Julia Festival Band 86
Hoffnungsfunke in Susannahs Herzen erlosch. „Ich verstehe.“
„Und Sie? Gehen Sie heute Abend mit einem unserer Helden aus?“, fragte Matthew, eine Spur zu gelassen.
„Sie haben sie doch verschreckt, haben Sie das vergessen?“ Ihre Freude über sein Kommen wandelte sich in Zorn. „Allerdings hat Alejandro mich gefragt, ob wir beide wirklich ein Paar wären, und ich habe ihm erklärt, dass dieser Kuss nur Ihre Art von Humor gewesen sei. Deshalb meinte Alejandro, er würde heute Abend vielleicht noch auf einen Drink vorbeikommen.“
„Hat Sam nichts dagegen?“, fragte Matthew schroff.
„Wie bitte?“
„Na, Sam, oder haben Sie den schon vergessen? Wie würde er sich fühlen, wenn er wüsste, dass Sie den Abend mit einem anderen verbringen?“
„Wenn ich den Abend mit Alejandro verbringe, heißt das nicht automatisch, dass ich auch die Nacht mit ihm verbringe“, antwortete Susannah kühl. „Außerdem haben Sam und ich eine … Übereinkunft.“
„Und Tom? Haben Sie mit dem auch eine Übereinkunft?“
„Sind Sie gekommen, um mich über Sam und Tom auszufragen?“ „Ich bin nur neugierig, Miss Madison. Ihre Liebhaber scheinen eine recht liberale Einstellung zur Treue zu haben.“
Sie lachte. „Das müssen ausgerechnet Sie sagen!“
„Wir reden nicht über mich“, sagte er barsch. „Zumindest aber spiele ich nicht mit zwei Frauen gleichzeitig.“
„Oh, Sie sind sicher fast ein Heiliger, Mr. Romano. Und ich bin niemandem Rechenschaft schuldig!“ Sie wollte die Tür schließen, aber Matthew stellte einen Fuß dazwischen.
„Vielleicht ist das Ihr Problem. Vielleicht brauchen Sie einen Mann, der eine solche Antwort nicht akzeptiert.“
„Ich bin an einer derartigen Beziehung nicht interessiert.“
„Warum nicht? Haben Sie Angst, dass Sie damit nicht klarkommen würden?“ Lächelnd streckte er eine Hand aus und ließ die Fingerspitzen sacht über Susannahs Wange und ihren Hals gleiten. „Ich wette, noch kein Mann ist bislang zu dem Feuer vorgedrungen, das in Ihnen schwelt.“
Die leichte Berührung durch seine Hand genügte, um dieses Feuer erneut zu entfachen. Susannah und Matthew blickten sich an, und die Welt um sie herum stand still. Das spöttische Funkeln aus Matthews Augen verschwand. Susannah wusste, dass sie ihm nur entgegenzukommen brauchte …
Erschrocken wich sie zurück. Ihr Herz pochte. „Sind Sie aus irgendeinem geschäftlichen Grund hergekommen, Mr. Romano? Dann lassen Sie hören. Falls nicht, verschwinden Sie!“
Ihre zornige Stimme brachte Matthew zur Vernunft. Verdammt, was machte er da schon wieder? Er war gekommen, um sich bei ihr zu entschuldigen, weil er Ihre Autorität untergraben und alles auf den Kopf gestellt hatte, nur weil er nicht zusehen konnte, wie sie etwas Spaß mit diesen vier harmlosen Prachtjungs hatte. Letzteres würde er ihr natürlich nicht sagen. Warum auch? Er und Susannah waren wie Öl und Wasser. Auch wenn es zwischen ihnen knisterte, würden sie niemals zusammenpassen.
Matthew drückte Susannah den Blumenstrauß in die Hand. „Hier“, sagte er schroff.
Sie begutachtete den Strauß argwöhnisch, als könnte darin ein Wespennest versteckt sein. „Blumen? Für mich?“
„Ich stehe vor Ihrer Tür mit einem Blumenstrauß in der Hand. Für wen sollten sie wohl sein?“
„Nun, ich dachte … für eins dieser Mädchen, mit denen Sie heute Abend verabredet sind.“
„Mädchen? Ach so, die Models.“ Matthew strich sich nervös durchs Haar. „Ich bin nicht … ich hole … Bernadette erst später ab.“
„Bernadette? War auch eine Bernadette darunter?“
Er hatte keine Ahnung. Die Interviews mit all diesen herausgeputzten, kokettierenden Mädchen waren für ihn ein Albtraum gewesen. „Ja. Nein. Ich meine … Sehen Sie, dies ist ein Friedensangebot, okay? Es hat keinen Sinn, wenn wir beide uns hier ständig an die Kehle gehen. ‚CHIC‘ braucht uns beide.“
Susannah nickte. „Natürlich.“
„Dann nehmen Sie die Blumen, wir geben uns die Hand, und ich gehe. Und Sie können auf Bart warten.“
„Zeke.“
„Sagten Sie nicht Alejandro?“
„Alejandro meinte, Zeke würde vielleicht auch dazukommen“, schwindelte sie rasch. „Das ist auch egal. Ich nehme sie.“
„Wen?“
„Die Blumen. Sie haben recht, es ist dumm, immer zu streiten. Vielen Dank“, sagte sie förmlich. „Nett, dass Sie an mich gedacht haben.“
Nett? Matthew schluckte. Er dachte nur an sie, träumte von ihr, malte sich aus, wie es sein würde, sie in
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