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JULIA FESTIVAL Band 98

JULIA FESTIVAL Band 98

Titel: JULIA FESTIVAL Band 98 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SUSAN MALLERY
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zurückgingen, legte er den Arm um sie, und Kari gab sich Mühe, ihre Gefühle im Zaum zu halten. Gages Geste war freundschaftlich gemeint, nichts weiter. Das hatte nichts mit Liebe oder gar mit Sex zu tun. Ihre Fantasie ging mal wieder mit ihr durch, und das konnte sie sich nicht leisten.
    „Ich … ich habe gestern einige Nagellöcher und Risse vergipst“, erklärte sie und wand sich aus seiner Umarmung. Ob er es nun freundlich gemeint hatte oder nicht, ihr Körper hatte so unmittelbar auf ihn reagiert, dass sie kaum noch atmen konnte. „Wir müssen diese Stellen noch glatt schmirgeln.“
    Er trat vor und betrachtete ihre Materialien. „Das werde ich machen. Schmirgeln ist Männersache.“
    „Männersache?“
    „Klar.“
    „Und was werde ich tun, während du das Mammut erledigst und nach Hause schleppst?“
    „Du kannst inzwischen die Fußleisten abnehmen.“
    Sie schaute sich die Leisten an. „Und warum ist das keine Männerarbeit?“
    Er seufzte. „Wenn ich dir alles erklären muss, dann werden wir nie mit dem Malern beginnen, geschweige denn jemals fertig werden. Aber das ist typisch Frau.“
    Kari überlegte sich, ob sie ihn hinauswerfen sollte, stattdessen lachte sie nur und ging zur anderen Seite des Raumes hinüber, um die Nägel aus den Fußleisten zu ziehen.
    „Du hast gute Arbeit geleistet“, bemerkte Gage, nachdem sie einige Minuten schweigend gearbeitet hatten.
    „Danke, ich habe bei meinen Jobs einiges dazugelernt.“
    „Wie meinst du das?“
    „Nun, ich habe am Anfang keine Arbeit als Model bekommen und musste trotzdem essen und meine Miete bezahlen. Also habe ich alle möglichen Arbeiten angenommen.“
    Er war mit dem Schmirgeln fertig, hob jetzt die Tür aus den Angeln und stellte sie in den Flur.
    „Aber du hast nie zu Hause angerufen und um Geld gebeten?“
    Das war eine Feststellung, keine Frage. Offensichtlich hatten er und Grammy über sie gesprochen, nachdem sie die Stadt verlassen hatte.
    „Nein. Possum Landing zu verlassen war meine Entscheidung gewesen. Also lag es auch in meiner Verantwortung, es allein zu schaffen. Allerdings hatte ich immer das Versprechen meiner Großmutter im Hintergrund, dass sie mir ein Ticket zahlen würde, falls ich je nach Hause kommen wollte.“
    „Und? Bist du jemals in Versuchung gekommen, dieses Angebot anzunehmen?“
    „Mehrere Male. Aber ich habe durchgehalten, und dann hat das Schicksal sich jedes Mal wieder zu meinen Gunsten gewendet. Ich habe meinen ersten gut bezahlten Modeljob kurz vor Grammys Tod erhalten. Sie hat die Fotos in der Zeitschrift nicht mehr gesehen, aber sie hat wenigstens gewusst, dass ich den Auftrag bekommen habe.“
    Kari montierte die letzte Leiste ab und trug sie in den Flur hinaus.
    Gage griff nach dem Eimer mit der Grundierfarbe. „Du weißt hoffentlich, dass sie sehr stolz auf dich war.“
    Sie nickte. „Ich weiß. Sie hat es mir nie übel genommen, dass ich fortgegangen bin, und sie hat immer gesagt, dass ich es schaffen würde.“
    „Es war ziemlich ruhig hier, nachdem du gegangen warst“, bemerkte er, während er begann, die Wand zu grundieren.
    Kari drehte sich um und schaute über die Schulter. „Es tut mir leid, wenn …“ Sie schwieg einen Moment und fuhr dann leise fort: „Ich habe nie gefragt, weil ich Angst vor der Antwort hatte. Hast du sehr gelitten, nachdem …“
    Er wusste, was sie meinte. Nachdem sie gegangen war. Nachdem sie ihn sitzen gelassen hatte und aus seinem Leben verschwunden war. Gerüchte verbreiteten sich in einer kleinen Stadt rasch, und bereits am Tag vor dem Abschlussball hatte jeder gewusst, dass er einen Verlobungsring für Kari gekauft hatte. Noch nach Monaten hatten sich die Leute erkundigt, wie es ihm ohne Kari erging.
    „So schlimm war es nun auch wieder nicht“, schwindelte er. Aber der Schlag, den sein Selbstwertgefühl damals erlitten hatte, war nichts gegen den Schmerz seines gebrochenen Herzens gewesen. Er war vor Kari noch nie richtig verliebt gewesen. Und Karis plötzliches Verschwinden hatte ihn eine schwere Lektion gelehrt – jemanden zu lieben bedeutete noch lange nicht, dass man ebenfalls geliebt wurde.
    Bis Kari ihn verließ, hatte er angenommen, dass sie den Rest ihres Lebens zusammen verbringen würden. Für ihn hatte es nur Kari gegeben. Herauszufinden, dass sie ihn nicht heiraten wollte, hatte seine Träume zunichtegemacht und sein Herz gebrochen.
    „Ich habe immer in Frauenzeitschriften nach deinen Fotos gesucht“, gab er zu.
    Sie lachte. „Du

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