JULIA FESTIVAL EXTRA Band 04
werde.“
Sie schüttelte verwundert und ungläubig den Kopf. „Das alles würdest du auf dich nehmen, um mich zu heiraten?“
Er nickte mit ernster Miene. „Ich wünsche mir für uns eine wirklich denkwürdige Hochzeit, auf die wir später immer wieder gern zurückblicken werden … als ein wundervolles Fest unserer Liebe.“
Hannah blinzelte gegen Tränen an. Es klang aus seinem Mund so realistisch, so greifbar. Und bewies er ihr nicht seine Liebe, indem er bereit war, die Hochzeit selbst vorzubereiten?
„Das ist mein Geschenk an dich, Hannah“, sagte er leise. „Aber ich brauche auch etwas von dir.“
Sie nickte stumm und sah ihn fragend an.
„Gib mir dein Wort, dass du nicht in letzter Minute davonlaufen wirst.“
Sie schluckte. „Das würde ich dir nicht antun, Antonio“, versicherte sie ihm von ganzem Herzen.
„Dann gilt unsere Abmachung?“
Hannah kamen unwillkürlich Megans Worte in den Sinn: Wenn die Familie King einen Vertrag eingeht, dann steht der felsenfest, vorausgesetzt, die andere Seite hält sich ebenfalls an ihre Verpflichtungen.
Noch einmal blickte sie Antonio forschend an. „Bist du dir auch wirklich sicher, Antonio?“
„Ganz sicher“, erwiderte er so zuversichtlich, dass es ihr ganz warm ums Herz wurde.
Es war ein guter Vorschlag. Mehr als fair. „Also gut, ja. Die Abmachung gilt.“
15. KAPITEL
Isabella Valeri-King saß neben dem Springbrunnen auf der Loggia und wartete auf Antonio, der aus Innisfail herfliegen wollte. Es war Freitag, und am Sonntag würde es auf dem Schloss ein Familienessen geben, um Antonios Verlobung mit Hannah O’Neill zu feiern. Aber ihr Enkel hatte zuvor um dieses Gespräch unter vier Augen gebeten.
Seine Bitte hatte Isabella Valeri-King nicht überrascht. Es war nicht alles so, wie es sein sollte. Sie hatte lange über die Ereignisse des vergangenen Wochenendes nachgedacht. Da war zunächst Antonios überraschender Anruf am Samstagabend gewesen, in dem er ihr mitgeteilt hatte, die O’Neills seien in Port Douglas eingetroffen – ihrer stolze vierundzwanzig an der Zahl – und er habe sich mit Hannah verlobt. Für ein ausführliches Gespräch war keine Zeit geblieben. Antonio und Hannah waren für den Abend mit Hannahs Familie zum Essen verabredet gewesen, und Antonio hatte nur noch gefragt, ob er die ganze Familie für den Sonntagnachmittag zum Tee aufs Schloss einladen könnte.
An dem Abend war Isabella Valeri-King froh und glücklich ins Bett gegangen. Es war eine gute Wahl von ihr gewesen, Hannah O’Neill als neuen Küchenchef für die „Duchess“ auszusuchen. Antonio hatte sich tatsächlich in diese reizende junge Frau verliebt, und sie, Isabella, konnte sich darauf freuen, dass schon bald der zweite ihrer Enkel gut verheiratet sein würde.
Der Nachmittagstee mit den O’Neills war sehr harmonisch verlaufen. Hannahs große, temperamentvolle Familie hatte viel Leben ins Schloss gebracht. Antonio war wie stets ein wundervoller Gastgeber gewesen, der im Nu alle mit seinem Charme eingewickelt hatte. Und anscheinend war dabei niemandem außer ihr, Isabella Valeri-King, aufgefallen, wie auffallend zurückhaltend und passiv sich Hannah verhalten hatte.
Es kam ihr seltsam vor. Bei dem Vorstellungsgespräch war Hannah ihr wie eine sehr aktive, unternehmungslustige und selbstbewusste junge Frau erschienen, die sie gerade mit ihrem übersprühenden Temperament beeindruckt hatte. Doch an jenem Sonntagnachmittag war davon nichts zu bemerken. Sie hatte Antonio alle Initiative überlassen – bis hin zur Planung der Hochzeit.
Antonio hatte erklärt, dass sie in Port Douglas heiraten würden. Hannah hatte dazu geschwiegen und es nicht einmal für nötig befunden, ihrer Familie zu erklären, warum die Hochzeit nicht in ihrem Elterhaus in Sydney stattfinden würde, was ja das Vorrecht der Braut gewesen wäre. Merkwürdigerweise hatten die O’Neills aber auch nicht protestiert, obwohl Hannahs Mutter ihre Tochter für den Bruchteil einer Sekunde etwas traurig und wehmütig angesehen hatte.
Weiterhin hatte Antonio dann erläutert, dass die kirchliche Trauung in der Gemeindekirche „St. Mary’s By The Sea“, stattfinden würde und der anschließende Hochzeitsempfang auf „King’s Castle“. Dann hatte er sie, Isabella Valeri-King, gebeten, den O’Neills den Ballsaal zu zeigen, während er und Hannah zusammen mit den Kindern den Turm erkunden würden. Ein sicherlich vernünftiger Vorschlag, aber es hatte sie, Isabella Valeri-King, schon
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