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JULIA FESTIVAL Band 98

JULIA FESTIVAL Band 98

Titel: JULIA FESTIVAL Band 98 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SUSAN MALLERY
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ganze Obst und die Kanne Kaffee. Als er schließlich gesättigt war, griff er zur Zeitung und begann zu lesen.
    Gelächter unterbrach seine Lektüre des Wirtschaftsteils. Ihm wurde bewusst, dass mehrere leise Stimmen aus der Küche drangen. Hatte Stephanie einen Ehemann?
    Der Gedanke an einen Mr. Wynne rief Schuldgefühle hervor. Es war nicht seine Art, Frauen anderer Männer zu begaffen und ihre nackten Bäuche zu bewundern.
    Er blätterte die Zeitung um und las weiter, nur um erneut unterbrochen zu werden, diesmal von rennenden Schritten im Flur. Er blickte gerade rechtzeitig auf, um drei Jungen zur Haustür rasen zu sehen.
    „Leise! Wir haben einen Gast!“
    Sofort verlangsamten drei Fußpaare den Schritt, und drei Köpfe drehten sich in seine Richtung.
    Nash erhaschte einen flüchtigen Blick auf drei Blondschöpfe im ungefähren Alter zwischen acht und zwölf Jahren. Die beiden Jüngsten waren Zwillinge.
    Stephanie trat in sein Blickfeld und lächelte reumütig. „Entschuldigung. Es ist die letzte Woche Schule vor den großen Ferien, und sie sind ziemlich aufgedreht.“
    „Kein Problem.“
    Die Jungen musterten ihn neugierig, bis Stephanie sie zur Haustür scheuchte. Die Zwillinge drehten sich zu ihr um, gaben ihr einen flüchtigen Kuss und verschwanden.
    Sie blieb in der offenen Tür stehen. Durch das Fenster sah Nash einen Bus vor dem Haus halten. Erst als die Jungen eingestiegen waren, schloss sie die Tür und kam ins Esszimmer.
    „Hatten Sie genug zu essen?“, erkundigte sie sich. „Es ist noch Gebäck da.“
    „Ich bin satt. Es war alles großartig.“
    „Danke. Das Originalrezept ist mehrere Generationen alt. Mein verstorbener Mann und ich hatten vor vielen Jahren ein Gasthaus von einem englischen Ehepaar gepachtet. Mrs. Frobisher konnte hervorragend backen und hat es mir beigebracht. Ich kann auch sehr gute Mürbeteigkekse backen. Wenn Sie möchten, stelle ich Ihnen welche ins Zimmer.“
    Nash sagte sich, dass die Erwähnung ihres verstorbenen Mannes lediglich bedeutete, dass er sich nicht schuldig fühlen musste, weil er ihren nackten Bauch bewundert hatte.
    Er schaute ihr ins Gesicht und sah einen erwartungsvollen Ausdruck in ihren blauen Augen. Er räusperte sich. „Wenn es nicht zu viel Mühe macht.“
    „Keineswegs.“ Mit einem höflichen Lächeln trug sie das Geschirr aus dem Esszimmer.
    Nash blätterte durch den Sportteil, schloss dann die Zeitung und stand auf, um die Gegend zu erforschen. Er zögerte. Sollte er seiner Wirtin sagen, dass er das Haus verließ? Normalerweise verreiste er beruflich und stieg in unpersönlichen Hotels ab. Er hatte noch nie in einer Frühstückspension gewohnt, die zwar ebenfalls eine geschäftliche Einrichtung, aber gleichzeitig das Zuhause der Wirtin war.
    Er entschied, dass es sie nicht interessierte, was er mit seiner Zeit anfing, und ging hinaus zu seinem Leihwagen.
    Zwei Minuten später kehrte er in das Haus zurück. Er ging in die Küche und fand sie leer vor. Räumte Stephanie gerade sein Zimmer auf, oder hatte sie sich in ihre Privaträume zurückgezogen?
    Ein lautes Hämmern ertönte aus dem hinteren Teil des Hauses. Er folgte dem rhythmischen Geräusch in eine große Waschküche. Stephanie saß auf dem Fußboden vor einer Waschmaschine. Eine aufgeschlagene Gebrauchsanleitung lag auf ihrem Schoß, und um sie herum lag allerlei Werkzeug verstreut. Sie hatte sich umgezogen und trug nun eine verwaschene Jeans und ein T-Shirt mit Mickymaus auf dem Vorderteil.
    „Verdammter Schrotthaufen“, murrte sie, während sie mit einem Schraubenschlüssel auf das Gehäuse einschlug. „Ich hasse dich. Ich werde dich immer hassen. Das musst du für den Rest deines Lebens ertragen.“
    Nash räusperte sich.
    Sie rang nach Atem und drehte sich mit aufgerissenen Augen zu ihm herum. Dann verzog sich ihr Mund zu einem Lächeln, das zugleich verlegen und amüsiert wirkte. „Wenn Sie sich weiter so anschleichen, werde ich Ihnen eine Glocke um den Hals hängen müssen.“
    Er deutete mit dem Kopf zur Waschmaschine. „Gibt es ein Problem?“
    „Sie funktioniert nicht. Ich versuche, Schuldgefühle zu erwecken, aber das scheint nicht zu helfen. Ich dachte, Sie wären weggefahren.“
    „Die Batterie will nicht.“
    „Haben Sie es mit Schuld-Erzeugen probiert?“
    „Ich dachte, eine Starthilfe wäre effektiver.“
    „Sicher.“ Sie warf den Schraubenschlüssel auf den Boden und stand auf. In Turnschuhen reichte sie ihm kaum bis zur Schulter. Sie gab der Waschmaschine

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