JULIA FESTIVAL EXTRA Band 04
seine lange Abwesenheit vor den Kopf gestoßen fühlen. Er wollte nicht, dass sein gemeinsames Verschwinden mit Gina Anlass zu Gerüchten geben würde. Es war nicht fair, ihren Ruf in irgendeiner Weise zu schädigen.
Dennoch konnte er sich nicht entschließen, zur Hochzeitsgesellschaft zurückzukehren. Er hätte sich leicht eine plausible Ausrede dafür einfallen lassen können, warum er Gina nach draußen begleitet hatte. Aber er schreckte davor zurück, auch nur daran zu denken, was er mit Gina getan, was er empfunden hatte, als sie sich geküsst hatten.
Er musste seiner inneren Anspannung Luft machen. Ein kleiner Spaziergang würde ihm guttun. Er brauchte Zeit, um in Ruhe über alles nachzudenken.
„Du kannst darunter ja gar nichts anhaben“, bemerkte Peter vielsagend, wobei er eine Hand tastend über Michelles Hüften gleiten ließ. Das hautenge rote Abendkleid verbarg nichts.
„Hör auf“, tadelte Michelle ihn halbherzig, tat jedoch nichts, um ihn daran zu hindern, ihren Po zu umfassen.
Das waren die typischen kleinen Freiheiten, die Peter sich bei Frauen herausnahm, und Michelle erregte es insgeheim, ihn scharf zu machen. Außerdem waren sie ganz allein in dem Hof. Die anderen Gäste, die frische Luft schnappen oder eine Zigarette rauchen wollten, waren auf der Loggia auf der anderen Seite des Ballsaals.
„Wirklich nichts“, sagte Peter, nachdem er seine Erkundung abgeschlossen hatte. „Was bedeutet, dass du nackt und bereit für mich bist.“
„Nackt doch wohl kaum.“
„Dort, wo es zählt, Schätzchen.“ Er führte sie zu einer Gartenbank hinter einer dichten Hibiskushecke. „Na, würde dich das nicht anmachen? Du könntest dich an die Bank lehnen. Die Hecke verbirgt uns bis zur Taille, und du könntest über meine Schulter hinweg beobachten, ob jemand aus dem Ballsaal kommt, während wir uns einen kleinen Quickie gönnen.“
„Du bist wirklich unverbesserlich, Peter!“, protestierte Michelle. Aber die Vorstellung war erregend.
„Hm … Hochzeiten machen mich immer so scharf.“
„Hör zu, ich brauche dich keineswegs für Sex. Alessandro ist sehr gut im Bett“, zierte sie sich halbherzig, blieb jedoch genauso stehen, wie Peter es vorgeschlagen hatte. Sie lehnte sich an die Bank und stützte die Hände rechts und links von sich auf. War es die kühlere Luft oder die Erregung? Jedenfalls zeichneten sich die Spitzen ihrer Brüste hart durch den dünnen Stoff ihres Kleides ab, und Michelle schob sie Peter verführerisch entgegen.
Peter ließ sich nicht zweimal bitten. Er umfasste ihre Brüste und liebkoste sie mit den Fingerspitzen. „Es geht doch nichts über einen kleinen, heimlichen Seitensprung, nicht wahr?“ Er ließ die Hände zu ihren Schenkeln gleiten und begann, ihr den Rock des Kleides hochzuschieben. „Ich wette, du bist schon ganz heiß auf mich.“
„Ich glaube, ich sollte das besser nicht tun.“
„Dann halt einfach still, und unterhalte dich weiter mit mir. Die Vorstellung erregt mich. Es ist immerhin eine Herausforderung, sozusagen auf zwei Ebenen tätig zu sein.“ Er grinste lüstern und schob ihr eine Hand zwischen die Schenkel. „Ich weiß wirklich nicht, was du an diesem Alessandro King findest. Er ist ein so furchtbar anständiger Mensch.“
Michelle stöhnte leise auf. „Das ist das Problem mit dir, Peter“, hauchte sie. „Du bist furchtbar unanständig. Ich könnte nicht darauf zählen, dass du zu mir stehst, wenn ich es brauchen würde.“
„Reden wir hier vielleicht von Geld?“, erkundigte Peter sich heiser, während er den Reißverschluss seiner Hose öffnete.
„Alessandro besitzt ein nicht unbeträchtliches Vermögen, und seine Familie hat den herausgehobenen Status, der für mich als Designerin eine unbezahlbare Werbung bedeutet. Das alles kannst du mir nicht bieten, Darling.“
„Aber dafür kann ich dir das geben …“, flüsterte Peter und kam zur Sache.
Alessandro wusste nicht, wie er es schaffte, den Rest der Hochzeitsfeier durchzustehen. Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor, bis sich Braut und Bräutigam endlich zu ihren Flitterwochen verabschiedeten. Es kostete ihn seine ganze Selbstbeherrschung, ein freundliches Gesicht zu wahren und Michelles überschäumend gute Laune zu ertragen. Sobald der Wagen mit dem Brautpaar davonfuhr, führte Alessandro deshalb seine – in naher Zukunft ehemalige – Verlobte zu seinem Auto.
„Aber die Party ist doch noch gar nicht vorbei!“, protestierte sie.
„Wir gehen“, beharrte er
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