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JULIA FESTIVAL Band 97

JULIA FESTIVAL Band 97

Titel: JULIA FESTIVAL Band 97 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNE MATHER
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„Sie ist erst sieben- oder achtunddreißig. Das ist doch gar nichts, Dolores.“
    „Für mich schon“, betonte Dolores spitz. „Und für Sie auch, no esta?“ Sie machte eine Pause und betrachtete ihn neugierig. „Erzählen Sie mir nicht, dass Sie sich für die eiskalte Witwe interessieren.“
    Allmählich wurde ihm die Unterhaltung zu persönlich. Schon ein paarmal hatte Dolores versucht, ihn in derartige Gespräche zu verwickeln, und er hatte sie immer hingehalten. Für seinen Geschmack war sie viel zu neugierig und herausfordernd, und außerdem tratschte sie. Seit Tony seine Affäre mit ihr beendet hatte, interessierte sie sich plötzlich wieder für ihn und wurde immer aufdringlicher.
    „Ich glaube nicht, dass Mrs. Mora Ihre Einschätzung gutheißen würde“, erwiderte Christian diplomatisch, weil er keine Lust hatte, mit Dolores über seine Beziehung zu der Frau seines Großcousins zu sprechen. „Deswegen schlage ich vor, dass Sie sich zukünftig auf geschäftliche Dinge beschränken. Sie sind eine gute Assistentin, aber das ist auch der einzige Grund, warum ich Tony überredet habe, Sie nicht zu feuern.“
    „Wie Sie meinen“, bemerkte sie frech, bevor sie zurück in ihr Büro trippelte.
    Damit ließ er die Sache fürs Erste auf sich beruhen, allerdings nur, weil er schnell ins Krankenhaus wollte. Demnächst müsste er klare Verhältnisse schaffen, damit es kein Gerede in der Firma gab.
    Frustriert schaltete er sein Handy ein und bat seinen Chauffeur, den Wagen aus der Tiefgarage zu holen. Anschließend ging er zurück zum Aufzug.
    Das Sacred Heart Hospital lag im Zentrum von Miami, und bereits nach ein paar Minuten Fahrt blieb Christian im Verkehr stecken. Vielleicht hätte ich Luis lieber in ein Krankenhaus im Norden verlegen lassen sollen, überlegte er gereizt, während er auf das Lenkrad trommelte. Kurz entschlossen war er selbst gefahren, was seine Stimmung allerdings auch nicht gebessert hatte.
    Warum, zum Teufel, war Olivia allein gekommen? Wollte sie ihm damit beweisen, dass sie nichts mehr mit ihm zu tun haben wollte? Oder hatte sie seine Pläne aus reiner Boshaftigkeit durchkreuzt?
    Früher oder später würde sie mit ihm reden müssen, denn er war einer der Treuhänder, der ihren Fonds verwaltete. Falls ihr das nicht passen sollte, hatte sie Pech gehabt.
    Erst um die Mittagszeit traf er auf dem überfüllten Krankenhausparkplatz ein. Nachdem er dem Wachmann einen Hundertdollarschein in die Hand gedrückt hatte, durfte er seinen Wagen auf einem für Angestellte reservierten Platz abstellen. Völlig durchnässt musste er mehrere Sicherheitskontrollen passieren, bevor er endlich zum zweiten Stock gehen konnte. Da alle Aufzüge besetzt waren und er es eilig hatte, nahm er die Treppe. Außerdem musste er sich abreagieren, um Olivia etwas ruhiger gegenüberzutreten.
    Sie saß am Bett, hielt Luis’ Hand und sprach leise mit ihm. Dass Mike Delano nicht im Raum war, überraschte Christian nicht. Wahrscheinlich wartete er unten in der Cafeteria und ertränkte seine Sorgen in einem Cappuccino.
    Später wollte Christian unbedingt mit ihm sprechen. Aber zuerst würde er sich um Olivia kümmern, die ihn wütend anfunkelte. Aber er war auch verärgert und würde sich von ihrer feindseligen Haltung nicht abschrecken lassen.
    „Hallo“, begrüßte er sie kurz angebunden, bevor er Luis seinen Blick zuwandte und lächelte. „Luis, wie geht es dir?“
    „Nicht schlecht“, erwiderte Luis, obwohl er immer noch sehr mitgenommen wirkte und trotz seiner Sonnenbräune blass war. „Danke.“
    „Schön.“ Christian trat an die andere Seite des Betts und schaffte es nur mit großer Mühe, sich auf Luis zu konzentrieren. „Hast du den Flug gut überstanden?“
    „Ich glaube, mich quält nur der Jetlag ein bisschen“, erwiderte dieser tapfer. „Es war sehr nett von dir, mich zu begleiten, Christian. So war ich nicht nur von Weißkitteln umgeben.“
    Sofort wurde Christian wieder ernst. Aus dem Augenwinkel registrierte er Olivias Blick, bevor sie sich an ihren Stiefsohn wandte.
    „Du hast mir gar nicht erzählt, dass Christian dich nach Miami begleitet hat, Luis“, sagte sie, wobei ihre ansonsten eher ein wenig tiefere Stimme scharf klang. „Ich hätte es auch getan, wenn ich gewusst hätte, was los ist.“
    Hierbei sah sie Christian vorwurfsvoll an, doch bevor er etwas sagen konnte, kam Luis ihm zuvor. „Chris ist gleich nach dem Unfall gekommen“, erzählte er, und Christian beobachtete, wie Olivia

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