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JULIA FESTIVAL EXTRA Band 04

JULIA FESTIVAL EXTRA Band 04

Titel: JULIA FESTIVAL EXTRA Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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allerdings.“ Sie blickte stolz auf. „Na und? Das war vor zehn Jahren!“ Und sie schämte sich nicht, damals von den Touristen profitiert zu haben, nicht viel anders als er, Matteo, es jetzt auch tat.
    „Spinnen Sie immer noch Ihre Geschichten, Nicole?“, höhnte er. „Locken die Leute an, um ihnen mit schlau ersonnenen Märchen und Übertreibungen das Geld aus der Tasche zu ziehen? Streuen ihnen Sand in die Augen, die Sie zuvor mit Ihrem reizvollen Alabasterteint und dem flammend roten Haar geblendet haben?“
    Entsetzt dämmerte es ihr, dass er sie tatsächlich für eine Betrügerin oder Hochstaplerin hielt. „Ich habe damals nur einen Job gemacht“, rief sie aus. „Den einzigen Job, den ich zu der Zeit ergattern konnte. Die Texte waren mir vorgeschrieben … ich habe sie höchstens etwas ausgeschmückt, um es für die Touristen unterhaltsamer zu gestalten. Aber ich habe niemanden übervorteilt. Wer für die Gespenstertour bezahlt hatte, kam auf seine Kosten.“
    „Und jetzt halten Sie sich für ausreichend qualifiziert, um eine Familienchronik zu recherchieren und zu schreiben“, sagte Matteo sarkastisch. „Nur leider haben Sie Ihre Befähigung heute nicht gerade unter Beweis gestellt.“
    „Da haben Sie recht!“, entgegnete sie aufgebracht. „Ich arbeite nämlich viel besser, wenn die Atmosphäre nicht so feindselig ist.“
    „Feindselig?“, spottete er. „Ich habe Ihnen jede Chance gegeben … aber gerade eben haben Sie mir ja noch nicht einmal zugehört!“
    „Ich habe über etwas nachgedacht.“
    „Oh, natürlich. Und vielleicht haben Sie sogar zufällig über dasselbe nachgedacht, worüber ich nachgedacht habe …“, er ließ den Blick langsam über sie schweifen, „… nämlich, wie gut wir zusammen im Bett wären.“
    Nicole errötete tief. Sekundenlang starrte sie Matteo entgeistert an. Zumindest wusste sie jetzt, dass sie sich nicht geirrt hatte, was die gegenseitige sexuelle Anziehung zwischen ihnen betraf. Aber um nichts in der Welt hätte sie sich jetzt noch vorstellen können, mit ihm ins Bett zu gehen. „Entschuldigen Sie mich bitte“, sagte sie kühl und würdevoll. „Ich werde mich jetzt wieder meiner Busgruppe anschließen.“

    Einzig ihr Stolz gab Nicole die Kraft, mit hoch erhobenem Kopf das Arbeitszimmer zu verlassen und zu dem Tisch im Wohnzimmer zu gehen, wo sie ihren Hut und ihre Tasche gelassen hatte. Ihre Hand zitterte, als sie danach griff.
    „Davonlaufen ist keine Lösung.“
    Matteos spöttische Bemerkung veranlasste sie, sich noch einmal zu ihm umzudrehen. Er lehnte lässig am Türrahmen.
    „Besser, Sie stellen sich der Situation und versuchen zu retten, was zu retten ist“, riet er ihr. „Ich könnte mich nach einer Hilfe für Sie umsehen.“
    Sie presste die Lippen zusammen. „Vorausgesetzt, ich würde Sie im Bett zufriedenstellen?“
    Augenblicklich verschwand das Lächeln aus seinem Gesicht. „Ich bin nicht käuflich, Nicole.“
    „Ich ebenfalls nicht. Und ich habe die Erfahrung gemacht, dass man mit Vorurteilen nichts bewirkt. Bitte erkundigen Sie sich bei Ihrer Großmutter nach meinen beruflichen Referenzen, bevor wir uns das nächste Mal treffen … falls es denn unumgänglich ist. Ich möchte in Zukunft lieber nicht mehr von Ihnen unter Beschuss genommen werden.“
    So schnell wie möglich verließ sie das Haus. Matteo folgte ihr nicht, wofür sie ihm sehr dankbar war, denn sie stand kurz davor, in Tränen auszubrechen. Wut, Frustration, Enttäuschung stürmten zugleich auf sie ein, und sie hasste sich dafür, dass sie Matteo auch noch jeden Grund für seine Annahmen gegeben hatte. Nie wieder würde sie so empfänglich auf seine … aggressive Männlichkeit reagieren. Sollte er ihr nur wieder zu nahe kommen! Sie würde ihm die kalte Schulter zeigen, dass er Frostbeulen bekam!

7. KAPITEL
    Drei Stunden, höchstens vier, sagte Matteo sich immer wieder, während er zu dem sonntäglichen Mittagessen auf dem Schloss fuhr, dem er diesmal nicht hatte ausweichen können. Es würde ihm nicht schwer werden, diese wenigen Stunden mit seiner Familie zu verbringen, ohne bei Nicole Redman ins Fettnäpfchen zu treten. Er würde gerade genug Interesse an ihrer Arbeit heucheln, um die Erwartungen seiner Großmutter an seine Manieren zu erfüllen, und dann den Rest der Zeit entspannt mit seinen Brüdern plaudern.
    Für heute hatte er sich vorgenommen, keinerlei Urteil auszusprechen. Sollte Nicole in ihrer Unzulänglichkeit schmoren! Er hatte die versprochenen

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