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JULIA FESTIVAL Band 98

JULIA FESTIVAL Band 98

Titel: JULIA FESTIVAL Band 98 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SUSAN MALLERY
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zuckte die Achseln. „Ich habe sie so sehr geliebt. Sie zu verlieren war das Schlimmste, was mir je passiert ist. Das wollte ich nicht noch mal riskieren. Außerdem bin ich nicht einsam. Ich habe dich, meine Arbeit, Freunde, Gott.“
    „Tagsüber, aber was ist nachts?“
    „Gott ist immer bei uns.“
    Sie lächelte. „Du weißt, was ich meine.“
    „Ja. Ich habe von Zeit zu Zeit daran gedacht.“
    „Und? Ist da jemand?“
    „Wir sollten über dich reden, junge Dame.“
    Sie lachte. „Also gut. Behalte deine Geheimnisse für dich. Aber wenn da auch nur ein Funken Glut ist, solltest du versuchen, das Feuer zu entfachen.“ Sie verschränkte die Finger. „Ich weiß jetzt, was du gemeint hast, als du über deine Liebe zu Mom gesprochen hast.“
    „Du hast jemanden gefunden?“
    Sie nickte lächelnd. „Er heißt Kevin und ist US Marshal . Er ist wundervoll, Daddy, stark und fürsorglich und großzügig. Er liebt mich und will nur das Beste für mich.“
    „Und wo steckt dieses Ausbund an Tugend? Als dein Vater ist es meine Pflicht, ihn zu warnen, dass er gut auf dich aufpassen muss.“
    Sie lachte. „Das ist nicht nötig. Er tut es bereits.“ Abrupt wurde sie ernst. „Er ist in Texas und wird bald nach Washington fliegen. Dort arbeitet er. Dort wäre ich gern.“
    „Was steht dir im Weg? Ist er verheiratet?“
    „Nein, Daddy. Er will, dass ich mir ganz sicher bin. Er weiß, dass ich immer nur getan habe, was alle anderen wollten. Er liebt mich und möchte, dass ich zu ihm zurückgehe, aber erst soll ich herausfinden, was ich wirklich will.“
    „Es tut mir leid, dass ich bisher nicht darauf gehört habe.“
    „Ich weiß. Es ist einfach irgendwie passiert. Ich war bereit zu tun, was alle für richtig hielten. Ich hätte mich dagegen auflehnen sollen, aber ich wusste nicht, wie.“
    „Weißt du es jetzt?“
    „Ja. Ich habe dich lieb, Daddy, aber ich werde nicht mehr hier wohnen können. Ich will Lehrerin werden. Ich will Kevin heiraten und mir mit ihm ein Leben aufbauen.“
    „Was tust du dann noch hier?“, fragte er mit einem nachsichtigen Lächeln.
    Seine Billigung erfüllte sie mit überschwänglicher Freude. Sie warf sich in seine Arme. „Ich habe dich so lieb, Daddy.“
    „Ich dich auch. Du bist eine wundervolle Tochter. Gott hat mich gesegnet, als er dich in mein Leben gebracht hat. Aber mir scheint, dass es höchste Zeit für dich ist weiterzuziehen. Tu mir nur einen Gefallen und vergiss nicht deinen alten Herrn vor lauter Aufregung in deinem neuen Leben.“
    „Niemals“, versprach sie.
    Kevin blickte zur Uhr und versuchte, nicht nachzurechnen. Leider lieferte sein Gehirn ihm trotzdem die Information: zehn Tage, sieben Stunden und fünfunddreißig Minuten. So lange war es her, seit Haley Possum Landing verlassen hatte. Seitdem hatte er nichts von ihr gehört.
    Er rief sich in Erinnerung, dass sie eine Übereinkunft getroffen hatten. Sie sollte in ihr altes Leben zurückkehren und entscheiden, was sie wirklich wollte. Wenn er es war, sollte sie ihn anrufen. Wenn nicht …
    Daran wollte er nicht denken. Er wollte nicht an ein kaltes, leeres Leben ohne sie denken. Er hatte richtig gehandelt, sie gehen zu lassen. Er wünschte nur, es täte nicht so weh.
    Obwohl er wusste, dass er sie nie vergessen würde, hoffte er, dass die Einsamkeit mit der Zeit erträglicher wurde. Er hatte die Beförderung angenommen und arbeitete nun überwiegend am Schreibtisch. Er hatte ein eigenes Büro und einen Assistenten, der ihm half, die Einsätze zu koordinieren. Ein ganzes Team war direkt ihm unterstellt. Von der Gehaltserhöhung konnte er sich sofort ein Haus kaufen, sofern Haley zurückkehrte. Und wenn nicht, konnte er ein beträchtliches Altersgeld anhäufen.
    Vorläufig stürzte er sich vollauf in seine neue Verantwortung und die Planung der bevorstehenden Fahrt nach Kalifornien. Gage und er hatten beschlossen, ihre unbekannten Verwandten per E-Mail zu kontaktieren, und eine eifrige Zusage zu der geplanten Familienzusammenkunft erhalten. Das Datum war bereits festgelegt. Nash hatte zugesagt, sich direkt dort einzufinden.
    Die Gegensprechanlage summte. Kevin drückte eine Taste. „Ja?“
    „Da ist Besuch für Sie.“
    Bevor er nachfragen konnte, um wen es sich handelte, wurde die Tür aufgerissen. Er traute seinen Augen kaum, als er eine hübsche junge Frau mit blaugrauen Augen und einem gewinnenden Lächeln hereinschneien sah. Sie trug einen kurzen Jeansrock und ein T-Shirt, das einen Streifen Bauch frei

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