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JULIA FESTIVAL Band 98

JULIA FESTIVAL Band 98

Titel: JULIA FESTIVAL Band 98 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SUSAN MALLERY
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berührte, schloss auch sie die Augen.
    Ihr stockte der Atem. Sein Mund war fest und doch nachgiebig. Sie verharrte unsicher. Es war Jahre her, seit sie jemand anderen als Allan geküsst hatte, und er hatte stets das Kommando übernommen.
    „Tu einfach, was dir gerade einfällt“, murmelte Kevin.
    Sie entzog ihm die Hand und streichelte sanft seine Wange, während sie die Lippen ein wenig bewegte, den Druck erhöhte und dann milderte. Sie stellte fest, dass sie Gefallen daran fand, zu erforschen und die treibende Kraft zu sein.
    Spannung bildete sich in ihrem Körper, erweckte ein Prickeln in den Beinen und ein Sehnen in der Brust. Die fremdartigen Empfindungen veranlassten sie, sich näher zu beugen. Kevin öffnete einladend die Lippen, und sie ließ zögernd die Zunge eindringen.
    Ein Feuer schien zwischen ihnen aufzulodern, doch die Flammen versengten nicht, sondern verschmolzen sie mehr miteinander. Er schlang die Arme um sie und drückte sie an sich. Sie spürte das Pochen seines Herzens, und der Rhythmus passte irgendwie zu ihrem eigenen.
    Sie neigte den Kopf, sodass sie den Kuss vertiefen konnte.
    Sie wusste nicht, wie lange sie sich küssten. Schließlich verstärkte sich das Prickeln in ihren Schenkeln, und ihre Brüste schwollen unangenehm in dem neuen BH. Widerstrebend setzte sie sich auf.
    Seine Pupillen waren geweitet, seine Lippen geschwollen. Sie blickten einander an, ohne zu reden. Als er eine Hand hob und auf ihre Wange legte, drehte sie den Kopf und küsste die Handfläche.
    „Du steckst voller Überraschungen“, murmelte er rau.
    Sie selbst war ebenfalls überrascht und verspürte eine unbändige Lebensfreude. Soeben hatte sie zum allerersten Mal einen Mann geküsst. Es war großartig.
    „Du küsst übrigens sehr gut.“
    „Vielleicht hättest du mich letztes Mal küssen sollen, als ich dich darum gebeten habe“, neckte sie.
    „Auf keinen Fall. Ich hätte es nicht dabei bewenden lassen.“
    „Echt? Du meinst, wir hätten …“
    „Uns geliebt. Ein Rat von jemandem, der es weiß.Tu das nie, wenn du betrunken bist.“
    Darüber musste sie ein andermal nachdenken. Momentan war sie zu sehr mit der Vorstellung beschäftigt, es mit Kevin zu tun. Begehrte er sie? War er erregt?
    Sie wagte nicht nachzusehen und traute sich nicht zu fragen. Wurden Männer nur vom Küssen erregt?
    Er legte sich anders hin und zuckte zusammen. Es erinnerte sie wieder an seine Verletzungen.
    „Du solltest jetzt schlafen.“
    „Gute Idee.“
    Sie beugte sich vor und küsste seine Wange. „Schlaf gut.“
    Einige Zeit später, als Kevin eingeschlafen war, griff sie zum Telefon und wählte die Nummer des Pfarramtes in der Kirche. Zu dieser späten Stunde war das Gebäude verlassen, und daher musste sie nicht befürchten, dass jemand an den Apparat gehen würde.
    Sie wartete auf den Piepton des Anrufbeantworters und sagte dann hastig: „Hi, Daddy, ich bin’s. Ich wollte dir nur sagen, dass es mir gut geht. Ich weiß, dass du dir Sorgen machst, obwohl du meine Nachricht gefunden hast. Das ist nicht nötig. Ich muss nur ein paar Dinge ergründen, und das kann ich nicht zu Hause. Allans Entscheidung ist mir ganz recht. Sei bitte nicht böse auf ihn. Ich weiß noch nicht, wie lange ich wegbleibe. Wenigstens noch ein paar Wochen. Ich melde mich bald wieder. Ich hab dich lieb.“
    Sie legte den Hörer auf, obwohl sie ihm noch viel mehr zu sagen hatte. Sie bezweifelte nicht, dass er sie noch lieb hatte. Aber ob er ihr jemals verzeihen konnte?

6. KAPITEL
    Am nächsten Morgen um zehn Uhr waren sie auf dem Highway nach Wichita unterwegs. Es war kühl und bewölkt an diesem Tag. Daher hatte Haley das Verdeck geschlossen und Jeans statt Shorts angezogen.
    Eigentlich hätte sie mit verhüllten Beinen beträchtlich weniger sexy aussehen sollen, doch dem war nicht so. Kevin konnte nicht ergründen, ob es an dem T-Shirt lag, das ihr kaum bis an die Taille reichte, oder an dem zuversichtlich federnden Gang, mit dem sie durch das Motelzimmer gelaufen war.
    Er versuchte sich einzureden, dass ihre Kurven durchschnittlich waren. Er hatte immer Frauen mit großen Brüsten bevorzugt, und obwohl Haley sich nicht zu schämen brauchte, war sie nicht gerade vollbusig.
    Außerdem war sie nicht so groß, wie es ihm gewöhnlich gefiel. Und ihr …
    Er unterbrach sich mitten im Satz, denn ihm wurde bewusst, dass er sich belog. Ob große oder kleine Brüste, war völlig egal. Irgendetwas an Haley ging ihm unter die Haut, von Anfang an. Er begehrte

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