Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
JULIA FESTIVAL Band 95

JULIA FESTIVAL Band 95

Titel: JULIA FESTIVAL Band 95 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SUSAN MALLERY
Vom Netzwerk:
sie, was er in ihrer ersten Nacht gemeint hatte. Lass mich dich lieben! Damit war Sex gemeint gewesen, sein Herz hatte er ihr nicht schenken wollen. Nur mit seinem Körper hatte er ihr gehört.
    „Hat dir das alles denn überhaupt nichts bedeutet? War es nur guter Sex für dich?“, fragte sie, um Beherrschung bemüht.
    Endlich sah er sie wieder an. „Du weißt, dass es mehr war. Diese Zeit mit uns war etwas Besonderes.“
    „Sicher. Das war sie wohl.“ Elissa wurde wütend. „Ich bin ja so dumm gewesen. Wie konnte ich mir einreden, dass ich dir etwas bedeute?“ Sie griff nach ihrem Morgenrock und zog ihn über. „Das war’s dann wohl, Cole.“
    „Elissa, ich möchte nicht, dass du so gehst. Sei nicht ärgerlich.“
    „Das ist wohl zu viel verlangt. Und wenn du dir so sicher bist, dass ich sowieso gehe, dann spielt es doch auch keine Rolle, ob ich wütend bin oder nicht.“
    „Ich habe dich einmal geliebt“, sagte er bedächtig. „Ich könnte dich vielleicht sogar wieder lieben. Aber ich traue dir nicht.“
    Elissas Knie drohten nachzugeben. Es kostete sie eine unglaubliche Willenskraft, aufrecht stehen zu bleiben. „Du wirst mir nie trauen“, sagte sie und empfand nichts als pure Verzweiflung. Mit einem Schlag waren alle Hoffnungen auf eine bessere Zukunft zunichtegemacht worden. Es würde einige Zeit dauern, bis sie diese Niederlage verschmerzt hatte.
    „Ich will dir eines sagen, Cole“, ergänzte sie und blieb an der Tür stehen. „So leicht wirst du mich nicht los. Und wenn du hundertmal denkst, dass ich gehe, ich werde dir den Gefallen nicht tun. Irgendwie wird es mir gelingen, dich davon zu überzeugen, dass es für uns eine zweite Chance gibt.“
    Die Tür zu Coles Büro flog auf. Millie stürzte herein und knallte sie hinter sich zu.
    „Wie es scheint, hast du dich geärgert“, bemerkte Cole, als er die roten Flecken auf ihren Wangen und das Funkeln ihrer Augen sah.
    „Und ich dachte schon, Männer haben kein Einfühlungsvermögen“, entgegnete Millie sarkastisch. „Was auf dich übrigens tatsächlich zutrifft.“
    „Mein Privatleben steht hier nicht zur Diskussion.“
    „Und ob!“ Millie setzte sich entschlossen auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch. „Unsere Beziehung ist nicht allein die zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Oder willst du leugnen, dass wir im Laufe der Jahre Freunde geworden sind?“
    „Für mich war es sogar mehr als Freundschaft, Millie. Du hast mir die Familie ersetzt, die mir so sehr fehlte.“ Cole lehnte sich zurück.
    „Nun gut. Dann betrachte mich meinetwegen als Mutter. Ich kann dich zwar nicht mehr übers Knie legen, auch wenn ich es gerne täte, aber ich bin durchaus in der Lage, dir eine Ohrfeige zu verpassen, wenn du es herausforderst.“
    „Ich weiß, was du mir jetzt sagen willst. Aber all das habe ich mir selbst bereits mehr als hundertmal gesagt.“
    „Umso besser. Dann wirst du es eben von mir noch einmal hören. Und vielleicht gelingt es dir ja diesmal, zuzuhören.“ Millie schlug die Beine übereinander. „Was treibst du eigentlich? Warum benimmst du dich wie der letzte Vollidiot?“
    Cole wusste genau, wovon sie redete, und er leugnete es auch nicht. Er sah ja selbst, wie Elissa sich von Tag zu Tag mehr von ihm entfernte, und er sah, wie sehr sie unter dieser Entwicklung litt. Es tat ihm in der Seele weh, aber er konnte nichts dagegen tun.
    „Sie geht doch sowieso. Warum also die Sache unnötig in die Länge ziehen?“
    Millie warf theatralisch die Arme in die Höhe. „Du lieber Himmel. Rette uns vor der Logik der Männer.“ Sie sah Cole fassungslos an. „Könntest du mir freundlicherweise erklären, was du da tust? Du liebst diese Frau, du möchtest mit ihr zusammenleben, und doch stößt du sie von dir?“
    „So einfach ist das auch wieder nicht. Ich stoße sie nicht von mir.“
    „Nein, du redest nur nicht mehr mit ihr und gehst ihr aus dem Weg.“
    Sein Schweigen bedeutete, dass sie recht hatte. Was Millie nicht wusste, war, dass er jede Nacht in Elissas Zimmer schlich. Obwohl er immer wieder damit rechnete, dass sie ihn vielleicht abweisen könnte, empfing sie ihn jedes Mal mit offenen Armen und bestätigte ihm, dass sie ihn liebe. Das einzige Problem war, dass er nicht an eine dauerhafte Liebe glaubte.
    „Ich finde, dass du lange genug Zeit hattest, deine Wunden zu lecken, Cole“, fuhr Millie fort, als sie vergeblich auf eine Entgegnung wartete. „Das Waisenhaus war ein geeigneter Unterschlupf für dich, aber jetzt bist

Weitere Kostenlose Bücher