Julia Festival Band 86
liebe Güte! Susannah sprang beherzt zwischen die vier „Sexy Boys“, und ihren Boss. „Hört sofort auf! Matthew, was läuft hier eigentlich ab?“
„Das werde ich Ihnen sagen“, antwortete er, ohne die vier aus den Augen zu lassen. „Ich habe von Ihrer kleinen Party hier erfahren, Miss Madison … O nein, heben Sie sich diesen Unschuldsblick für meinen Bruder auf, okay? Von Ihrem Wochenende mit Spaß und Spielen, Ihrer Orgie mit den ‚Sexy Boys‘.“
„Orgie? Party?“, fragte sie entgeistert.
„Sie haben mich sehr gut verstanden. Nachdem ich Joe zusammengestaucht hatte, weil er dumm genug war, sich von Ihnen überreden zu lassen, bin ich hergeflogen, um …“ Ja, warum eigentlich? Matthew verstummte. Die vier Muskelpakete und Susannah starrten ihn an, als wäre er aus einer Klapsmühle entlaufen. Und er begann schon zu glauben, dass sie recht hatten.
Warum bin ich überhaupt hergekommen?, dachte er wütend. Verdammt! Zum ersten Mal in seinem Leben hätte Matthew sich am liebsten in ein Mauseloch verkrochen. Susannah und die „Sexy Boys“, warteten auf eine Antwort, und er hatte keine!
Susannah hatte mit ihm vereinbart, dass sie drei Sonderausgaben von „CHIC“ herausbringen würde, die sie mit Sex aufpeppen würde, um die Aufmerksamkeit der Werbekunden und der Leserinnen zu erregen. Er hatte ihr seine Unterstützung zugesagt, den Job an Joe delegiert und seinen Bruder angewiesen, ihr alles zu gewähren, was sie dafür brauchte. Susannahs erste Sonderausgabe war ein Bombenerfolg. Die zwei folgenden würden sich noch besser verkaufen. Susannah wusste es, Joe wusste es, und, verdammt, sogar er, Matthew, wusste es!
Warum also war er hier? Es ging ihm nicht ums Geld, wie er Joe gesagt hatte. Die Summe war für „Romano Inc.“, ein Tropfen im Meer. Außerdem musste man immer erst Geld einsetzen, um Geld zu verdienen. Auch die Größe des angereisten Teams hatte nichts mit seinem Zorn zu tun. Susannah hätte die gesamte Redaktion nach Paris einladen können, und er hätte nicht mit der Wimper gezuckt.
Nein, er war einzig und allein wegen Susannah hier. Verdammt, wenn irgendein Mann mit ihr ein Wochenende in der romantischsten Stadt der Welt verbringen sollte, dann auf keinen Fall einer dieser armseligen Muskelprotze!
„Matthew?“ Susannah sah ihn fragend an.
Er rang sich ein Lächeln ab und sagte das Einzige, was ihm einfiel … dass Joe ihn gedrängt habe, nach Paris zu fliegen. „Er meinte, dass es bei einem Vorhaben dieser Größenordnung besser sei, wenn der Hausgeber für alle Fälle in Reichweite sei.“
Er sah ihr an, dass sie wütend war. Ihre Wangen waren gerötet, die Augen funkelten. Sie sah empört und zornig … und wunderschön aus. So wunderschön. Warum war er nur an jenem Abend von ihr weggegangen? Warum hatte er nicht erkannt, dass es nur ein Mittel gegen das Feuer gab, das sie beide verzehrte?
„Sie haben das hier eine ‚Party‘, eine ‚Orgie‘ genannt“, sagte Susannah herausfordernd.
„Ja, aber ich habe nur Joes Worte zitiert.“
„Joe hat Ihnen erzählt, das hier würde eine Party werden?“, fragte Susannah fassungslos.
„Nein, nein“, wehrte Matthew rasch ab. „Er meinte, es würde keine Party werden, und Sie hätten darauf bestanden, das Projekt ohne Hilfe durchzuführen. Er war aber der Auffassung, dass Sie sich übernehmen würden … Interviews, Fotos und all das in nur zwei Tagen. Deshalb habe ich mich entschlossen, herüberzufliegen und Ihnen meine Hilfe anzubieten.“
„Ihre Hilfe, so, so“, sagte Susannah. „Was verstehen Sie denn von der Erstellung einer Fotoreportage, Matthew?“
Dieser Frau gingen aber auch nie die Fragen aus! „Schön Susannah, ich sage Ihnen die Wahrheit. Ich wollte Ihre Gefühle nicht verletzen … aber Sie haben hier eine verdammt große Verantwortung übernommen.“ Ja, das war die richtige Taktik! Matthew begann, in dem kleinen Salon auf und ab zu gehen. Die vier Riesen verfolgten jede seiner Bewegungen mit Argusaugen. „Ja, eine wirklich große Verantwortung“, wiederholte er und dachte: Joe, verzeih mir! „Und Joe und ich machen uns deswegen etwas Sorgen.“
„Sorgen?“ Susannah blickte ihn trotzig an.
„Ja, die Sache ist von immenser Bedeutung für die Zeitschrift, und die Zeit ist knapp. Sie sind neu in dem Job. Joe und ich hielten es deshalb für besser, wenn einer von uns bei Ihnen vor Ort sein würde.“
„Warum sind Sie gekommen, und nicht Ihr Bruder?“, fragte Susannah argwöhnisch.
„Joe
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