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JULIA FESTIVAL Band 97

JULIA FESTIVAL Band 97

Titel: JULIA FESTIVAL Band 97 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNE MATHER
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ausdehnen, und wenn das bedeutete, was sie vermutete, sollte es so sein. Irgendwann würde sie ihre Unschuld ohnehin verlieren, und Milos war ihr lieber als jeder andere Mann.
    Sie umfasste sein Gesicht und öffnete den Mund, woraufhin er ihr spielerisch in die Lippe biss.
    „Ich kann das nicht“, erklärte er leise und löste sich von ihr, nachdem er kaum hörbar geflucht hatte.
    Helen war am Boden zerstört. Sie hatte angenommen, er wäre genauso daran beteiligt wie sie, aber offenbar hatte er seine Gefühle noch unter Kontrolle. Gequält aufstöhnend drehte sie sich auf die Seite, sodass sie mit dem Gesicht zur Rückenlehne lag, und barg dies in den Kissen, damit er ihre Tränen nicht sah.
    „Nicht“, brachte er hervor. „Bring mich nicht dazu, dass ich mich noch mehr verachte, Helen.“
    „Das tust du nicht“, entgegnete sie leise. „Du verachtest mich …“ Sie verstummte und schluchzte auf. „Ich hätte niemals herkommen sollen.“
    „Wahrscheinlich hast du recht“, bestätigte Milos schroff, doch nun war seine Stimme viel näher. Als Helen sich auf den Rücken drehte, stellte sie fest, dass er neben ihr saß. Er streckte die Hand aus und wischte ihr eine Träne von der Wange. „Was soll ich bloß mit dir machen, moro mou ?“
    „Was willst du denn?“
    „Die Frage ist überflüssig, und das weißt du“, erwiderte er. „Wenn ich sagte, dass ich dich ausziehen möchte, damit ich dich ansehen kann, würdest du die Flucht ergreifen.“
    „Warum?“
    „Oh, bitte …“ Milos schüttelte den Kopf, während er ihr mit dem Daumen über die Wange und anschließend über die Lippen strich. „Wir wissen beide, dass du noch nie mit einem Mann im Bett warst.“
    Ihr brannten die Wangen. „Wie kommst du darauf?“
    Statt zu antworten, ließ er die Hand zwischen ihre Schenkel gleiten, woraufhin sie prompt zusammenzuckte. „Siehst du? Das genügt mir als Beweis.“
    „Du … du hast mich erschreckt, das ist alles“, protestierte Helen, doch er blickte sie nur missbilligend an.
    „Ich schlage vor, du trocknest dir die Tränen ab, und dann bringe ich dich nach Hause.“
    „Ich will nicht gehen.“
    Seine Miene verfinsterte sich. „Was du machst, ist … gefährlich.“
    „Weil du mich begehrst?“
    „Steh auf, Helen.“
    Ihre Lippe bebte ein wenig, doch Helen rührte sich nicht. Wenn er wollte, dass sie ging, musste er sie dazu zwingen. Sie würde es ihm nicht leicht machen.
    „Helen!“, ermahnte er sie grimmig.
    „Milos!“
    Daraufhin hob er sie fluchend vom Sofa und stand mit ihr auf. Nachdem er einen Moment lang dagestanden hatte, das Gesicht nur wenige Zentimeter von ihrem entfernt, setzte er sie ab. Da sie ihm aber die Arme um den Nacken gelegt hatte und ihn nicht losließ, berührten sie sich nun noch intimer.
    „ Theos , Helen“, sagte er heiser und seufzte schließlich resigniert. „Ja, ich begehre dich“, fuhr er fort, während er ihr die Arme um die Taille legte. „Ich hoffe nur, dass du das hier morgen früh nicht bereust.“

12. KAPITEL
    Am späten Nachmittag brachte Rhea sie zum Weingut zurück. Erstaunlicherweise war Melissa nach dem Essen eingeschlafen, und Rhea hatte Helen davon abgehalten, sie zu wecken.
    „Sie ist müde“, erklärte sie. „Lass sie, denn sie hatte einen anstrengenden Vormittag.“ Helen hatte ihr beim Mittagessen das Du angeboten.
    Sie beschloss, es dabei zu belassen, zumal ihre Tochter offenbar erschöpft war. Allerdings vermutete sie, dass Rheas Beweggründe die waren, mehr über das offenkundige Interesse ihres Bruders an ihr und die möglichen Folgen für seine Familie zu erfahren.
    Während Melissa also auf einem Liegestuhl schlief, nahm Helen Rheas Einladung an, mit ihr durch den Garten zu gehen. Dieser war terrassenförmig angelegt und bildete einen reizvollen Kontrast zu dem kahlen Hügel, der unterhalb des Anwesens abfiel. Zwischen blühenden Büschen und exotischen Blumen entdeckte sie einen kleinen Wasserfall, und auf der untersten Ebene lud unter einer von Bougainvilleen berankten Pergola eine Steinbank zum Verweilen ein.
    „Wollen wir uns setzen?“, schlug Rhea vor, nahm dann aber Platz, bevor Helen antworten konnte. Nachdem sie sich neben sie gesetzt hatte, kam Rhea gleich zur Sache. „Wie lange kennst du meinen Bruder schon?“
    „Wie bitte?“
    Rhea zog eine Augenbraue hoch. „Ich habe dich gefragt, wie lange …?“
    „Ja, ich habe dich verstanden.“ Helen brauchte einige Sekunden, um sich zu sammeln. „Mir ist nur nicht ganz

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