus seinem neuesten Hit. Stefan lehnte lässig an der Wand, warf ihr glühende Blicke zu und strich sich von Zeit zu Zeit durch die schulterlangen schwarzen Locken.
So kam das Klopfen an der Tür Susannah wie ein Geschenk des Himmels vor. Mühsam wand sie sich zwischen Alejandro und Bart heraus und stand auf. „Es hat geklopft.“
Sofort sprangen die „Sexy Boys“, auf und umringten sie.
Genau in diesem Moment verlor Matthew draußen auf dem Flur die Geduld. Wie oft sollte er noch klopfen? Vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass er diese Suite bezahlte? Kurz entschlossen griff er nach dem Türknauf, drehte ihn, und die Tür ging auf.
Mehr als zwei Wochen hatte er Susannah nicht mehr gesehen. Bei ihrem Anblick begann sein Herz zu pochen. Sie war noch schöner, als er sie in Erinnerung hatte.
Im nächsten Moment glaubte Matthew, dass mit seinen Augen etwas nicht stimmen könnte. Wie anders ließ es sich erklären, dass diese sündhaft teure Suite so verdammt winzig war? Doch bei genauerem Hinsehen wurde ihm klar, dass es nicht an seinen Augen lag. Der Raum war zwar wirklich nicht besonders groß, doch was ihn beengt wirken ließ, war die dort versammelte Muskelmasse.
Susannah stand vor einem winzigen Sofa, eingerahmt von einem dunkelhaarigen und einem blonden Riesen. Nicht weit daneben befand ein dritter Bursche, dessen schwarze Lockenmähne ihm bis auf die breiten Schultern reichte. Und im Vordergrund war noch ein vierter Kerl, der aussah wie aus einer Werbung für Anabolika.
„Matthew?“, flüsterte Susannah ungläubig, und im ersten Moment glaubte er, etwas wie Freude in ihren Augen aufleuchten zu sehen. Doch dann wurde ihm klar, dass es der Schock war, weil er so unerwartet in ihr paradiesisches Wochenende geplatzt war.
„Was, in aller Welt, machen Sie hier?“
Sie machte einen Schritt vor, und die „Sexy Boys“, folgten ihr im Gleichschritt. „Ja“, sagte der mit den Locken. „Susie? Haben Sie nicht gesagt, dass wir nur zu viert wären?“
„Ja, natürlich. Dieser Mann gehört nicht dazu.“
„Sie haben die Lady gehört“, sagte Zeke. „Also, was suchen Sie hier, Mann?“
„Verzeihen Sie“, antwortete Matthew höflich. „Ich glaube, wir wurden uns noch nicht vorgestellt.“
„Zeke, Zeke McCool.“
Matthew lächelte kühl. „Ich nehme an, das müsste mir bekannt vorkommen?“ Lockenköpfchen, die beiden Riesen und der Anabolikatyp machten grimmige Gesichter, als wollten sie sich auf ihn stürzen. Schön, die vier kamen ihm gerade recht!
„Matthew.“ Susannah hob ihre Stimme. „Ich habe Sie etwas gefragt. Was machen Sie hier?“
Sein Lächeln ließ sie blass werden. „Ich kontrolliere meine Investition, Miss Madison, was sonst?“
„Wovon redet der?“, erkundigte sich Riese Nummer eins misstrauisch. „Ist dieser Mann ein Freund von Ihnen?“
Angesichts Matthews unerwarteten Auftauchens hatte Susannah Mühe, klar zu denken. „Nein, kein Freund …“
„Ich bin ihr Arbeitgeber“, sagte Matthew, wobei er herausfordernd von einem zum anderen blickte. „Der Mann, der die Rechnungen bezahlt. Möchtet ihr Jungs sonst noch was wissen?“
Alejandro trat angriffslustig vor. Die übrigen folgten seinem Beispiel. Kommt nur, dachte Matthew lächelnd und kam ihnen unerschrocken entgegen.
Du
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