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JULIA FESTIVAL Band 98

JULIA FESTIVAL Band 98

Titel: JULIA FESTIVAL Band 98 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SUSAN MALLERY
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konnte, bevor irgendwer im Haus erwachte, und darüber den normalen Wecker vergessen.
    „Meine Eltern sind im Esszimmer und trinken Kaffee. Meine Mom möchte Croissants, und ich habe ein Blech in den Ofen geschoben. Ich habe einen Beutel aus dem obersten Fach im Tiefkühlschrank genommen. War das richtig?“
    Sie fühlte sich, als wäre sie in einem alternativen Universum gelandet. „Ja.“
    „Brad hat mir gesagt, welche Temperatur ich einstellen muss.“
    Sie blickte ihren Ältesten an. „Danke, Honey.“
    „Schon gut. Nash hat gesagt, wir sollen dich schlafen lassen, weil du müde wärst.“
    Sie spürte ihre Wangen erglühen. Nash war der Grund für ihre Müdigkeit.
    „Ich mache mir gerade Rührei. Möchtest du auch was?“, fragte er.
    „Ja, danke.“
    „Kaffee?“
    Sie nickte.
    Er schenkte eine Tasse ein und fügte Milch und Zucker hinzu, genau wie sie es mochte.
    Ihre Kehle war wie zugeschnürt, und ihre Augen brannten. Nashs Verhalten rührte sie, wie sie seit Jahren nichts gerührt hatte – vielleicht noch nie. Er kümmerte sich um sie, einfach so, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Sie hatte nicht gewusst, dass Männer wie er existierten.
    „Ist alles okay?“, erkundigte er sich.
    Sie nickte stumm.
    In diesem Moment hörte sie mehrere Autos vorfahren.
    Jason sprang auf und lief zur Haustür. „Sie sind alle da!“
    „Wer denn?“, fragte Adam und lief ebenfalls aus der Küche, mit Brad auf den Fersen.
    Nash blickte zur Uhr. „Genau pünktlich.“
    „Pünktlich wozu?“, hakte Stephanie nach.
    Er grinste. „Du wirst schon sehen.“ Er schob das Rührei und mehrere Scheiben Frühstücksspeck auf einen Teller. „Iss auf. Du brauchst Kraft. Ich bin gleich wieder da.“
    Stephanie blickte ihm nach, als er zur Tür hinausging, und beschloss nachzusehen, was da vor sich ging.
    Mit Ausnahme weniger Ehefrauen und einiger Kinder hatte sich der Haynes-Clan vor dem Pförtnerhaus versammelt. Bewaffnet mit Werkzeugkästen, Leitern, Wandfarben und anderen Materialien, umringten sie Nash, der offensichtlich Anweisungen erteilte.
    Als Stephanie sich näherte, hörte sie ihn sagen: „Im großen Schlafzimmer hängen hässliche Tapeten. Hat jemand das Dampfgerät mitgebracht?“
    „Sicher.“ Kyle deutete zu der Maschine. „Gegen Mittag habe ich die alte Tapete runter. Dann können wir die neue verkleben.“
    „Das übernehmen wir Frauen“, sagte Elizabeth. „Die Tapete ist geblümt, und wir achten mehr auf das Muster.“
    „Also ob wir Männer das nicht könnten“, protestierte Travis.
    „Natürlich könntet ihr, aber wollt ihr auch?“
    „Bestimmt nicht“, bestätigte er, und alle lachten.
    Wie angewurzelt, sprachlos stand Stephanie da und beobachtete, wie alle im Pförtnerhaus verschwanden.
    Nash erblickte sie und ging zu ihr. „Alles klar?“
    „Nein. Was soll das?“
    „Du hattest die Farbe und die Tapeten schon bestellt, also habe ich mich da nicht eingemischt.“
    „Ich weiß, aber warum sind die alle hier?“
    „Weil ich sie um Hilfe gebeten habe. Ich möchte, dass du endlich ins Pförtnerhaus umziehen und das Haupthaus renovieren kannst, bevor ich abreise. Ich möchte sichergehen, dass es dir gut geht“, erklärte er beinahe entschuldigend, so als erwartete er eine zornige Reaktion.
    Stattdessen war sie den Tränen noch näher als vorher. Bisher hatte sich niemand um sie gekümmert. Alle waren davon ausgegangen, dass sie so verdammt kompetent war und nie Zweifel oder Ängste hegte.
    „Bist du böse?“, hakte er nach.
    Sie schüttelte den Kopf, weil sie nicht sprechen konnte.
    „Ist alles okay?“
    „Ja“, brachte sie erstickt hervor.
    „Dann gehe ich jetzt helfen.“ Er berührte ihre Wange und ging zum Pförtnerhaus.
    Stephanie stand allein auf dem Rasen und lauschte den Geräuschen – Gehämmer, Stimmengewirr, Lachen. Sie wusste, dass sie sich an den Arbeiten beteiligen sollte. Es war unfair, alles den anderen zu überlassen. Aber zuerst musste sie ihre Fassung wiedergewinnen.
    Nashs Verhalten hatte tief in ihrem Innern etwas ausgelöst. Es war, als wäre ein Schutzwall abgebröckelt.
    Wie konnte sie verhindern, ihn zu lieben? Er war nicht einmal alles, was sie sich je erträumt hatte – er war mehr. Ein echter Partner, ein guter Freund, ein überwältigender Liebhaber.
    Er war ihr Traum. Ein Mann, wie es nur einen in einer Million gab.
    Ein Mann, der wegzugehen gedachte. Und sie hatte überhaupt kein Recht, ihn zu bitten zu bleiben.
    Gegen fünf Uhr war die Renovierung

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