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JULIA FESTIVAL Band 97

JULIA FESTIVAL Band 97

Titel: JULIA FESTIVAL Band 97 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNE MATHER
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mag dich nicht, aber ich habe auch nichts gegen dich. Wie ich bereits sagte, kennen wir uns kaum. Ich denke nur, dass wir, nach allem, was zwischen uns passiert ist, lieber auf Abstand bleiben sollten.“
    „Warum?“
    „Warum?“ Verständnislos blinzelte sie ihn an.
    „Ja, warum?“, beharrte er. „Was haben wir denn zu verlieren, wenn wir etwas Zeit zusammen verbringen?“
    Nervös befeuchtete Olivia sich die Lippen. „Ich … Es fällt uns sehr schwer, normal miteinander umzugehen.“
    Lässig zuckte Christian die Schultern. „Mir nicht.“
    Offensichtlich nicht.
    Wieder schluckte sie. „Egal, was du behauptest, ich weiß, dass du mich nicht magst“, erklärte sie, woraufhin er lachte.
    „Und wie kommst du darauf?“
    „Na ja …“ Sie machte eine hilflose Geste. „Das ist doch lächerlich.“
    „Stimmt.“
    „Nein. Ich meine diese Unterhaltung“, erwiderte sie leise. „Was willst du von mir?“
    „Die Frage gefällt mir schon besser.“
    Olivia seufzte. „Du weißt genau, wovon ich rede.“
    „Tue ich das?“ Nun runzelte er die Stirn. „Warum muss ich denn unbedingt etwas von dir wollen? Ich habe dir angeboten, dir mit deinem Buch zu helfen, aber das willst du nicht. Ich habe dir ein Auto besorgt, und es ist deine Sache, ob du es benutzt oder nicht. Ich habe alles getan, um dir zu beweisen, dass ich ohne Hintergedanken hierhergekommen bin. Aber aus irgendeinem Grund glaubst du mir nicht, dass ich nur Luis sehen wollte. Deswegen frage ich mich, warum.“
    Resigniert schüttelte sie den Kopf. All das führte zu nichts. Denn Christian ließ sich von ihr nicht vergraulen, sondern wollte vielmehr ergründen, warum sie sich so verhielt, und das gefiel ihr überhaupt nicht. Was würde sie wohl empfinden, wenn sie kein Baby von ihm bekäme? Wenn die Nacht für sie genauso wie für ihn in dem Moment beendet gewesen wäre, als er in seinen Wagen gestiegen und weggefahren war? Wäre sie ihm dann auch so feindselig begegnet, oder hätte sie sich durch sein plötzliches Erscheinen und seinen offensichtlichen Wunsch, etwas wieder gutzumachen, geschmeichelt gefühlt?
    Nach wie vor konnte sie gut verstehen, warum sie sich so stark zu ihm hingezogen gefühlt hatte. Sein Sex-Appeal war einfach überwältigend. Ständig war sie sich seiner Anziehungskraft und der Intimität, die sie mit ihm geteilt hatte, bewusst. Wenn sie ganz ehrlich war, musste sie sich eingestehen, dass sie Christian ablehnte, weil sie ihm nicht widerstehen konnte.
    „Na gut“, meinte er schließlich resigniert. „Du hast gewonnen. Ich gebe auf. In Zukunft halte ich mich von dir fern. Aber heute Abend kann ich nicht abreisen. Dafür ist es zu spät. Ich sage Luis, dass ich die Fähre morgen früh nehme.“
    Sie nickte. „Wenn du willst.“
    „Nein, ich will es nicht“, erklärte er schroff. „Sondern du. Ich hatte gehofft, wir könnten einiges klären, aber du hast dir ja in den Kopf gesetzt, dass ich dich aus egoistischen Beweggründen geliebt habe. Und egal, was ich sage, du drehst mir die Worte im Mund um.“
    Bei der Erinnerung an ihre gemeinsame Nacht erschauerte sie unwillkürlich. Doch sie musste klare Verhältnisse schaffen.
    „Wir haben uns nicht … geliebt“, betonte sie leise. „Wir hatten Sex, das war alles. Ich glaube, wir standen beide unter Schock und haben nicht darüber nachgedacht, was wir tun. Aber es hat … alles verändert. Zwischen uns“, fügte sie schnell hinzu. „Ich dachte, du würdest das verstehen.“
    Missmutig blickte Christian sie an. „Ist das wirklich deine Meinung?“
    Bevor sie antwortete, zögerte Olivia nur für einen winzigen Moment. „Ja.“
    „Du irrst dich“, widersprach er rau. „Natürlich verstehe ich, worauf du hinauswillst, aber so war es nicht zwischen uns. Meinetwegen, vielleicht hatten wir beide das Bedürfnis, das Leben zu bejahen, aber es war nicht nur Sex. Falls du das denkst, irrst du dich.“
    Unwillkürlich hielt sie den Atem an. „Spielt das denn eine Rolle?“ Ohne Rücksicht auf Verluste wollte sie dem Ganzen unbedingt ein Ende bereiten – hier und jetzt. Und es war viel einfacher für sie, wenn sie Christian für einen Mistkerl hielt, sogar auf die Gefahr hin, dass sie sich täuschte. „Es ist nun mal passiert. Und wir bereuen es beide. Ist es da nicht besser, wenn wir uns von jetzt an voneinander fernhalten?“
    „Warum? Für den Fall, dass wir wieder das Bedürfnis verspüren, übereinander herzufallen?“
    „Nein!“, protestierte sie. „Aber Luis soll

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