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JULIA FESTIVAL Band 98

JULIA FESTIVAL Band 98

Titel: JULIA FESTIVAL Band 98 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SUSAN MALLERY
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hast dir wirklich solche Zeitschriften gekauft?“
    „Einige, allerdings bin ich in die Nachbarstadt gefahren, um sie zu kaufen.“
    „Das glaube ich dir. Es hätte seltsam ausgesehen, wenn der begehrteste Junggeselle von Possum Landing Frauenzeitschriften liest.“ Ihr Lachen verstummte. „Ich nehme an, du hast deine Suche aufgegeben, bevor du mich in einer der Zeitschriften entdeckt hast.“
    „Nein. Ich habe deine Shampoowerbung gesehen.“
    „Das war sozusagen mein Durchbruch.“
    „Die Dessouswerbung hat mir besonders gut gefallen“, zog er sie auf. „In der schwarzen Wäsche hast du toll ausgesehen, aber am besten fand ich die rote Korsage.“
    Kari rutschte der Farbroller aus der Hand. Glücklicherweise fiel er in den Eimer mit der Grundierfarbe und nicht auf den Teppich. Eine sanfte Röte überzog ihre Wangen.
    „Die hast du auch gesehen?“, fragte sie.
    „Ja.“
    Sie räusperte sich und nahm den Roller wieder in die Hand. „Ich weiß nicht, wie die anderen Wäschemodels das aushalten. Ich fand es schrecklich, fast unbekleidet zu sein und von allen angestarrt zu werden. Ich habe mir die fertigen Fotos nie angeschaut.“
    „Du hast wunderschön ausgesehen“, sagte er ernst, und dann arbeiteten sie eine Weile lang schweigend weiter. Gage machte es nichts aus, dass sie nicht redeten. Er musste sich erst noch daran gewöhnen, Kari um sich zu haben. Es hatte eine Zeit gegeben, in der sie ihm alles bedeutet hatte, aber dann hatte sie ihn verlassen. Und um zu überleben, war er gezwungen gewesen, sie zu vergessen. Dass sie wieder in der Stadt war, brachte ihn aus dem Gleichgewicht. Während sein Körper genau wusste, was er von ihr wollte, war sich der Rest von ihm noch ganz und gar nicht sicher.
    Aber da sie ja bald wieder abreisen würde, brauchte er sich darüber auch keine ernsthaften Gedanken zu machen. Mehr als Sex kam sowieso nicht infrage, wenn er nicht erneut als Narr dastehen wollte. Und da er einen Fehler nie zwei Mal machte, würde das auf keinen Fall passieren.
    „Ich wollte dir immer danken“, sagte Kari, während sie den Roller in die Grundierung tauchte und weiterarbeitete.
    Ihm fiel auf, dass sie seinem Blick auswich.
    „Für das, was du getan … und was du nicht getan hast, als wir damals zusammen waren.“
    Er hatte keine Ahnung, wovon sie redete. „Was ich nicht getan habe?“
    Sie zuckte die Schultern. „Du weißt schon.“
    „Wenn ich ehrlich sein soll, nein.“
    Sie wandte sich ihm zu. „Du hast mich nie gedrängt. Jetzt ist der Altersunterschied zwischen uns nicht mehr bedeutsam, aber damals war er das schon. Du warst bereits beim Militär gewesen und in der Welt herumgekommen. Du hattest Dinge getan und gesehen, die ich nie …“ Sie verstummte.
    Gage starrte sie an. „Redest du über Sex?“
    Sie errötete zum zweiten Mal. „Ja, du hast mich nie bedrängt. Damals hielt ich das für ganz normal, aber heute weiß ich, dass es nicht so war. Du wolltest mehr von mir, aber du hast mir nie das Gefühl gegeben, dass ich dir etwas geben musste, nur um dich zu halten.“
    „Ich wollte dich heiraten, Kari. Ich hätte dich niemals verlassen, nur weil du jung und unschuldig warst.“
    „Ich weiß, und dafür möchte ich dir danken.“
    Er fand sein damaliges Verhalten ganz normal, und er fragte sich, mit was für Männern sie in New York verkehrt haben musste, um anders zu denken.
    „Als du mich damals an jenem Abend von der Straße aufgelesen hast, hielt ich dich für einen echten Gentleman. Eine Art Retter. Dabei war ich so aufgeregt gewesen, endlich auf einer Party mit Studenten vom College eingeladen zu sein. Einer Party, auf der es sogar Alkohol gab.“
    Er schüttelte den Kopf. „Du hast doch damals kaum etwas getrunken.“
    Sie lachte. „Es ging mir auch gar nicht um den Alkohol. Ich war nur so aufgeregt, weil ich endlich mit so coolen Leuten zusammen sein durfte. Ich war nie besonders beliebt gewesen.“
    Ihre Worte überraschten Gage. Er konnte sich daran erinnern, dass sie in der Highschool viele Freunde gehabt hatte. Allerdings wusste er auch, dass sie nie einer festen Gruppe angehört hatte. Erstens, weil man Kari in keine Schublade stecken konnte, und zweitens, weil sie so bildhübsch war. Ihre Schönheit hatte die Jungen eingeschüchtert und die Mädchen befremdet.
    „Ich hatte so viel Angst gehabt“, gestand sie mit einem Seufzer.
    „Zu Recht.“
    Er erinnerte sich noch gut an jenen Abend. Nachdem er das Militär verlassen hatte, war er nach Possum

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