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JULIA FESTIVAL Band 98

JULIA FESTIVAL Band 98

Titel: JULIA FESTIVAL Band 98 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SUSAN MALLERY
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habe den Überblick verloren. Wir stehen nicht in Kontakt mit ihm.“
    „Warum nicht?“, wollte Kevin wissen.
    „Er ist … Er war uns kein besonders guter Vater.“
    Nash beugte sich vor. „Ihr braucht keine Angst zu haben, unsere Gefühle zu verletzen. Was Kevin und mich angeht, ist Earl Haynes nichts weiter als ein Schuft, der unsere minderjährige Mutter geschwängert und sitzen gelassen hat.“
    „Das ist Dads Stil“, sagte Kyle leise. „Er ist chronisch untreu, genau wie seine Brüder, und seine Kinder interessieren ihn keinen Deut.“
    „Wir wollen anders sein“, fügte Travis hinzu. „Meine Brüder und ich waren sehr unglücklich wegen unseres Rabenvaters und wollten verhindern, dass sich die Geschichte wiederholt. Nach drei Generationen von Schuften wollten wir uns um unsere Frauen und Kinder kümmern.“
    „Wir wollten Mädchen zeugen“, warf Kyle schmunzelnd ein.
    „Wieso das denn?“, hakte Nash nach.
    Die Kellnerin servierte das Essen.
    Kyle griff nach dem Senf und erläuterte: „Vier Generationen lang wurde kein Mädchen in der Familie geboren.“
    „Hannah nicht mitgerechnet“, korrigierte Travis. „Wir wussten lange nichts von ihr.“
    „Okay, kein Mädchen außer Hannah.“
    „Zuerst kriegten Travis und Elizabeth eine Tochter, dann Sandy und ich, dann Craig und Jill“, zähle Kyle auf. „Holly und Jordan waren die nächsten. Er ist auf die passende Theorie gekommen.“
    „Welche Theorie?“, hakte Kevin nach.
    „Dass ein Haynes nur dann Mädchen zeugen kann, wenn er die Frau liebt.“
    „Das ist ja verrückt“, meinte Nash.
    Travis wandte sich an Kevin. „Warte ab, bis du und Haley Kinder kriegt.“
    „Ich freue mich auf unsere Kinder – unabhängig vom Geschlecht.“
    „Das ist gut so“, meinte Kyle, „weil ihr bestimmt viele kriegen werdet.“

5. KAPITEL
    Als Nash vom Lunch in die Pension zurückkehrte, hörte er Geräusche aus dem kleinen Pförtnerhaus neben der Auffahrt.
    Aus Neugier näherte er sich der offenen Haustür. Die Geräusche erwiesen sich als Radiomusik. Er folgte den Klängen in ein leeres, renovierungsbedürftiges Wohnzimmer. Stephanie stand in einem Türrahmen und hielt in jeder Hand ein Stück Sandpapier.
    An diesem Morgen war sie öffentlich gekleidet gewesen, wie er es bei sich nannte – in Schneiderhose und pinkfarbenem Sweater. Nun trug sie Jeans und T-Shirt und ein Tuch um den Kopf.
    Sie reckte sich und bearbeitete eine Stelle hoch über ihrem Kopf. Das T-Shirt rutschte hinauf und enthüllte einen Streifen Bauch. Sofort regte sich etwas in seiner Lendengegend. Was hatte es mit dieser Frau und ihrem Bauch nur auf sich? Hätten ihn nicht eher ihre Brüste oder ihre Beine erotisch aufreizen sollen?
    „Sie brauchen eine Leiter“, stellte er lapidar fest.
    Sie zuckte zusammen, schrie auf, starrte ihn finster an. „Ich schwöre, dass ich beim nächsten Einkauf in die Tierhandlung gehe und ein Halsband mit Glöckchen für Sie kaufe.“
    „Das wird mir nicht passen.“
    „Ich binde es Ihnen ums Handgelenk.“
    „Dazu müssten Sie mich erst zu Unterwürfigkeit zwingen.“
    Seine Bemerkung sollte ein Scherz sein, aber ihre Augen verdunkelten sich.
    Also ist diese Zuneigung nicht ganz einseitig, dachte er zufrieden. Nicht, dass es etwas bedeutete. Als ledige Mutter von drei Kindern war sie vermutlich nicht auf der Suche nach Vergnügungen ohne Verpflichtung. Sehr schade.
    Er mochte sie begehren, aber er würde sie auf keinen Fall benutzen. Er war mit einer allein erziehenden Mutter aufgewachsen und wusste daher, welch schweres Dasein es war.
    Er ignorierte das Verlangen zwischen ihnen und deutete auf die nackten Wände. „Wird das die Präsidentensuite?“
    Stephanie blinzelte, so als erwache sie aus einer Trance. „Was? Oh. Nein. Das ist für mich und die Kids.“
    Das Haus war nicht groß, wies aber ein zweites Stockwerk auf. „Warum wollen Sie denn umziehen?“
    „Das war schon immer geplant. Marty und ich wollten gleich nach dem Kauf dieses Haus herrichten und einziehen. Dadurch hätten wir mehr Zimmer zum Vermieten gehabt. Als er starb, musste ich dieses Projekt zurückstellen. Ich hoffe, dass ich in diesem Sommer fertig werde.“
    „Ist im Haupthaus nicht mehr Platz für Sie und die Kinder?“
    „Das schon, aber wir wohnen im zweiten Stock über den Gästezimmern, und wenn wir ausgebucht sind, müssen die Jungs still sein. Sie bemühen sich wirklich, aber sie sind jung. Außerdem hasse ich es, sie ständig zu ermahnen. Ich will nicht,

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