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JULIA FESTIVAL Band 97

JULIA FESTIVAL Band 97

Titel: JULIA FESTIVAL Band 97 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNE MATHER
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du es mir nicht erzählst, frage ich eben Milos. Wollen wir nachsehen, ob Melissa aufgewacht ist?“
    Nun passte es Helen nicht, das Thema fallen zu lassen. Sie mochte gar nicht daran denken, was Milos sagen würde, wenn Rhea ihn fragte, wie und wann sie sich kennengelernt hätten.
    Doch sie konnte es nicht ändern und atmete deshalb erleichtert auf, als Rhea auf der Rückfahrt über unverfängliche Dinge zu plaudern begann. Als Melissa aufwachte, war sie richtig energiegeladen gewesen und hatte ein neues Treffen mit Rhea vereinbart.
    Helen wünschte, sie könnte die Freundschaft zwischen den beiden verhindern, aber dann hätte sie es sich mit Melissa verdorben. Sie hatte nur das ungute Gefühl, dass Rhea ihre Tochter benutzte, um mehr über sie zu erfahren.
    Als sie in Aghios Petros eintrafen, lehnte Rhea zu Helens Erleichterung Sam Campbells Einladung auf einen Drink ab und verabschiedete sich. Melissa bestand darauf, sie zum Wagen zu bringen, und Sam fragte Helen, ob sie mit ihm nach den Trauben sehen wolle.
    Offenbar war es nur ein Vorwand gewesen, denn sobald sie allein waren, erkundigte ihr Vater sich unvermittelt: „Der Ausflug hat dir im Gegensatz zu Melissa nicht gefallen, stimmt’s?“
    Helen seufzte. „Rhea und Melissa haben mehr gemeinsam“, erwiderte sie betont lässig. „Hattest du einen schönen Tag?“
    „Ist es wegen Milos?“, hakte er nach. „Du hast ihn gesehen, nicht?“
    „Woher weißt du das?“
    Er zuckte die Schultern. „Spielt es eine Rolle?“
    Helen biss sich auf die Lippe. „Nur kurz“, sagte sie dann. „Er ist nach Athen geflogen …“
    „Aber sicher erst heute Nachmittag“, bemerkte ihr Vater. „Ich habe vor ein paar Stunden mit ihm gesprochen, als er im Hubschrauber saß.“ Nach einer Pause fuhr er fort: „Er hat mir erzählt, dass er dich mit nach Vassilios genommen hat. Hat es dir gefallen?“
    Beinah hätte sie hysterisch aufgelacht. „Ich … fand es sehr beeindruckend“, antwortete sie schließlich und wünschte, er würde ihr nicht so viele Fragen stellen.
    „War Melissa dabei?“
    „Ich … Nein. Sie und Rhea waren am Strand. Ich hätte sie gern begleitet.“
    „Aber du hast es nicht.“
    „Nein.“
    „Weil Milos dir sein Haus zeigen wollte?“
    Weil er darauf bestanden hat, hätte Helen am liebsten erwidert. „Ja“, antwortete sie stattdessen kurz angebunden.
    Leider beließ ihr Vater es nicht dabei. „Du magst ihn nicht, stimmt’s?“ Er pflückte eine Handvoll Trauben und reichte sie ihr zum Probieren. „Ich würde gern wissen, warum. Was ist passiert, als er in England war? Irgendetwas muss er doch gemacht haben, dass du ihn so ablehnst.“
    „Ich habe nichts gegen ihn.“ Sie wandte sich ab und tat so, als würde sie sich die Trauben ansehen. „Die sind sehr lecker.“
    „Sie sind noch nicht ganz reif“, bemerkte er trocken. „In drei Monaten schmecken sie viel besser.“ Nach kurzem Zögern fuhr er fort: „Ich würde mich freuen, wenn ihr beide zur Weinlese wiederkommen könntet. Ich habe den Eindruck, dass Melissa sich positiv verändert hat, seit sie hier ist.“
    Endlich konnte sie ganz offen sein. „Ja, das hat sie“, pflichtete sie ihm bei. „Ich glaube, sie brauchte eine männliche Bezugsperson. Seit … Richards Tod ist sie immer aufsässiger geworden. Allerdings muss ich zugeben, dass sie nicht viel anders war, als er noch gelebt hat.“
    „Sie redet nie über ihn.“
    „Ich weiß.“ Helen seufzte. „Das hat mir auch Sorgen gemacht.“
    Ihr Vater wirkte nachdenklich. „Milos gegenüber scheint sie ganz unbefangen zu sein.“
    „Sie kennt ihn kaum“, erklärte sie geringschätzig.
    „Das würde ich nicht sagen“, widersprach er. „Du hättest sie miteinander reden hören sollen, als du dich mit Alex unterhalten hast. Ich schätze, sie mag ihn, sehr sogar. Ich wünschte nur, du tätest es auch.“
    „Dad!“
    „Was ist?“ Abwehrend hob er die Hände. „Milos ist ein guter Freund von Maya und mir. Ich wünsche mir nur, dass meine Tochter ihm etwas Respekt entgegenbringt. Ist das so schwer zu verstehen?“
    „Ich respektiere ihn.“ Helen blickte zum Haus. „Es tut mir leid, wenn du denkst, ich sei unhöflich gewesen. Das war nicht meine Absicht.“
    „Das habe ich nicht gesagt“, verbesserte Sam sie. „Aber du müsstest mal sehen, wie du reagierst, wenn ich von ihm spreche. Du gehst sofort in die Defensive.“
    Nun schüttelte sie den Kopf. „Das habe ich noch nicht gemerkt“, schwindelte sie. „Hör mal,

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