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Julia Festival Band 86

Julia Festival Band 86

Titel: Julia Festival Band 86 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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ein Lächeln ab. „Ja?“
    „Wo warst du gerade mit deinen Gedanken?“
    Sie schluckte. „Ich … habe daran gedacht, dass wir für heute Vormittag eine Besprechung angesetzt haben.“
    Eine Besprechung? Matthew überlegte angestrengt. Sie hatte recht, aber er hatte es vergessen, was ihm noch nie passiert war. Susannah hatte es nicht vergessen. Sein Lächeln verschwand. „Ja, natürlich.“
    „Ich … muss mich jetzt duschen und anziehen.“
    Er ließ den Blick über ihre zerzausten Locken bis hinunter zu ihren nackten Füßen schweifen. „Wir werden beide duschen.“ Er stand auf und zog sie hoch. „Wie duschst du am liebsten, Susannah Madison? Heiß? Kalt? Warm?“ Er küsste sie sacht auf den Mund.
    Natürlich erwartete Matthew, dass sie zusammen duschen würden. Aber sie konnte es nicht. Nicht jetzt. Sie hatte mit ihm geschlafen, hatte sich leidenschaftlich mit ihm geliebt, und nun brauchte sie Zeit und Abstand, um ihre Gedanken und Gefühle zu ordnen. „Ich dusche gern heiß, und glücklicherweise ist das in diesem Hotel kein Problem“, sagte sie betont locker. „Wie ist es in deinem? Wirst du heute Morgen auch heiß duschen können oder dich mit lauwarmem Wasser begnügen müssen?“
    Er hatte verstanden, und Susannah sah ihm an, dass es ihm nicht gefiel. Mir gefällt es auch nicht, hätte sie ihm am liebsten gesagt. Aber ich habe Angst. Ich will mich nicht in dich verlieben.
    „Willst du mir damit durch die Blume sagen, dass es Zeit ist, meine Sachen zu packen und zu verschwinden?“, fragte er höflich.
    „Nun, du weißt doch, wie das ist …“
    „Ich glaube nicht. Vielleicht erklärst du es mir.“
    Zum Teufel mit ihm! Er machte es ihr nicht leicht. Schön, er war schließlich derjenige gewesen, der auf der strikten Trennung von Sex und Geschäft bestanden hatte. „Es ist wegen der Besprechung. Sie findet hier in dieser Suite statt.“
    „Und?“
    „Wenn die Suite nicht aufgeräumt und der Tisch noch für zwei gedeckt ist und du immer noch hier bist, dann … werden sie es wissen.“
    „Was wissen?“
    „Matthew, bitte, muss ich wirklich noch deutlicher werden?“
    „Ja“, antwortete er kühl.
    Susannah atmete tief ein. „Sie werden wissen, dass wir … dass du und ich …“
    Dass wir uns geliebt haben, wollte er hören. Dann würde er sie in die Arme nehmen und ins Schlafzimmer zurücktragen und erneut lieben, gerade damit die vier „Sexy Boys“, und wer immer sonst noch es ihr ansehen würden, was für eine wundervolle Liebesnacht sie mit ihm verbracht hatte!
    „Sie werden wissen, dass wir miteinander geschlafen haben“, sagte Susannah heiser.
    Matthew schluckte. Sie hatte recht. Sie hatten miteinander geschlafen. Er hatte diesen Ausdruck selber schon oft benutzt und nie ein Problem damit gehabt. Wohingegen „sich lieben“, ihm eher unaufrichtig vorgekommen war. Warum schmerzte es ihn dann, „wir haben miteinander geschlafen“, aus Susannahs Mund zu hören?
    Er rang sich ein Lächeln ab. „Es ist nicht ungesetzlich, Susannah. Schon gar nicht hier, in Paris.“
    „Du weißt, was ich meine. Sie werden es wissen, und …“
    „Das würde deine Autorität untergraben“, beendete er schroff ihren Satz.
    Nein, dachte Susannah. Das hatte sie nicht sagen wollen. Was sie miteinander geteilt hatten war so besonders, so wundervoll gewesen. Sie wünschte sich, Matthew hätte ihr widersprochen, dass sie nicht „miteinander geschlafen“, sondern sich „geliebt“ hätten und dass es ihm viel bedeutet hätte.
    „Susannah? Habe ich recht?“
    Sie blickte auf. „Ja“, sagte sie, weil diese Lüge weniger gefährlich war als die Wahrheit. „Es ist nicht, dass ich es … bereuen würde.“
    „Ich verstehe schon.“
    Sie folgte ihm ins Schlafzimmer und sah zu, wie er seine Sachen aufsammelte. „Du darfst nicht denken …“
    Er blickte sie ausdruckslos an. „Was? Sex ist Sex, und Geschäft ist Geschäft?“
    „Das habe ich nicht gesagt.“
    „Das war nicht nötig, denn ich habe es gesagt.“ Er lächelte sie flüchtig an. „Ruf den Zimmerservice an. Ich bin in einer guten Stunde zurück. Und, Susannah?“
    „Ja?“ Sie bemühte sich um einen genauso höflichen Ton.
    Matthew lächelte wieder. „Danke, dass du mich daran erinnert hast, wie die Dinge stehen.“ Er zog sich rasch fertig an und verließ das Schlafzimmer.
    Susannah blickte auf die geschlossene Tür. Das war leichter als erwartet gewesen. Matthew hatte nicht einmal versucht, sie zu überreden. Was ihm natürlich auch

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