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Julia Festival Band 86

Julia Festival Band 86

Titel: Julia Festival Band 86 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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sah Lucinda an. „Wo ist Ihr restliches Geld?“
    Sie errötete. „Sie haben es in der Hand.“
    „Ist das alles?“
    Lucinda schwieg.
    Joe runzelte die Stirn. „Sie haben nur vierzehn Dollar? Plus das Geld, das ich Ihnen gerade gegeben habe?“
    „Das Sie mir gerade gezahlt haben“, sagte sie würdevoll. „Bitte geben Sie es mir.“
    „Das reicht kaum für eine Fahrt mit dem Taxi zum nächsten Geldautomaten.“
    Lucinda wollte ihr Geld nehmen, doch er machte die Hand zu und hielt es fest.
    „Sie haben doch eine Scheckkarte, oder?“
    Sie errötete noch tiefer. „Natürlich.“
    Nur würde sie damit kein Geld bekommen, denn das Bankkonto war leer.
    Er stand auf. „Das glaube ich Ihnen nicht.“
    Auch Lucinda hatte sich wieder aufgerichtet. „Es ist mir egal, was Sie glauben, Romano“, erwiderte sie und versuchte vergeblich, ihm ihr Geld abzunehmen. „Geben Sie mir mein Geld!“
    „Sie sind blank.“
    „Meine finanziellen Verhältnisse gehen Sie nichts an.“
    Sie hatte recht. Weder ihre Finanzen noch sie selbst gingen ihn etwas an. Und zweifellos würde eine so clevere Frau wie sie nicht lange ohne Geld dastehen. In San Francisco gab es genug Bars, Hauspartys und Männer, die fast jeden Preis zahlten, um zu beobachten, wie sie sich von einer Klosterschülerin in eine Verführerin verwandelte.
    Joe fühlte sich, als hätte ihn jemand an seiner empfindlichsten Stelle getroffen.
    „Sie haben recht, es geht mich nichts an.“ Er nahm den Koffer und wandte sich zur Treppe. „Aber ein Mann in meiner Position kann sich kein Gerede leisten.“
    Starr beobachtete Lucinda, wie er ihr Gepäck nach oben trug. „Was tun Sie? Romano!“ Als er ihr nicht antwortete, lief sie hinter ihm her. „Sind Sie verrückt?“, fragte sie, als er den Koffer in dem Zimmer abstellte, dass sie gerade geräumt hatte. „Ich habe gekündigt. Haben Sie das vergessen?“
    „Das haben Sie nicht.“ Er legte das Geld auf die Kommode.
    „Das habe ich wohl.“
    „Ich habe Sie entlassen.“ Grimmig sah er sie an und stemmte die Hände in die Hüften. „Sie haben es selbst gesagt. Deshalb habe ich Ihnen auch einen Tageslohn geschuldet.“ „Sie sind wirklich verrückt, wenn Sie glauben, ich würde in diesem Haus bleiben.“ „Und Sie sind verrückter, wenn Sie glauben, Sie könnten mir so einfach einen Handel ausreden.“
    „Welchen Handel?“
    Joe sah sie noch finsterer an. „Ich bin der Arbeitgeber, Blondie. Das bedeutet, dass ich hier die Fragen stelle. Können Sie Wasser kochen?“
    „Was für eine dumme Frage.“
    „Heißt das ja?“
    „Natürlich.“
    „Können Sie mit einem Dosenöffner umgehen?“
    Lucinda strich sich eine Strähne aus dem Gesicht. „Diese Frage würdige ich keiner Antwort.“
    „Also ja?“
    „Ich kann sogar Mayonnaisegläser aufmachen und Milchtüten. Und zur Not – welch Überraschung – kann ich auch die Plastikhülle eines tiefgefrorenen Hamburgers entfernen.“
    „Dann sind Sie wieder eingestellt“, erklärte er und ging zur Tür. „Sie kochen den restlichen Monat für mich und belassen meine Großmutter in dem Glauben, wir wären ein Paar, und ich zahle Ihnen zu Ihrem Lohn noch eine Abfindung in Höhe eines Monatsverdiensts. Das ist der Handel.“
    Sprachlos blickte sie ihn an. „Aber … aber …“
    „Ich wollte Nonna eine Lektion erteilen. Wenn ich sie nur einen Tag zappeln lasse, lernt sie nichts daraus.“
    „Sie können die arme alte Frau für immer zappeln lassen, Romano, auch ohne meine Hilfe.“
    „Meine Großmutter ist nicht dumm. Sie wird sofort merken, dass etwas nicht stimmt, wenn Sie jetzt verschwinden.“
    „Und warum glauben Sie, dass ich Ihr verrücktes Spiel mitmache?“
    „Wegen der viertausend Dollar“, antwortete er schroff.
    Lucinda wurde blass. „Viertausend …“
    „Ich verdopple die Abfindung und gebe Ihnen freie Kost und Logis.“
    „Ja, aber …“
    „Sparen Sie sich das, Blondie.“ Joe verschränkte die Arme vor der Brust und sah sie finster an. „Ich werde mein Angebot nicht erhöhen. Also, haben wir einen Handel geschlossen?“
    „Ich …“ Sie schluckte. „Ja“, sagte sie leise, „das haben wir.“
    „Gut.“ Er nickte und machte die Tür hinter sich zu.
    Starr blickte Lucinda darauf, schüttelte dann den Kopf und öffnete sie wieder. Es musste einige Regeln geben, Regeln, die sie aufstellte, damit er sie nicht für rückgratlos hielt. „Romano?“
    Er war bereits auf der Treppe, blieb aber stehen und drehte sich um. „Ja?“
    Sie

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