Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
JULIA FESTIVAL EXTRA Band 06

JULIA FESTIVAL EXTRA Band 06

Titel: JULIA FESTIVAL EXTRA Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
Vom Netzwerk:
widerstehen, wenn sie ein solches Kleid trug?
    Katie schmunzelte anerkennend, als Gareth das Ende der lustigen Anekdote erreichte, mit der er sie unterhalten hatte. Sie war erstaunt, wie sehr sie das neue, kameradschaftliche Verhältnis zwischen ihnen genoss. In seiner Gegenwart fühlte sie sich entspannter als je zuvor. Der Gareth, den sie zu lieben geglaubt hatte, war ein Produkt ihrer Fantasie gewesen. Eine Märchengestalt, die keinerlei Ähnlichkeit mit dem wahren Gareth aufwies.
    „Ich dachte, du wolltest dich von deinem Großvater verabschieden.“
    Katie zuckte zusammen, als sie Sebs Stimme hörte. Wie aus dem Nichts war er neben ihr aufgetaucht und schob sich jetzt mit blitzenden Augen zwischen sie und ihren Schwager.
    „Das wollte ich auch, aber …“
    „Aber du hast einen anregenderen Gesprächspartner gefunden“, unterbrach er sie vorwurfsvoll.
    Katie starrte ihn an. „Ich …“
    „Oh, du brauchst mir nichts zu erklären“, sagte Seb. „Ich habe gerade eine höchst interessante Unterhaltung mitbekommen.“
    Sie bemerkte die vielen neugierigen Blicke, die sie aus allen Richtungen trafen. Auch Gareths Stirn hatte sich in Falten gelegt.
    „Seb“, protestierte sie, doch er ignorierte es und zog sie mit sich zur Tür.
    „Es war Gareth, nicht wahr?“, fuhr er sie an. „Gareth, dein eigener Schwager! Du liebst ihn. Du brauchst es gar nicht zu leugnen. Trägst du deshalb dieses Kleid? Für ihn? Weil du hoffst, dass er …“
    „Du bist eifersüchtig“, flüsterte Katie entgeistert. „Und du irrst dich gewaltig. Ich liebe Gareth nicht.“
    „Willst du etwa behaupten, dass er dich nicht begehrt?“, entgegnete Seb aufgebracht. „Ich bin nicht blind, Katie. Ich habe genau gesehen, wie er dich eben angestarrt hat.“
    „Seb, du siehst das völlig falsch“, beteuerte sie verzweifelt.
    „Nein, du siehst etwas falsch, wenn du glaubst, ich würde zulassen, dass ein anderer Mann sich zwischen uns stellt. Ich liebe dich, Katie, und ich bin mir ziemlich sicher, dass du mich auch liebst. Es ist mir egal, ob du denkst, dass ein anderer Mann … Gib mir einfach die Chance, dir zu beweisen, wie schön es mit uns beiden sein kann, Katie. Mehr verlange ich nicht. Ich verspreche dir …“
    Er verstummte, als er ihren forschenden Blick sah, und beschloss nach kurzem Zögern, seinen letzten Trumpf auszuspielen. Den Trumpf, den er nie hatte einsetzen wollen, weil er voller Dynamit steckte. Man musste schon dumm oder verzweifelt oder gar beides sein, um eine solche emotionale Zeitbombe ins Spiel zu bringen.
    „Denk daran, was die Wahrsagerin uns erzählt hat“, fuhr er beschwörend fort. „Es war mein Baby, als dessen Mutter sie dich gesehen hat, Katie.“
    Sein Baby. Katie starrte ihn an. Diese Eifersucht, diese Verzweiflung, diese Entschlossenheit waren etwas, das sie ihm nicht zugetraut hatte. Sie hatte mit Gleichgültigkeit gerechnet, nicht mit so intensiven Gefühlen.
    Sein Baby. Ihre Zweifel schmolzen dahin, als die Liebe sie erfüllte.
    „Nein“, verbesserte sie ihn sanft. „Nicht dein Baby, Seb.“ Sein Blick wurde ängstlich, und sie legte ihm beruhigend eine Hand auf den Arm.
    „Unser Baby, Seb. Unser Baby. Deins und meins.“
    Er schluckte.
    „Komm schon“, sagte er gerührt, „lass uns gehen.“
    Im Salon hatte Max gerade Ben Crighton die freudige Nachricht überbracht. Durch die offene Tür sah Katie, wie ihr Großvater übers ganze Gesicht strahlte. Sein Tag war gerettet, und was immer sie ihm noch hätte sagen können, war für heute unwichtig.
    Sie schickte ihrem Bruder einen stummen Dank und seufzte erleichtert, bevor sie Seb ansah.
    „Ja“, erwiderte sie leise. „Lass uns gehen.“
    Während die Nachmittagssonne in Sebs Schlafzimmer schien und ihre nackten Körper in warmes goldenes Licht tauchte, strich Katie durch sein dunkles, seidiges Haar und legte die andere Hand auf seinen flachen Bauch.
    „Ich habe Gareth nie wirklich geliebt“, erzählte sie und stützte sich dann auf einen Arm, um Seb ins Gesicht zu sehen. „Ich dachte es nur, aber der Gareth, den ich zu lieben geglaubt habe, existierte gar nicht. Er war nur eine Gestalt, die ich in meiner Fantasie erschaffen hatte. Und was deine Eifersucht auf ihn betrifft …“
    Katie lächelte nachsichtig. „Du warst verheiratet, Seb. Du musst Sandra einmal geliebt haben, und …“
    Seb schüttelte den Kopf.
    „Nein, Katie. Wir glaubten zwar, es wäre Liebe, aber es war nur eine Vernarrtheit. Eine zeitweilige

Weitere Kostenlose Bücher