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JULIA FESTIVAL Band 98

JULIA FESTIVAL Band 98

Titel: JULIA FESTIVAL Band 98 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SUSAN MALLERY
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noch einen Tritt und ging zur Tür.
    „Ich kann mir das Ding ja mal ansehen, wenn Sie möchten.“
    „Sie wirken auf mich nicht wie ein Waschmaschinenmechaniker.“
    „Das bin ich auch nicht, aber ich bin technisch ganz begabt.“
    „Danke, aber ich rufe lieber einen Profi. Ich hole meinen Autoschlüssel. Wir treffen uns vor dem Haus.“
    Stephanie rannte die Stufen hinauf. Als sie das zweite Stockwerk erreichte, sagte sie sich, dass ihr rascher Herzschlag vom Treppensteigen und nicht vom Aussehen ihres Gastes kam. Sie schätzte, dass das zu etwa sechzig Prozent der Wahrheit entsprach.
    Fakt war, dass er in Jeans ebenso gut aussah wie im eleganten Anzug. Auch das Tageslicht stand ihm gut. Obwohl er nur ein paar Stunden geschlafen hatte, sah er gebräunt, attraktiv und ausgeruht aus. Sie hingegen hatte dunkle Augenringe, die dem Abdeckstift trotzten, und verspürte eine unsägliche Müdigkeit, die von allerlei Problemen herrührte.
    Sie ging zur Hintertür hinaus und fuhr ihren Van so dicht an seinen Leihwagen, dass sich die Schnauzen beinahe berührten.
    Dann lief sie in die Garage und kramte nach einem Starterkabel. Nach einigen Minuten fand sie es hinter einer Kiste mit alten Ersatzteilen. Als sie sich zum Ausgang umdrehte, stieß sie prompt mit Nash zusammen.
    „Alles klar?“, fragte er und packte sie an den Oberarmen, um sie zu stützen.
    Alles klar? Während ihre Nase beinahe seine breite Brust berührte und ihre Hände auf seinem steinharten Bauch lagen?
    Er riecht gut, dachte sie sehnsüchtig. Tief in ihr regte sich etwas, das seit drei Jahren geschlafen hatte, und erwachte allmählich zu neuem Leben.
    Sie wich zurück und räusperte sich. „Okay. Wenn ich nachher einkaufen fahre, werde ich diese Glocke für Sie besorgen.“ Sie drückte ihm das Starterkabel in die Hand. „Das Anschließen überlasse ich lieber Ihnen. Ich weiß, wie eine Batterie aussieht, aber würde ich dieses Ding verwenden, würde ich mir bestimmt einen tödlichen Stromschlag zufügen und beide Autos in Brand setzen.“
    „Kein Problem. Danke für die Hilfe. Sind Sie sicher, dass ich nicht als Gegenleistung Ihre Waschmaschine reparieren soll?“
    „Nein danke. Betrachten Sie es als Service des Hauses.“
    Nash musterte sie einige Sekunden, bevor er sich abwandte und hinaus zu den Autos ging.
    Sie atmete erleichtert auf. Das Angebot der Gegenleistung war zwar echt nett, aber sie wollte nicht, dass ein Amateur an ihrer Waschmaschine herumfummelte. Wann immer Marty seine Hilfe angeboten hatte, war das fragliche, leicht defekte Gerät völlig untauglich geworden. Nun heuerte sie nur noch Experten an. Das kam auf lange Sicht eindeutig billiger.
    Sie folgte Nash hinaus und beobachtete, wie er die Kabel an beiden Fahrzeugen anbrachte. „Was führt Sie nach Glenwood?“, erkundigte sie sich.
    „Ich besuche Angehörige.“
    „Ich kenne hier niemanden, der Harmon heißt.“
    „Ihr Nachname lautet Haynes.“
    „Die Haynes-Männer?“
    „Sie kennen sie?“
    „Sicher. Travis Haynes ist unser Sheriff, sein Bruder Kyle und seine Schwester Hannah sind seine Deputys.“ Nachdenklich neigte sie den Kopf. „Moment, ich glaube, Hannah ist nur eine Halbschwester. Da sind noch ein paar Brüder. Einer ist Feuerwehrmann, und einer wohnt in Fern Hill.“
    „Sie wissen sehr viel.“
    „Glenwood ist keine Großstadt. Es ist ein Ort, an dem wir uns alle über jeden auf dem Laufenden halten.“ Und das war eines der Dinge, die ihr gefielen. Es war nie ihr Traum gewesen, eine Frühstückspension zu führen, aber wenn sie es schon tun musste, dann lieber hier als in einer kalten, anonymen Großstadt.
    Nash stieg in sein Auto und drehte den Zündschlüssel. Der Motor sprang an.
    Als er wieder ausstieg, musterte sie seine dunklen Haare und sein markantes Kinn. „Ich sehe die Familienähnlichkeit. Sind Sie ein Cousin?“
    „Eigentlich nicht.“ Er entfernte das Starterkabel. „Ich weiß nicht viel über die Haynes. Vielleicht können Sie mich später aufklären.“
    Ein Schauer durchlief sie. Na, großartig, dachte sie. In der kurzen Zeitspanne, die das Servieren des Frühstücks und das Hervorkramen eines Starterkabels erforderte, hatte sie sich verknallt. Sie war dreiunddreißig Jahre alt. Sollte sie nicht immun gegen derartige Dummheiten geworden sein?
    Er rollte das Kabel zusammen und reichte es ihr. „Wenn es Ihnen nicht zu viel Mühe macht.“
    „Aber nein. Rufen Sie mich einfach, wenn Sie so weit sind. Ich bin gewöhnlich in der Küche, wenn

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